Eßlinger Zeitung Lauf 2015 – Hitzeschlacht mit Happy End – Ehepaar Beckmann gewinnt – Verkürzung auf 7.5 km

Esslingen – Premieren über Premieren bei der 16. Auflage des Eßlinger Zeitung Laufs um den Sport-Flöss-Pokal: Erstmals eroberte in Stephanie und Martin Beckmann ein Ehepaar das oberste Treppchen des Siegerpodests.

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Erstmals wurde aufgrund der hohen Temperaturen die Strecke von 10 auf 7,5 Kilometer verkürzt, sprich beim Hauptlauf waren statt vier nur drei Runden durch die malerische Esslinger Altstadt zu absolvieren, und erstmals gab der neue Chefredakteur der Eßlinger Zeitung, Gerd Schneider, den Startschuss.

31 Grad Celsius herrschten beim Start der größten Breitensport-Veranstaltung des Landkreises, 1488 Läufer von insgesamt 1753 angemeldeten gingen an den Start.

Die Finisherquote betrug bei den Frauen wie auch bei den Männern mehr als 90 Prozent. „Ein tolles Ergebnis“, freute sich Schneider. Nicht ohne Grund, schließlich stand das Laufevent in den vergangenen Tagen wegen der außergewöhnlichen Hitzewelle in der Diskussion. „Wir haben uns wirklich viele Gedanken darüber gemacht“, so Schneider. „Aber letztlich haben wir uns entschlossen, die Veranstaltung durchzuziehen, aber die Strecke zu verkürzen.“

Auch bei der TSG Esslingen sorgte die Entscheidung für Zustimmung. „Wir wollten es einfach für alle erträglich machen“, erklärte TSG-Organisationschef Detlef Schnabel, für den eine komplette Absage nie wirklich zur Diskussion stand. „Es gab eigentlich von allen nur positive Reaktionen auf die Kürzung der Strecke“, so Schnabel weiter. Zudem hatten sich die fleißigen Helfer von der TSG gewappnet:

Einige zusätzliche Wasserstellen wurden eingerichtet und mit Helfern besetzt. „Jeder Helfer ist mit zwei Flaschen Sprudel bestückt worden“, sagte Schnabel, der in Sorge um die TSG-Helfer war: „Die stehen schließlich die komplette Zeit da draußen.“ Insgesamt waren auf der Strecke 160 TSG-Mitglieder auf ihren Posten und rund um die Schelztorhalle noch einmal rund 100 Helfer, die teilweise schon um 5 Uhr morgens am Start waren.

Im Hauptlauf der Männer über 7,5 Kilometer setzte sich Martin Beckmann (Heart&Sole/Lima-Theater) in 26:07 Minuten vor Peter Keinath (27:04) und Lutz Körner (27:07) durch. Für Beckmann war es nach 2012 der zweite Sieg beim EZ-Lauf. Seit damals hält der 37-jährige Ex-Profi mit 32:46 Minuten über 10 Kilometer übrigens auch den Streckenrekord.

An zeitliche Rekorde war aber angesichts der hohen Temperaturen nicht zu denken. „Bei der Hitze muss jeder sein eigenes Tempo finden, sonst fängt sofort der Kreislauf an zu spinnen“, so der zweifache Familienvater, der mit seiner ebenfalls erstplatzierten Frau Stephanie (Heart&Sole/Lima-Theater) und den beiden Kindern Lara (4) und Nick (2) im Leinfelden-Echterdinger Stadtteil Musberg wohnt. „Der EZ-Lauf ist immer etwas Besonderes für mich, wie ein Stückchen Heimat“, so die gebürtige Esslingerin, die in 29:38 Minuten die EZ-Lauf-Dauerstarterin und Siegerin von 2010, Christine Sigg-Sohn (Flammende Herzen/30:26), sowie Barbara Rössle (Hochschule Esslingen/31:00) auf die Plätze verwies.

Dass es in Esslingen auch um den Läufernachwuchs gut bestellt ist, bewiesen einmal mehr die Bambini- und die Schülerläufe.

Bei den Kleinsten gingen 362 Läufer an den Start. Es siegte bei den Bambini 1 (Jahrgänge 2010 und jünger) der Jungen über rund 400 Meter Vincent Eckstein (ASV Aichwald) in 1:42 Minuten. Im Bambinilauf 2 der Jungen (Jahrgänge 2008 und 2009) setzte sich Jasper Raven von der Grundschule Zell in 1:18 Minuten durch. Bei den Mädchen siegten Emilia Gramlich (Kanzlei Michael Hannak/1:53) und Lucia Busch von der Grundschule St. Bernhardt (1:25). Den Lauf der Schülerinnen 1 (Jahrgänge 2006 und 2007) über 1,2 Kilometer gewann Jule Höwing (Flammende Herzen/7:53), bei den Jungen hatte Tobias Heeger vom TSV Schmiden in 6:59 Minuten die Nase vorne. Bei den Schülern 2 (Jahrgänge 2004 und 2005) siegten Elisio Widmann (6:23) und Emma Fischer (TSG Esslingen/6:51).

Im Schülerlauf 3 (Jahrgänge 2000 bis 2003) über 2,5 Kilometer setzten sich Lea Steinbach vom Theodor-Heuß-Gymnasium in 9:56 Minuten und Timo Siemer vom Schelztor-Gymnasium in 9:23 Minuten durch.

Ein starkes Rennen lieferte einmal mehr der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger ab:

In 36:17 Minuten kam der 60-Jährige als 162. der Gesamtwertung ins Ziel und war wirklich glücklich über die Verkürzung der Strecke: „Gefühlt hatte es in der Altstadt bestimmt 40 Grad, das war der heißeste EZ-Lauf, den ich jemals mitgelaufen bin. Es war im Interesse aller Läufer, die Strecke zu verkürzen – ich hätte mich auf der vierten Runde auch wirklich schwer getan.“ Wirklich froh war das Esslinger Stadtoberhaupt, dass es bei den verschiedenen Läufen keine größeren Probleme gab. „Und das Event leidet trotzdem nicht darunter, die Stimmung an der Strecke war wie immer toll“, so Zieger stolz.

Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte sich wegen der zu erwartenden Hitzeschlacht besonders gewappnet.

Der leitende Notarzt Michael Washington hatte umsichtig reagiert und noch einige Kollegen zum Einsatz überredet, so dass statt den üblicherweise zwei gleich vier Notärzte vor Ort waren. Und statt der sonst üblichen 40 bis 50 Helfern war das DRK gleich mit 75 Leuten vertreten. „Wir wussten, dass es sehr heiß werden soll und haben deshalb reagiert“, so der Esslinger Bereitschaftsleiter Markus Oßwald. Zusätzlich standen drei Rettungstransportwagen und ein Krankentransportwagen zur Verfügung. Vier Mal musste das Esslinger Klinikum angefahren werden, um dort die Befindlichkeit der Läufer noch einmal abzuklären.

Ernsthafte Zwischenfälle gab es aber keine. Viel Betrieb herrschte in den Zelten im Zielbereich. Dort mussten insgesamt 35 Läufer behandelt werden, die meisten waren schnell wieder auf den Beinen.

Quelle: Eßlinger Zeitung Lauf

Vom EZ-Lauf berichten Kerstin Dannath, Stefanie Gauch-Dörre (Texte), Herbert Rudel, Roberto Bulgrin (Foto)

Eßlinger Zeitung Lauf

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