WADA - Anti-Doping-Kampf ©WADA
Anti-Doping-Kampf – Wada rügt Brasilien, Indonesien und Aserbaidschan – Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat am Montag, einen Tag nach der Wiederwahl ihres Präsidenten Craig Reedie, Brasilien, Indonesien und Aserbaidschan für „non-compliant“ erklärt, für nicht konform mit dem aktuellen Anti-Doping-Kodex.
Aserbaidschan erklärte, dass es wegen der hohen Kosten für die Europa-Spiele, mit deren erster Austragung in Baku sich das Land 2015 schmückte, keine Doping-Kontrollen vornehmen könne. Das berichtet die Website insidethegames.biz von der Sitzung des Gründungsrates der Wada in Glasgow.
Brasilien hatte, nachdem die Wada das Doping-Kontroll-Labor in Rio suspendiert hatte, Doping-Kontrollen für seine Athleten in den Wochen vor den Spielen eingestellt. Indonesien lässt Doping-Proben seiner Athleten in einem Labor untersuchen, das nicht von der Wada akkreditiert ist.
Die Sanktionierung von Verstößen gegen den Wada-Kodex ist dem Internationalen Olympischen Komitee, dem Paralympischen Komitee sowie Sportverbänden und -organisationen vorbehalten; die Olympia-Teilnahme setzt die Unterwerfung unter den Kodex voraus.
Der Internationalen Biathlon-Union (IBU) droht die Einordnung als nicht konform, da sie ihre Weltmeisterschaft 2021 nach Tjumen in Russland vergeben hat; die Anti-Doping-Agentur Russlands ist, seit dort staatlich unterstützte Manipulationen aufflogen, von der Wada suspendiert; das IOC hat den Sport aufgefordert, keine Veranstaltungen nach Russland zu vergeben.
Die IBU muss sich bis zum 14. Januar erklären.
Michael Reinsch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Montag, dem 21.November 2016
Autor: Michael Reinsch, Korrespondent für Sport in Berlin.