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24
04
2016

Mocki inmitten einer kompakten Männergruppe auf dem Weg zur EM-Norm ©Wilfried Raatz/ wus-media

Sabrina Mockenhaupt läuft EM-Norm im Dauerregen – Spannender Zieleinlauf bei den Männern: Mitku Seboka gewinnt vor Exyob Solomon und Jonas Koller – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Hut ab vor dem couragierten Auftritt von Sabrina Mockenhaupt. Knapp vier Monate nach einem Trainingsunfall mit der fatalen Diagnose Mittelfußbruch meldete sich mit Sabrina Mockenhaupt der "Dauerbrenner" der deutschen Laufszene bei den deutschen Halbmarathon-Meisterschaften im württembergischen Bad Liebenzell eindrucksvoll zurück.

Mit 1:12:41 Stunden holte sich die 35jährige Siegerländerin ihren 41. Meistertitel und weitaus bedeutsamer unterbot die Norm für die erstmals zur Austragung kommenden Europameisterschaften in Amsterdam von 1:13:00 Stunden.

Nach der kurzfristigen verletzungsbedingten Absage des favorisierten Philipp Pflieger war das Männerrennen lange Zeit offen und endete mit einem überaus spannenden Finale und dem Sieg des Äthiopiers Mitku Seboka in 1:05:05 Stunden vor dem Eritreer Eyob Solomon (1:05:17) und dem Regensburger Jonas Koller (1:05:25).

Dauerregen und Temperaturen um 5° Celsius waren keineswegs ideale Voraussetzungen für ambitionierte Auftritte in Richtung Europameisterschaftsnorm. Wie schon das Meldeergebnis befürchten ließ, lagen die Finisherzahlen letztlich mit 282 LäuferInnen noch klar unter der 300er Marke, angesichts des in Deutschland überaus populären Halbmarathon-Wettbewerbs für eine Meisterschaft einschließlich der Masters-Kategorien ein sicherlich enttäuschendes Resultat. Hier müssen sicherlich die Austragungsmodalitäten überdacht werden.

Während bei den Männern eine große Spitzengruppe das Rennen in Richtung 1:05 Stunden lenkte, lag Sabrina Mockenhaupt inmitten einer vielköpfigen Männergruppe strikt auf EM-Norm, die der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) auf 1:13:00 Stunden festgelegt hatte. Zeitweise war sogar eine 1:11-Stunden-Endzeit machbar, doch am Ende fehlte der 35jährigen aus dem Siegerland etwas Stehvermögen, durchaus verständlich nach der Verletzungspause.

„Der Lauf war super! Ich bin etwas zu schnell angelaufen, weil mir nach der Wettkampfpause auch etwas das Tempogefühl etwas fehlte. Am Ende habe ich mich schon schwer getan, ab Kilometer 16 musste ich hart kämpfen, denn selbst beim Trainingslager in Flagstaff bin ich nie mehr als 14 Kilometer gelaufen. Ich bin überglücklich und super zufrieden, dass ich nach so langer Wettkampfpause diese gute Zeit gelaufen bin und dass ich die Norm für die Europameisterschaft geschafft habe. Nun hoffe ich noch, dass ich mich auch für Rio qualifizieren kann!"

Die international für Lettland startende Agata Strausa lief dank einer starken Schlußphase bei ihrem Debüt als Zweite mit 1:013:13 Stunden ebenfalls die EM-Norm, auf Rang drei darf sich nunmehr auch Melina Tränkle (1:14:09) Hoffnungen auf eine Nominierung für die zugleich ausgetragenen Mannschafts-Europameisterschaften machen.

Nicht überzeugen konnte Tanja Grießbaum, die ihren vierten Rang auf dem Schlußkilometer an die Landshuterin Regina Högl (1:15:31) abgeben musste. Stark verbessert zeigte sich hingegen die Berlinerin Luisa Boschan, die sich als Sechste in 1:15:55 Stunden zudem Mannschaftsgold mit ihrem neuen Verein LG Telis Finanz Regensburg sichern konnte.

Die vor allem wegen einer starken Mannschaft startenden Veronica Clio konnte sich nach der frühen Aufgabe von Isabel Leibfried zumindest über ein starkes Comeback nach ihrer Babypause und Rang sieben in 1:16:27 freuen.  

Wie schon bei den letztjährigen 10.000 m-Meisterschaften sicherte sich der für den LAC Quelle Fürth startgende Mitku Seboka dank seines starken Finishs den Titel. Auch der zweitplatzierte Eyob Solomon hat ostafrikanische Wurzeln und sicherte sich die Silbermedaille vor dem couragiert mithaltenden Jonas Koller.

Hinter dem gebürtigen Ukrainer Yitaly Rybak (1:05:51), der zugleich Sieger der Masters-Kategorie M 35 wurde, lief Tobias Blum als Fünfter ins Ziel und sicherte sich in 1:05:55 stunden den U23-Titel. Der 2013er Marathonmeister Tobias Schreindl wurde in diesem kompakten Feld Achter in 1:06:45 Stunden.

Den Mannschaftssieg holte sich auch hier die LG Telis Finanz Regensburg vor der LG Dorsten und der LG Region Karlsruhe.

Wilfried Raatz

author: GRR

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