Gesa Felicitas Krause (rechts) lag auf der Zielgeraden sogar in Führung. Am Ende gewann sie die Bronzemedaille hinter Hyvin Jepkemoi und Habiba Ghribi. ©Victah Sailor
WM-Aktuell: Gesa Felicitas Krause gewinnt sensationell Bronze über 3.000 Meter Hindernis
Gesa Felicitas Krause hat sensationell die Bronzemedaille über 3.000 m Hindernis bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking gewonnen. Die 23-Jährige lief in China das beste Rennen ihrer Karriere und stellte mit 9:19,25 Minuten eine persönliche Bestzeit auf.
Nach dem letzten Hindernis lag Gesa Felicitas Krause, die für Eintracht Frankfurt startet und von Wolfgang Heinig betreut wird, auf der Zielgeraden sogar kurzzeitig in Führung. Doch auf den letzten 25 Metern lief Hyvin Jepkemoi (Kenia) vorbei und gewann in 9:19,11.
Unmittelbar vor dem Ziel schob sich dann noch Habiba Ghribi (Tunesien) an Krause vorbei auf den Silberrang. Sie hatte mit 9:19,24 am Ende nur eine Hundertstelsekunde Vorsprung vor der Deutschen.
Gesa Felicitas Krause war in Peking die einzige deutsche Frau, die über eine Langstrecke an den Start ging. Sie gewann als erste deutsche Frau in der Leichtathletik-Geschichte eine Medaille über 3.000 m Hindernis bei einer interkontinentalen Meisterschaft (Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen). „Ich bin natürlich überglücklich. Das sind Momente, von denen man träumt, die sich in harten Trainingseinheiten im Kopf abspielen“, sagte die Läuferin gegenüber dem ZDF.
Als Youngster hatte sich Gesa Felicitas Krause bereits als gerade 19-Jährige in die Weltelite geschoben: Bei den Weltmeisterschaften 2011 im südkoreanischen Daegu belegte sie einen starken siebenten Platz. Danach zeigte sie trotz ihres jungen Alters enorme Konstanz: 2012 war sie im olympischen Hindernis-Finale von London Achte und 2013 bei der WM in Moskau Neunte. Bei den Europameisterschaften 2012 war Gesa Felicitas Krause zunächst Vierte, doch vor wenigen Monaten bekam sie aufgrund der Doping-Disqualifikation der vor ihr platzierten Svitlana Shmidt (Ukraine) nachträglich die Bronzemedaille zugesprochen.
Vor einem Jahr war sie Fünfte bei der EM in Zürich, während die deutsche Rekordhalterin Antje Möldner-Schmidt sensationell den Titel gewann. Die Läuferin des LC Cottbus musste ihre Saison im Juli aufgrund einer Fußverletzung vorzeitig beenden. Ohne die nationale Dauer-Konkurrentin lief Gesa Felicitas Krause nun ihr größtes Rennen in Peking.
Im Finale kam Gesa Felicitas Krause das zunächst verhaltene Tempo entgegen. Oftmals waren die großen Finals in den vergangenen Jahren von Beginn an einfach zu schnell für sie gewesen, um noch weiter nach vorne zu kommen. Das Rennen in Peking passte für die 23-Jährige. Als es schneller wurde, hielt sie den Anschluss an die Spitzengruppe und kam nicht aus dem Rhythmus. Das gelang längst nicht allen. So musste die äthiopische Mitfavoritin Hiwot Ayalew vier Runden vor Schluss vor dem Wassergraben sogar stehen bleiben, weil sie aus dem Tritt gekommen war und das Hindernis nicht auf Anhieb nehmen konnte.
Ayalew kam wieder heran, hatte jedoch so viel Kraft verpulvert, dass sie am Ende nur Fünfte wurde. Eingangs der letzten Runde war Gesa Felicitas Krause in der siebenköpfigen Spitzengruppe, eingangs der Zielgerade kämpfte sie mit vier anderen Läuferinnen um die Medaillen. Dann führte sie sogar, doch am Ende war die Bronzemedaille ein enormer Erfolg für die junge Läuferin, die in der Zukunft noch viel erreichen kann und eines Tages durchaus den Weg zum Marathon finden könnte.
Richard Ringer im 5.000-m-Finale
Ein Erfolg ist diese Weltmeisterschaft auch für Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen). Zum ersten Mal ging er bei einer derartigen Meisterschaft an den Start. Über 5.000 m reichte ihm dann ein siebenter Platz im Vorlauf in 13:19,84 Minuten, um in das Finale einzuziehen. Dieses findet am Sonnabend statt. Ringer hatte Glück, dass er im schnelleren der beiden Vorläufe war, da sich neben den ersten fünf Läufern der zwei Rennen auch noch jene fünf für den Endlauf qualifizierten, die die nächstschnellsten Zeiten erreichten.
Als Zweiter zog Titelverteidiger Mo Farah (Großbritannien) mit 13:19,44 letztlich souverän ins Finale ein, allerdings wäre er zuvor zweimal fast zu Fall gekommen, nachdem ihn andere Läufer touchiert hatten. Farah könnte nach seinem 10.000-m-Sieg in Peking als erster Athlet bei einer WM beide Langstrecken-Titel verteidigen.
Genzebe Dibaba und David Rudisha siegen über Mittelstrecken
Einen einmaligen Doppelsieg strebt auch Genzebe Dibaba (Äthiopien) an. Sie gewann das 1.500-m-Finale souverän in 4:08,09 Minuten und wird nun über 5.000 m an den Start gehen. Silber über 1.500 m gewann Faith Kipyegon (Kenia) in 4:08,96 vor Sifan Hassen (Niederlande/4:09,34). Während über diese Strecke keine deutsche Läuferin am Start war, schied über 800 m der Männer der einzige deutsche Athlet, Robin Schembera (Bayer Leverkusen), bereits im Vorlauf aus. Er wurde Vierter mit 1:48,04 Minuten.
Im Finale meldete sich der Olympiasieger und Weltrekordler David Rudisha nach langen Verletzungsproblemen eindrucksvoll zurück. Der Kenianer kontrollierte das Rennen von der Spitze und ließ einfach keinen anderen vorbei.
Am Ende zeigte er zudem enorme Spurtstärke. Rudisha gewann in 1:45,84 Minuten vor Adam Kszczot (Polen/1:46,08) und Amel Tuka (Bosnien-Herzegowina/1:46,30).
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Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT:
Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"
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Resultate lt. IAAF:
POS | BIB | ATHLETE | COUNTRY | MARK | |
---|---|---|---|---|---|
1 | 561 | Hyvin Kiyeng Jepkemoi | KEN | 9:19.11 | |
2 | 815 | Habiba Ghribi | TUN | 9:19.24 | |
3 | 434 | Gesa Felicitas Krause | GER | 9:19.25 | PB |
4 | 335 | Sofia Assefa | ETH | 9:20.01 | SB |
5 | 872 | Emma Coburn | USA | 9:21.78 | |
6 | 336 | Hiwot Ayalew | ETH | 9:24.27 | |
7 | 572 | Virginia Nyambura Nganga | KEN | 9:26.21 | |
8 | 466 | Lalita Shivaji Babar | IND | 9:29.64 | |
9 | 883 | Stephanie Garcia | USA | 9:31.06 | |
10 | 601 | Salima Elouali Alami | MAR | 9:32.15 | |
11 | 191 | Ruth Jebet | BRN | 9:33.41 | |
12 | 912 | Colleen Quigley | USA | 9:34.29 | |
13 | 819 | Özlem Kaya | TUR | 9:34.66 | |
14 | 606 | Fadwa Sidi Madane | MAR | 9:41.45 | |
15 | 557 | Rosefline Chepngetich | KEN | 9:46.08 |
Stats by Ken Nakamura
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