Blog
28
10
2015

Preise und Auszeichnungen für Sportwissenschaftler - Sportgeschichte als älteste Sektion der dvs erfolgreich reaktiviert ©dvs

Preise und Auszeichnungen für Sportwissenschaftler – Sportgeschichte als älteste Sektion der dvs erfolgreich reaktiviert

By admin 0

Beim 22. Sportwissenschaftlichen Hochschultag der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) in Mainz wurden zahlreiche Preise und Auszeichnung für hervorragende Leistungen und Verdienste in der Sportwissenschaft vergeben.

Für ihre im Jahre 2014 an der Deutschen Sporthochschule Köln angenommene Dissertation mit dem Titel: „Das ‚Attention-Window‘-Modell: Eine Exploration verschiedener Einflussfaktoren auf die Größe und Form des visuellen Aufmerksamkeitsfokus im Sport“ wurde Dr. Stefanie Hüttermann mit dem „Publikationspreis Sportwissenschaftlicher Nachwuchs 2015“ ausgezeichnet.

Die Arbeit ist am dortigen Institut für Kognitions- und Sportspielforschung entstanden und wurde von Prof. Daniel Memmert und Prof. Otmar L. Bock betreut; zwölf Arbeiten hatten einer mehrköpfigen Jury in diesem Wettbewerb zur Begutachtung vorgelegen.

Den dvs-Nachwuchspreis erhielt Christina Zobe von der Universität Paderborn) für ihrem Beitrag: „Dissoziative Effekte der Feedback-Valenz auf Automatizität und Präzisionsleistung beim motorischen Fertigkeitserwerb“. Der Wettbewerb wird durch die Friedrich-Schleich-Gedächtnis-Stiftung finanziell gefördert wird und ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert. Er wurde in Mainz bereits zum achten Mal durchgeführt, auch hierfür hatten sich insgesamt zwölf Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler aus dem Nachwuchs beworben. Über den zweiten Rang konnte sich Clemens Töpfer von der Universität Erlangen-Nürnberg freuen, der in seinem Beitrag das Thema: „Sportbezogene Gesundheitskompetenz: Kompetenzmodellierung und Testentwicklung für den Sportunterricht“ vorstellte. Der dritte Platz wurde an Karin Boriss von der Universität Münster vergeben. Sie präsentierte in der Endrunde den aktuellen Stand zu ihrer laufenden Studie des Dissertationsthemas: „Lernen und Bewegung im Kontext der individuellen Förderung“.
 
Auf Vorschlag des dvs-Präsidiums wurde der Mainzer Sportwissenschaftler und Informatiker Prof. Jürgen Perl auf der dvs-Mitgliederversammlung mit der Goldenen Ehrennadel der dvs ausgezeichnet. Die Goldene Ehrennadel des Verbandes wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die dvs und die Sportwissenschaft verdient gemacht haben. In seiner Laudatio würdigte dvs-Präsident Prof. Kuno Hottenrott den Kollegen Perl: Er ist der „Gründungsvater“ der dvs-Sektion Sportinformatik, die sich als erfolgreiche Sektion seit nunmehr fast 20 Jahren bewährt hat. Prof. Perl kam 1985 nach Mainz mit dem Auftrag, an der Johannes-Gutenberg-Universität die Disziplin Informatik aufzubauen, die damals noch ein neues Fach an deutschen Universitäten war.

Beflügelt durch seine eigene Sportbiografie gelang es ihm zusammen mit dem (damaligen) Paderborner Sportpädagogen Prof. Wolf-Dietrich Miethling (heute Uni Kiel) gleichzeitig, den Bereich Sportinformatik innerhalb der Sportwissenschaft bzw. der dvs zu etablieren, dessen Bedeutung im Zuge der Technologieexpansion in den letzten Jahren und Jahrzehnten weiter an Bedeutung auch innerhalb des Sports gewonnen hat.

Sportgeschichte als älteste Sektion der dvs erfolgreich reaktiviert

Im Rahmen des 22. Hochschultages der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) wurde am 1. Oktober 2015 in Mainz die Sektion Sportgeschichte innerhalb der dvs erfolgreich reaktiviert. Seit rund drei Jahren war die Sektion, die die älteste der 1976 gegründeten Vereinigung für Sportwissenschaft ist, ohne einen nominierten bzw. aktiven Sprecherrat. Die Wiederbelebung der Sektion war nur durch die persönliche Initiative und das große Engagement des Bielefelder Sportwissenschaftlers Prof. Dietrich Kurz möglich geworden, der selbst in den 1980er Jahre dvs-Präsident war und vor zwei Jahren für seine hohen Verdienste innerhalb der Sportwissenschaft zum Ehrenmitglied der dvs ernannt wurde. Seit Herbst 2014 war Prof. Dietrich Kurz intensiv aktiv und konnte so einen Verteiler mit über 120 Personen erarbeiten, die ihm gegenüber Interesse an einer aktiven Mitarbeit in der „neuen alten“ Sektion Sportgeschichte zukünftig bekundet hatten.

Bei dem Treffen der potentiellen Sektionsmitglieder in Mainz wurden fünf Personen in den (zunächst kommissarisch tätigen) Sprecherrat gewählt: Prof. Sandra Günter (Universität Trondheim, ab 1. Januar 2016 Leibniz Universität Hannover), Prof. Stephan Wassong (Köln), Dr. Sandra Heck (Bochum), Marcel Reinold (Münster) und Dr. Michael Thomas (Magdeburg).

Die erfolgreiche Reaktivierung der Sektion Sportgeschichte innerhalb der dvs korrespondiert auch mit der zunehmenden Bedeutung der Erforschung der Geschichte des Sports innerhalb der allgemeinen Geschichtswissenschaft, aber auch innerhalb der Sportorganisationen bis hin zu sporthistorischen Vereinigungen wie z.B. die Deutsche Arbeitsgemeinschaft von Sportmusen, Sportarchiven und Sportsammlungen (DAGS) bzw. in sportmusealen Bereichen (z.B. Forum für Sportgeschichte als Förderverein für das Sportmuseum Berlin).

Prof. Detlef Kuhlmann

author: admin

Comment
0

Leave a reply