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12
08
2016

100 Meilen gegen das Vergessen: Der Berliner Mauerweglauf am 13. August 2016

By GRR 0
Zum 55. Jahrestag des Baus der BERLINER MAUER am 13. August 1961  gibt es viele Veranstaltungen in Berlin. In der "Gedenkstätte Berliner Mauer" gibt es unter anderem ab 10.30 Uhr eine Kranzniederlegung.
 
Nach Untersuchung des Potsdamers Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) geht man von 138 Toten an der Berliner Mauer aus.
 
Der 5. 100 Meilenlauf Berlin – Start um 6.00 Uhr am Sonnabend, dem 13. August 2016 – , hat es sich zur Aufgabe gemacht ein Lauf wider das Vergessen zu sein. In jedem Jahr wird die  Medaille einem Maueropfer gewidmet. Die Laufstrecke der 100 Meilen Berlin – der "Mauerweg" – entspricht dem Verlauf der Mauer, den das DDR Grenzregime ab 1961 rundum Berlin errichtete.
 
Die 100 Meilen Berlin sind ein Unikat im Ultrabereich der besonderen Art. Dem Veranstalter und Organisator, der LG Mauerweg Berlin e.V., ist zu danken für das aufopferungsvolle Engagement die Erinnerung an das Unrecht und Sport auf diese Art zusammen zu bringen.
 
Horst Milde

Am 13. August 1961 begann das DDR-Regime mit dem Bau der Berliner Mauer. Von da an, bis zum Mauerfall im Jahr 1989, versuchten viele Menschen, Beton und Stacheldraht zu überwinden.

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Mindestens 138 Menschen verloren an der Mauer ihr Leben. Darunter auch Karl-Heinz Kube, der bei einem Fluchtversuch 1966 erschossen wurde.

An sein Schicksal – stellvertretend für das aller anderen Opfer – erinnert am 13. und 14. August der Mauerweglauf. 100 Meilen entlang der früheren Grenze, 100 Meilen gegen das Vergessen, 55 Jahre nach dem Mauerbau.

Aktuelle Informationen über den Mauerweglauf in unserem Live-Ticker.

Live-Bilder von der Laufstrecke, der Startnummernausgabe und der Siegerehrung.

Und ab dem Start das Live-Tracking. Alle Zwischenzeiten und Platzierungen.

Erstmals in der noch jungen Geschichte des Mauerweglaufs führt die Laufstrecke durch das Brandenburger Tor, das Symbol sowohl der deutschen Teilung als auch der Wiedervereinigung.

Anlass für eine besondere Aktion: Unmittelbar vor dem Tor, etwa bei Kilometer 7, werden die Läuferinnen und Läufer auf eine Mauer aus Holzziegeln treffen. Getreu dem Motto der Mauerwegläufer, „grenzenlos laufen“, wird die Holzmauer Stück für Stück abgetragen, sozusagen „weggelaufen“:

Jeder Teilnehmer kann sich einen Ziegel nehmen und diesen durch das Brandenburger Tor tragen. Bis die Mauer schließlich ganz verschwunden ist.

Mehr über das „Mauer-Weglaufen“ und weitere Höhepunkte des Mauerweglaufs 2016 gibt es in unserer Strecken-Präsentation:

Weitere Informationen:

Der Streckenplan und die Verpflegungspunkte

Teilnehmerlisten – wer ist 2016 dabei?

Quelle: 100 Meilen Berlin

Der Mauerweglauf: 100 Meilen gegen das Vergessen

Nach Erkenntnissen der Stiftung Berliner Mauer kamen zwischen 1961 und 1989 mindestens 138 Menschen an der früheren Grenze ums Leben, darunter 100 DDR-Bürger bei Fluchtversuchen. Der Mauerweglauf erinnert an diese Menschen und Schicksale.

Aus diesem Grund trägt auch die Finisher-Medaille jedes Jahr das Konterfei eines Maueropfers.

Nachfolgend eine Übersicht der bisher beim Mauerweglauf gewürdigten Menschen.

2011 – Günter Litfin

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Der erste Mauerweglauf war Günter Litfin gewidmet. Er war der erste DDR-Bürger, der bei einem Fluchtversuch durch Schüsse getötet wurde. Ein ehemaliger Grenzturm beherbergt heute eine Gedenkstätte, die an sein Leben und Schicksal erinnert. Unweit des Turms, in der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs, wurde Günter Litfin am 24. August 1961 im Alter von nur 24 Jahren erschossen.

2013 – Chris Gueffroy

Chris Gueffroy war das letzte Opfer, das durch den Einsatz von Schusswaffen an der Mauer ums Leben kam. Das war in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar 1989. Von einem befreundeten Grenzsoldaten hatte Chris erfahren, dass der Schießbefehl aufgehoben sei, was sich jedoch auf tragische Weise als falsch herausstellte. Bei seinem Fluchtversuch am Britzer Verbindungskanal wurde er von zwei Kugeln getroffen, eine davon traf sein Herz. Chris starb noch im Grenzstreifen. Seine Mutter Karin Gueffroy überreichte den Finishern beim zweiten Mauerweglauf die Medaille, die das Porträt ihre Sohnes trug.

2014 – Peter Fechter

Die Bilder seines Schicksals gingen um die Welt. Am 17. August 1962 wurde Peter Fechter   inder Nähe des Checkpoint Charlie von insgesamt 35 Kugeln getroffen. Der schwerverletzte Fechter blieb im Grenzstreifen liegen, niemand wollte oder konnte ihm helfen.

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Er verblutete und starb schließlich im Krankenhaus. An jener Stelle in der Zimmerstraße, an der Peter Fechter erschossen wurde, legten die Teilnehmer des Mauerweglaufs 2014 rote Rosen nieder

2015 – Marienetta Jirkowsky

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Der Mauerweglauf 2015 erinnerte an Marienetta Jirkowsky. „Micky“ wurde am 22. November 1980 bei einem Fluchtversuch zwischen Hohen Neuendorf und Berlin-Frohnau von Gewehrkugeln der DDR-Grenztruppen getroffen. Sie erlag wenig später im Krankenhaus ihren schweren Schussverletzungen. Marienetta wurde 18 Jahre alt. Vom Tod seiner Tochter erfuhr Marienettas Vater erst zwei Tage nach den Schüssen. Der Familie wurde nicht gestattet, eine Todesanzeige zu veröffentlichen. Außerdem wurde die Beerdigung fast komplett von Mitarbeitern der DDR-Staatssicherheit abgeschirmt.

2016 – Karl-Heinz Kube 

Karl-Heinz Kube wurde am 10. April 1949 in Ruhlsdorf bei Berlin geboren. Zusammen mit seinem 18-jährigen Freund Detlev schmiedet Karl-Heinz Fluchtpläne. Beide wollen in Kleinmachnow einen Weg in den Westen suchen. Am 16. Dezember 1966 ist es soweit: Ausgerüstet mit Seitenschneidern überwinden sie zunächst erfolgreich die ersten Sperranlagen. Am letzten Zaun werden Karl-Karlheinz-Kube-kleinerHeinz und Detlev von einer Streife der Grenzsoldaten entdeckt. Beide retten sich zunächst in einen Graben, wo sie jedoch in das Schussfeld einer zweiten Streife geraten. Während Detlev unverletzt bleibt und festgenommen wird, treffen Karl-Heinz Kugeln in die Brust und in den Kopf. 

Die Todesschützen werden kurz nach der Tat mit der „Medaille für vorbildlichen Grenzdienst“ beziehungsweise mit dem „Leistungsabzeichen der Grenztruppen“ dekoriert.

Zeitplan – Mauerweglauf 2016

Freitag, 12. August

10:30 Uhr: Teilnehmer-Führungen durch die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße (Dauer ca. eine Stunde)

12:00 Uhr: Friendship-Run von der Bernauer Straße zum Ramada-Hotel (ca. 5 km)

12:00 – 19:00 Uhr: Ausgabe der Startunterlagen im Ramada-Hotel

16:00 Uhr: „Geschichte und Strecke des Mauerweglaufs“ – Vortrag von und mit Lauf-Ideengeber Dr. Ronald Musil (Ramada)

17:00 – 20:00 Uhr: 100Meilen-Buffet (Ramada)

17:00 Uhr: Briefing auf Englisch für internationale Einzelläufer (Ramada)

18:00 Uhr: Briefing für deutschsprachige Einzelläufer (Ramada)

19:00 Uhr: Briefing für alle Staffeln (Ramada)

Sonnabend, 13. August

04:00 – 07:00 Uhr: Frühstück für alle Teilnehmer im Jahn-Sportpark

6:00 Uhr: Start Einzelläufer (Jahn-Sportpark)

7:00 Uhr: Start Staffeln (Jahn-Sportpark)

Sonntag, 14. August

10:00 Uhr: Zielschluss Staffeln (27 Stunden)

09:00 bis 13:00 Uhr: Abschlussessen im Jahn-Sportpark

12:00 Uhr: Zielschluss Einzelläufer (30 Stunden)

12:00 Uhr: Siegerehrung Staffeln (Ramada-Hotel)

14:00 Uhr: Siegerehrung Einzelläufer (Ramada)

Die Strecke des Mauerweglaufs 2016

Der Streckenverlauf entspricht fast zur Gänze dem offiziellen Mauerweg, dem früheren Patrouillenweg der DDR-Grenztruppen rund um das westliche Berlin. Gelaufen wird in diesem Jahr wieder im Uhrzeigersinn, jährlich erfolgt ein Richtungswechsel.

Die Strecke wird komplett markiert sein. Sprühkreide auf dem Boden bei Tageslicht sowie reflektierende Pfeile in der Nacht sorgen für Orientierung während des Mauerweglaufs.

Start und Ziel der 100MeilenBerlin befinden sich im Jahn-Sportpark im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Entlang der Strecke befinden sich insgesamt 27 Verpflegungspunkte (VPs) in Abständen von 5 bis 8 Kilometern. Dort erwartet die Läuferinnen und Läufer – neben toller Stimmung – auch ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken. Außerdem sind die Verpflegungspunkte zugleich Kontrollstellen, an denen über den Chip am Handgelenk die Zeit genommen wird.

Drei Verpflegungspunkte sind darüber hinaus auch Wechselpunkte (WP), nämlich in der Jahn-Sporthalle in Teltow, am Schloss Sacrow sowie beim Ruderclub Oberhavel in Hennigsdorf. An diesen Wechselpunkten erfolgen nicht nur die Wechsel der 2er- bzw. 4er-Staffeln, hier gelten für alle Läuferinnen und Läufer „Cut-Offs“. Das bedeutet: Bis spätestens zu den angegebenen Zeiten (s. Ausschreibung) muss der Teilnehmer die Wechselpunkte wieder verlassen haben.

Und: Für diese drei Wechselpunkte können vor den Starts auch Dropbags mit persönlichen Gegenständen abgegeben werden. Die Dropbag-Beutel werden zusammen mit den Startunterlagen am Freitag (12.8.) ausgegeben.

Zum Kennenlernen der gesamten Strecke empfehlen wir auch den 100Meilen-Guide 2015.

Vorfreude!

Der "Vater" des BERLIN-MARATHON, Horst Milde, wird am Samstag die Läuferinnen und Läufer auf die 100Meilen-Strecke schicken. Gemeinsames Startsignal mit Dr. Axel Klausmeier, Direktor der Stiftung Berliner Mauer.

Quelle: 100 Meilen Berlin 

author: GRR

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