Leichtathletik Berlin 02.09.2012 ISTAF 2012 Speerwurf Frauen Christina Obergfšll (GER) Foto: Camera 4
PRESSEINFO: Christina Obergföll über ihren letzten Wettkampf in Berlin
BERLIN.
So eine Karriere muss man erst einmal hinlegen! Viele Jahre gehörte
Christina Obergföll zur Weltspitze im Speerwurf. Mit 35 Jahren ist für die
Weltmeisterin von 2013 und zweifache Olympia-Medaillengewinnerin (Silber
2012, Bronze 2008) Schluss: Zwei Wochen nach ihrem letzten Olympia-Auftritt
in Rio feiert Christina Obergföll am Sonnabend, 3. September, beim 75. ISTAF
im Berliner Olympiastadion ihre Abschieds-Gala und lässt den Speer zum
letzten Mal fliegen.
Dem ISTAF gab sie ein Abschiedsinterview über den letzten Auftritt ihrer
Karriere, ihre Pläne für die Zukunft.
Warum machst Du beim ISTAF Schluss?
Christina Obergföll: „Für das ISTAF als letzten Wettkampf habe ich mich
entschieden, da ich unbedingt in Deutschland Abschied nehmen wollte und es für
mich das schönste Meeting im Land ist. Ich habe viele wunderbare Stunden hier
verbracht. Es war immer unheimlich schön, als Medaillengewinner gefeiert zu
werden und ich habe viele Ehrenrunden drehen dürfen. Wenn ich daran denke,
erfüllt mich das mit Stolz. Das Berliner Olympiastadion ist einfach toll, die
Atmosphäre dort hat echt etwas. Ich freue mich riesig darauf.“
Kein bisschen Wehmut?
Christina Obergföll: „So kurz vor dem letzten Auftritt meiner Karriere habe ich schon
ein komisches und mulmiges Gefühl. Dass ich mich dazu entschieden habe, meine
Karriere zu beenden, ist okay und realisiert habe ich es auch. Trotzdem ist es
seltsam zu wissen, dass ich am Sonnabend offiziell zum letzten Mal zum Speer
greife. Es wird sehr emotional werden und ein Film meiner Karriere im Kopf
ablaufen. Etwas wehmütig, dass es vorbei ist, werde ich wohl sein, aber gleichzeitig
freue ich mich. Irgendwann muss man aufhören und der Zeitpunkt dafür ist gut.“
Wer aus der Familie wird Dir zujubeln?
Christina Obergföll: „Es sind alle da, meine Eltern, mein Mann und natürlich mein
kleiner Sohnemann. Ebenso meine beste Freundin mit ihrem Mann und Werner
Daniels, der mich lange Jahre als Trainer begleitet hat. Natürlich werden auch
Robert Harting und Julia Fischer, mit denen ich viele Jahre zusammen erlebt habe,
dabei sein. Wir werden auf jeden Fall noch einmal richtig feiern.“
Und zählt beim letzten Wettkampf nur der Sieg?
Christina Obergföll: „Für den letzten Wettkampf meiner Karriere habe ich mir ehrlich
gesagt nichts vorgenommen, ich habe keine bestimmte Marke im Kopf. Natürlich
möchte ich ein anständiges Ergebnis zustande bringen. Aber wie alle habe auch ich
mittlerweile mit Wehwehchen zu kämpfen, der Höhepunkt ist vorbei. Ich hoffe, dass
das Publikum auch etwas Applaus für mich übrig hat, wenn der Speer keine großen
Weiten fliegt. Es geht ja diesmal nicht nur um aktuelle Leistungen und das
zurückliegende Jahr, sondern die letzten 15 Jahre. Kämpfen werde ich aber
natürlich trotzdem. Ich möchte meinen letzten Auftritt einfach genießen – ein
Fluchen wird es von mir diesmal auf keinen Fall geben, egal, wie es ausgeht.“
Wird der Speer dann an einen goldenen Nagel gehängt?
Christina Obergföll: „Ob ich meinen Speer als Andenken in die Bude stelle, weiß ich
noch nicht. Den Kontakt zur Leichtathletik werde ich auf jeden Fall behalten. Mein
Mann ist Bundestrainer und wird mich des Öfteren ins Stadion schleppen. Es wird
also nicht dazu kommen, dass ich irgendwann keinen Draht mehr zum Sport habe.“
Wie geht’s dann weiter?
Christina Obergföll: „Man muss jetzt einfach sehen, was als nächstes kommt. Ich bin
seit ein paar Jahren bei der BARMER GEK angestellt, dort wird es Gespräche
geben. Ich denke, mein abgeschlossenes Studium des Präventions- und
Gesundheitsmanagements bietet alle Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Ich
werde sehen, wo ich in ein, zwei Jahren stehe. Aber ich bin sicher, dass sich etwas
für mich finden wird.
Keine Angst, in ein Loch zu fallen?
Christina Obergföll: „Nein, gar nicht. Es wird ein ganz neuer Abschnitt, das ist klar.
Natürlich gehe ich da ein bisschen mit Respekt ran, weil mich der Sport so viele
Jahre geprägt hat und immer erste Priorität hatte. Das fällt nun weg. Aber
gleichzeitig freue mich wirklich sehr auf das, was mich zukünftig erwartet. In ein
Loch fallen werde ich nicht. Schon alleine wegen meines kleinen Sohnes. Wir
können uns auch vorstellen, dass noch ein Geschwisterchen dazu kommt.“
Christina Obergföll läuft beim ISTAF am Sonnabend, 3. September 2016, ab 15.05
Uhr zu den letzten Würfen ihrer Karriere an. Weitere Disziplinen im Programm sind:
Frauen: 100 m Hürden, 200 m, 800 m, 3000 m Hindernis, Weitsprung,
Kugelstoßen.
Männer: 100 m, 110 m Hürden, 800 m, 3000 m, Speerwurf, Stabhochsprung,
Diskuswurf, Kugelstoßen, Dreisprung.
Tickets für das Jubiläums-ISTAF gibt es ab 9 Euro unter www.istaf.de .
**** Internationale ISTAF-Pressekonferenz: Freitag, 2. September 2016, um 14
Uhr // Marshall-Haus auf dem Messegelände Berlin, Messedamm 22, 14055
Berlin. ***
Wenn Sie mehr über das 75. ISTAF erfahren möchten, Logos und Bildmaterial benötigen oder Rückfragen zu dieser
Presseinformation haben, wenden Sie sich bitte an:
Sven Ibald
Head of Communications
ISTAF / TOP Sportevents GmbH
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