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Leichtathletik-Skandal – IAAF stellt klare Forderungen an Russland – Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Der Welt-Leichtathletikverband (IAAF) hat von Russland eine gründliche Aufarbeitung des systematischen Dopings gefordert, das zum Ausschluss des russischen Verbandes (Araf) vom internationalen Sport geführt hat.
Sportlerinnen und Sportler, die an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro teilnehmen wollen – vorausgesetzt, die Suspendierung ihres Verband wird bis August aufgehoben – müssen sich spätestens von Februar an Doping-Tests und Blutkontrollen unterziehen.
Die IAAF schreibt mindestens drei Trainingskontrollen innerhalb von sechs Monaten vor dem ersten internationalen Wettbewerb vor. Kritiker des Kontrollsystems weisen darauf hin, dass diese Voraussetzungen nicht annähernd eine Gewähr für saubere Athleten bieten können.
Da seit dem Bericht der Unabhängigen Untersuchungskommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) über Doping und Korruption in der russischen Leichtathletik Anfang November auch die russische Anti-Doping-Agentur (Rusada) suspendiert ist, werden IAAF und Wada die Tests und deren Analyse außerhalb von Russland organisieren. Hilfe soll dabei die britische Anti-Doping-Agentur leisten.
Zu den Bedingungen der Rückkehr der russischen Leichtathletik in den internationalen Sport gehört laut IAAF die Trennung von allem belasteten Personal. Belastete Athleten und Betreuer sollen innerhalb eines Vierteljahres sanktioniert werden, die prominentesten Fälle vom Sport-Gerichtshof in Lausanne, dem Cas. Um weitere Doping-Fälle zu entdecken, müssen alle Leichtathleten, die in den vergangenen vier Jahren für die russische Auswahl antraten, intensiv befragt werden.
Dazu gehören diejenigen, die seit 2011 des Dopings überführt wurden, sowie diejenigen, die mit den Drahtziehern des Doping-Systems – dem Mediziner Portugalow und den Trainern Melnikow, Kazarin und Tschegin – zusammengearbeitet haben. Dabei sollen Kronzeugenregelungen zur Geltung kommen; härtere Strafen drohen denjenigen, die Athleten oder Kontrolleure einschüchterten.
Die Protokolle dieser Untersuchungen sollen IAAF-Inspekteuren zur Verfügung gestellt werden, die über die Wiederzulassung entscheiden. Diese Gruppe von Mitgliedern des IAAF-Councils unter Leitung des norwegischen Wissenschaftlers Rune Andersen soll im Januar zum ersten Mal nach Russland reisen.
Die Bedingungen, sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe, ließen keinen Raum für Zweifel. Alexander Schukow, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Russlands und mit der Neu-Organisation beauftragt, kündigte an, dass er sich einen Ausländer an der Spitze des Leichtathletik-Verbandes vorstellen könne.
Es gehe um größtmögliche Transparenz.
Der Befund der Wada-Kommission, die Systematik der Manipulationen weise auf Machenschaften auch in anderen Sportarten und in anderen Ländern hin, hat bislang noch keine Reaktion des internationalen Sports ausgelöst.
Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Sonntag, dem 13. Dezember 2015
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