Die DLV-Laufmaut wird zur Chefsache - DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop lädt zu einem „Runden Tisch am 24. Juni 2015 nach Darmstadt ein ©German Road Races e.V. (GRR)
Die DLV-Laufmaut wird zur Chefsache – DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop lädt zu einem „Runden Tisch am 24. Juni 2015 nach Darmstadt ein
Am Mittwoch (24. Juni 2015) kommt es im Darmstädter Hotel Maritim zum „show-down“ beim Thema Gebührenerhöhung für Laufveranstaltungen ab 1. Januar 2016.
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
Auf Einladung von Dr. Clemens Prokop, dem Vorsitzenden des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), werden dabei einige deutsche Laufveranstalter gehört.
Keine adäquate Gegenleistung des DLV
Diese vom DLV-Verbandsrat beschlossene Gebührenerhöhung für Finisher ab 18 Jahre, ausgenommen dabei Charityläufe, stößt bei nahezu allen Laufveranstaltern auf Ablehnung. Für viele, vor allem kleinere Veranstaltungen, würde die Einführung der neuen Gebührenordnung eine Erhöhung um bis zu 300 Prozent bedeuten. Die „Laufmaut“ wird allgemein als Abzocke und Diktat des Fachverbandes angesehen, weil keine adäquate Gegenleistung der Abgabe gegenüber steht.
Der DLV-Verbandsrat hält weiterhin, trotz der vieler Widerstände in allen Landesverbänden, an seiner gefassten Entscheidung für die Laufmaut fest. „Der gesunde Menschenverstand sagt, dass einmal gefasste Entscheidungen, wenn sich diese als nicht mehr zeitgemäß erweisen und nicht mehr politisch vertretbar sind, rückgängig gemacht werden sollten!“ so Horst Milde, der Vorsitzende von German Road Races e.V. (GRR).
Die Interessengemeinschaft der Laufveranstalter hat sich vehement gegen die Einführung der Laufmaut gewehrt und bereits zu diversen Aktivitäten aufgerufen. „Das Vorgehen des DLV bei der Durchsetzung der Gebührenordnung ist fatal und zugleich zerstörerisch für die
weitere Entwicklung des Laufsports!“
Finishergebühr zwischen 0,00 und 0,50 Euro
Die vom DLV geforderte bundesweite Einheitlichkeit der Gebührenabgabe ist ohnehin nicht
mehr möglich, da sich bereits einige Landesverbände für eine geringere Gebühr festgelegt
haben. Die Gebühren können, wenn überhaupt, nur die Landesverbände festlegen, weil die
Vereine (Veranstalter) dort Mitglied sind und sich der jeweiligen Satzung unterworfen haben.
Diskutiert wird bei der Finishergebühr derzeit ein Spektrum zwischen 0,00 und 0,50 Euro,
bislang betrug die von den Landesverbänden eingeforderte Gebühr zwischen 0,10 und 0,50
Euro.
Als Diskussionsgrundlage für das Treffen in Darmstadt schlägt German Road Races e.V. (GRR) folgende Eckpunkte vor:
1. Finishergebühr bundeseinheitlich 0,50 Euro, Ausnahme Berlin und Mecklenburg-
Vorpommern und evtl. weitere Landesverbände, die in einer Abstimmung der Mitglieder andere Gebühren bereits festgelegt haben bzw. diese noch festlegen werden. Eine Überprüfung und Anpassung sollte nach 3 Jahren in Absprache mit den Laufveranstaltern erfolgen.
2. Für Jugendliche (bis U 20) wird keine Finishergebühr erhoben, ebenso nicht für
Spendenläufe. Staffeln werden mit 1 Finisher abgerechnet.
3. „Keine Gebühr“ ( Freibetrag, d.h. Veranstalter können grundsätzlich 300 Finisher in Abzug bringen)
4. Einrichtung eines „Runden Tisches“ der Laufveranstalter, damit es nicht verbandsseitig zu Entscheidungen über die Köpfe der Betroffenen hinweg kommt.
5. Transparenz der Finishergebühr-Einnahmen und -Ausgaben
6. Verwendung der Finishergebühren gemäß Forderungskatalog von German Road Race, der im GRR-Magazin „road races“ bereits im September 2014 publiziert und im September 2014 vom DLV anerkannt wurde mit u.a.
– Zuschüsse für zentrale und dezentrale Lauf-Nachwuchs-Fördermaßnahmen
– Finanzielle Ausstattung des bereits bestehenden Nachwuchs-Lauf-Cup
– Stärkung des Deutschen Cross-Cup
– Honorierung innovativer Lauf-Veranstaltungen.
Die zumeist ehrenamtlich arbeitenden Laufveranstalter befürchten, dass die zusätzlichen,
durch die Laufmaut vereinnahmten Gelder zur Finanzierung der Verbandsarbeit verwendet
werden und willkürlich weiter je nach Bedarf erhöht werden.
Falls der Deutsche Leichtathletik-Verband nicht zum Einlenken bei der Diskussion um die vorgesehene Gebührenordnung bereit ist, muss eine Austrittswelle befürchtet werden, außerdem werden viele Veranstalter, Vereine und Lauftreffs die Veranstaltungen künftig nicht mehr bzw. nur in Teilen anmelden.
„Das kommt für den DLV einer Katastrophe gleich, keineswegs für die Laufveranstalter“, schätzt Horst Milde die Situation ein, „die juristischen Auseinandersetzungen werden für den DLV erst beginnen“!
Vorstand
German Road Races e.V. (GRR)
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Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT:
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