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08
2015

2015 IAAF World Championships Beijing, China August 22-30, 2015 Photo: Andrew McClanahan@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET

WM-Aktuell: Ghirmay Ghebreslassie gewinnt überraschend Marathon-Gold in Peking, kein Tag der Favoriten

By GRR 0

Mit einer faustdicken Überraschung begannen die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking: Der neue Marathon-Weltmeister heißt Ghirmay Ghebreslassie und kommt aus Eritrea.

Der erst 19-Jährige, der keine Verbindung mit dem äthiopischen Superstar Haile Gebrselassie hat, gewann das Rennen in 2:12:28 vor Yemane Tsegay (Äthiopien/2:13:08) und Munyo Mutai (Uganda/2:13:30).

Während der Italiener Ruggero Pertile in 2:14:23 einen starken vierten Platz belegte, war es kein Tag der großen Favoriten. Mit Ausnahme von vielleicht Yemane Tsegay hätte man keinen der ersten vier Läufer auf diesen Plätzen erwartet. Dieses Ergebnis zeigt auch die Unberechenbarkeit eines Meisterschaftsrennens im Hochsommer.

So beendeten Weltrekordler Dennis Kimetto und sein kenianischer Landsmann Wilson Kipsang das Rennen vorzeitig. Titelverteidiger und Olympiasieger Stephen Kiprotich (Uganda) wurde hinter Shumi Dechasa (Bahrain/2:14:36) immerhin Sechster mit 2:14:43. Auf Rang sieben folgte der aktuelle Boston-Marathon-Sieger Lelisa Desisa (Äthiopien) mit 2:14:54. Deutsche Läufer waren im Marathon nicht am Start.

Für Ghirmay Ghebreslassie, der seine Bestzeit im April als Zweiter des Hamburg-Marathons mit 2:07:47 Stunden aufgestellt hatte, war es der erste Medaillengewinn seiner Karriere. „Es ist die erste Marathon-WM-Goldmedaille in Eritreas Leichtathletik-Geschichte, und das ist natürlich etwas ganz besonderes für mich“, erklärte der jüngste Marathon-Weltmeister in der Historie dieser Titelkämpfe.

Es war aber nicht die erste Goldmedaille für Eritrea bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften, denn Zersenay Tadese, der bisher bekannteste Läufer des Landes, hatte mehrfach die Halbmarathon-WM für sich entschieden.

Hohe Temperaturen von anfangs 24 und später rund 30 Grad Celsius machten es den Läufern ebenso wie eine hohe Luftfeuchtigkeit schwer. Kein Problem war dagegen die in der Regel stark verschmutzte Luft in Peking. Der Autoverkehr war in den Tagen vor den Titelkämpfen stark reduziert worden, viele Fabriken wurden geschlossen.  

Nach einem erwartungsgemäß langsamen Beginn wurde der 5-km-Punkt in 16:06 Minuten passiert.

Dies entspricht einem Tempo von 2:16 Stunden. In der Folge zog sich das Feld von 66 Läufern etwas auseinander, 37 Athleten formten eine lang gezogene Spitzengruppe. Nach gut 17 Kilometern zeigten sich die großen Favoriten erstmals ganz vorne: Der Boston-Marathon-Sieger Lelisa Desisa (Äthiopien), der Weltrekordler Dennis Kimetto sowie dessen Landsleute Wilson Kipsang und Mark Kiptoo (alle Kenia) liefen in einer gut 20-köpfigen Spitzengruppe.

In der Folge waren es dann aber zunächst zwei Italiener, die das Tempo bestimmten und sich zeitweise wenige Sekunden absetzen konnten: Der amtierende Europameister Daniele Meucci und Ruggero Pertile.

An der 25-km-Marke, die die Spitze der Gruppe nach 1:19:16 Stunden erreichte (das Tempo lief nun auf eine Endzeit von 2:13:50 hinaus), zeichnete sich schon ab, dass der Traum der Kenianer, in Peking alle drei Medaillen zu gewinnen, sich nicht erfüllen würde. Weltrekordler Kimetto, der in Berlin im vergangenen Jahr 2:02:57 Stunden gelaufen war, lag ganz am Ende der Gruppe und fiel kurz darauf ebenso zurück wie sein Landsmann Mark Kiptoo, der im vergangenen Jahr den Frankfurt-Marathon gewonnen hatte und in Peking am Ende Rang 22 belegte.

Und es sollte noch schlimmer kommen für die Kenianer bei der ersten Langstrecken-Entscheidung dieser WM: Der zweifache London-Marathon-Sieger und ehemalige Weltrekordler Wilson Kipsang fiel einige Kilometer später auch noch zurück und beendete das Rennen ebenso vorzeitig wie Dennis Kimetto.

An der Spitze setzte sich währenddessen zunächst ein Außenseiter ab: Tsepo Ramonene aus Lesotho, der mit einer Bestzeit von 2:16:21 ins Rennen gegangen war, hatte an der 30-km-Marke (1:35:02) einen Vorsprung von 13 Sekunden, den er zunächst noch auf 20 Sekunden ausbauen konnte. Erwartungsgemäß konnte er diese Position jedoch nicht halten und fiel noch auf Rang 14 zurück.

Nicht erwartet hatte man jedoch, dass es dann Ghirmay Ghebreslassie (Eritrea) war, der an die Spitze lief und Ramonene kurz nach der 35-km-Marke überholte.

Die Verfolgergruppe war auseinander gebrochen. Einem Läufer gelang es, noch einmal zu dem Läufer aus Eritrea aufzuschließen: Yemane Tsegay. Man hätte annehmen können, dass der erfahrene 30-Jährige, der bei seinem Sieg in Rotterdam 2012 mit 2:04:48 seine Bestzeit aufgestellt hatte, in diesem Jahr Zweiter beim Boston-Marathon war und bei vergangenen Weltmeisterschaften bereits die Ränge vier (2009) und acht (2013) belegt hatte, nun das Rennen für sich entscheiden würde. Doch dem war nicht so. Tsegay schaute sich immer wieder um und schien Probleme zu haben. Nach wenigen Minuten konnte er nicht mehr mithalten mit dem Überraschungsmann dieses Rennens, Ghirmay Ghebreslassie.

Auch einige organisatorische Patzer konnten Ghirmay Ghebreslassie nicht mehr aufhalten. Kurz vor dem Stadion war dem Läufer nicht gleich offensichtlich, welchen Weg er einschlagen musste. In der Arena mussten die Athleten dann einen Bogen um eine Werbetafel im Bereich des 100-m-Startes machen. Da zudem ein Zielband fehlte, war nicht klar, ob nach 100 Metern Schluss ist oder noch eine Runde zu laufen ist.

Viele Athleten liefen weiter, in der Annahme, dass noch 400 Meter zu absolvieren seien. Dadurch entstanden auch keine entsprechenden Zielfotos mit jubelnden Medaillengewinnern.

Ein Novum gab es bei diesem WM-Marathon zudem, weil es in der Anfangsphase einem ambitionierten Hobbyläufer gelang, sich an die Spitze des Feldes zu setzen. Mehrere andere rannten zudem in der Spitzengruppe.

Die Veranstalter hatten unmittelbar hinter dem WM-Rennen einen 10-km-Volkslauf mit rund 10.000 Teilnehmern gestartet, jedoch nicht genügend Abstand zu den Marathonläufern eingeplant.

Fast fünf Kilometer lang konnte dadurch ein unbekannter Athlet an der Spitze des WM-Marathons laufen.

race-news-service.com

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IAAF Analysis

Resultate: IAAF

 

POS BIB ATHLETE COUNTRY MARK
1 420 Ghirmay Ghebreslassie ERI ERI 2:12:28  
2 474 Yemane Tsegay ETH ETH 2:13:08 SB
3 972 Munyo Solomon Mutai UGA UGA 2:13:30  
4 615 Ruggero Pertile ITA ITA 2:14:23 SB
5 283 Shumi Dechasa BRN BRN 2:14:36  
6 969 Stephen Kiprotich UGA UGA 2:14:43  
7 461 Lelisa Desisa ETH ETH 2:14:54  
8 614 Daniele Meucci ITA ITA 2:14:54  
9 423 Amanuel Mesel ERI ERI 2:15:07  
10 968 Jackson Kiprop UGA UGA 2:15:16  
11 820 Chol Pak PRK PRK 2:15:44 SB
12 928 Alphonce Felix Simbu TAN TAN 2:16:58  
13 437 Javier Guerra ESP ESP 2:17:00  
14 724 Tsepo Ramonene LES LES 2:17:17 SB
15 468 Berhanu Lemi ETH ETH 2:17:37  
16 224 Abdelhadi El Hachimi BEL BEL 2:17:41  
17 875 Aleksey Reunkov RUS RUS 2:18:12  
18 263 Solonei da Silva BRA BRA 2:19:20  
19 910 Tadesse Abraham SUI SUI 2:19:25  
20 447 Roman Fosti EST EST 2:20:35  
21 649 Masakazu Fujiwara JPN JPN 2:21:06 SB
22 695 Mark Korir KEN KEN 2:21:20  
23 1085 Cuthbert Nyasango ZIM ZIM 2:22:15 SB
24 348 Wang Xu CHN CHN 2:23:08  
25 999 Ian Burrell USA USA 2:23:17 SB
26 213 Célestin Nihorimbere BDI BDI 2:23:29  
27 925 Ezekiel Jafary TAN TAN 2:23:43 SB
28 1057 Scott Smith USA USA 2:24:53 SB
29 905 Anuradha Cooray SRI SRI 2:25:04  
30 1086 Cephas Pasipamiri ZIM ZIM 2:25:05 SB
31 746 Roman Prodius MDA MDA 2:26:46  
32 185 Edwin Kipchirchir Kemboi AUT AUT 2:28:06  
33 934 Chin-Ping Ho TPE TPE 2:28:14  
34 331 Siyang Guan CHN CHN 2:30:17  
35 480 Henri Manninen FIN FIN 2:30:22 SB
36 920 David Nilsson SWE SWE 2:31:24  
37 1084 Gilbert Mutandiro ZIM ZIM 2:31:35  
38 748 Ser-Od Bat-Ochir MGL MGL 2:32:09  
39 710 Si-Hwan Noh KOR KOR 2:32:35  
40 663 Kazuhiro Maeda JPN JPN 2:32:49  
41 850 Desmond Mokgobu RSA RSA 2:34:11  
42 926 Fabiano Joseph TAN TAN 2:35:27 SB
  952 Wissem Hosni TUN TUN DNF  
  959 Bekir Karayel TUR TUR DNF  
  967 Abraham Kiplimo UGA UGA DNF  
  277 Edmilson Santana BRA BRA DNF  
  974 Ivan Babaryka UKR UKR DNF  
  975 Oleksandr Babarynka UKR UKR DNF  
  1014 Jeffrey Eggleston USA USA DNF  
  854 Sibusiso Nzima RSA RSA DNF  
  273 Gilberto Lopes BRA BRA DNF  
  336 Hasi Muhan CHN CHN DNF  
  381 Richer Pérez CUB CUB DNF  
  419 Beraki Beyene ERI ERI DNF  
  430 Carles Castillejo ESP ESP DNF  
  677 Mihail Krassilov KAZ KAZ DNF  
  711 Seung-Yeop Yu KOR KOR DNF  
  684 Dennis Kipruto Kimetto KEN KEN DNF  
  688 Wilson Kipsang Kiprotich KEN KEN DNF  
  597 Mohammad Jaafar Moradi IRI IRI DNF  
  285 Aadam Ismaeel Khamis BRN BRN DNF  
  287 Ali Hasan Mahbood BRN BRN DNF  
  729 Adil Annani MAR MAR DNF  
  739 Rachid Kisri MAR MAR DNF  
  787 Abel Villanueva PER PER DNF  
  834 Marius Ionescu ROU ROU DNF  
  849 Thabiso Benedict Moeng RSA RSA DNF  
  906 Guor Marial SSD SSD DNS  

 Qualifying rounds apart from Genzebe Dibaba were far from impressive.

Stats:  Day 1
Morning 
Marathon: 
African Swept the medals again at the marathon.  They have swept the medal each time since 2009
Ghirmay Ghebreslassie won the first medal of any kind for ERI at the marathon in the World Championships
W1500m 
4:02.59 by Genzebe Dibaba is the fastest first round time in W1500m at the World Championships
Previously 4:04.36 by Liu Dong from 1993 was the fastest first round time at W1500m in World Championships
It is also faster than the fastest first round (in case of 3 rounds) time in the Olympic W1500m
Kazankina in 1980  has ran faster but it was 2 round scenario (so should be compared with upcoming semi time, I think)

author: GRR

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