Kurz vor dem Start des Berliner Neujahrslaufes ©Horst Milde
46. Berliner NEUJAHRSLAUF 2017 – 4.538 gute Vorsätze wurden in die Tat umgesetzt
4.538 Läuferinnen und Läufer, so viele wie noch nie in den letzten Jahren dieses Laufes, realisierten einen guten Vorsatz und begrüßten das neue Jahr 2017 im Laufschritt oder im Gehschritt.
Es waren viele "Neue" dabei, das merkte man schon, wenn man zum Pariser Platz kam. Sonst kamen die Teilnehmer erst in den letzten fünf Minuten, jetzt war der Pariser Platz schon 30 Minuten gut gefüllt. Überraschend viele Familien mit Kinderwagen nahmen teil, ebenso Kinder, die an der Hand von Mutter oder Vater mitliefen.
Am 1.1.1990 – dem ersten Lauf von West nach Ost (bis zum Roten Rathaus) und zurück – nahmen 25.000 Teilnehmer aus vielen Ländern teil am Lauf teil, das war ein sportpolitisches Weltereignis. Jetzt freut man sich über die 4.538 Teilnehmer zu recht, es gehört zum Berliner Ritual am Neujahrslauf teilzunehmen und für eine gute Sache zu spenden.
Die Idee zum Berliner Neujahrslauf kam von Michael Coleman, der sich am 10. November 1989 etwa um 9.00 aus London meldete – er kam seit Jahren als Times-Journalist zum BERLIN-MARATHON nach Berlin – und erklärte, man müsste unbedingt einen Neujahrslauf am 1.1.1990 vom Olympiastadion zum Roten Rathaus organisieren.
Ein Neujahrslauf war für die Läuferinnen und Läufer aus Ost-Berlin nichts Neues: Der Berliner Rundfunk mit Heinz-Florian Oertel an der Spitze organisierte schon seit 1972 Jahren erfolgreich zusammen mit dem DTSB (Der Deutsche Turn- und Sportbund war die zentrale für den Sport zuständige Massenorganisation der DDR) den Berliner Neujahrslauf im Berliner Volkspark Friedrichshain, nach dem Muster des berühmten und traditionellen Silvesterlaufes in Sao Paulo in Brasilien.
In Berlin (West) gab es zum Jahreswechsel bisher nur den Berliner Silvesterlauf "Rund um den Teufelsberg" vom SCC, den "Pfannkuchenlauf", aber ein Neujahrslauf stand bis dato nicht auf der Veranstaltungsterminliste in Berlin (West).
Die Zählung für den Berliner Neujahrslauf beginnt deswegen ab 1972, damit die Tradition vom Volkspark Friedrichshain weitergeführt wird.
Bei diesem Lauf geht es nicht um Sieg und Zeiten, sondern man läuft im Joggingtempo über den Prachtboulevard "Unter den Linden", der aber jetzt eine einzige Baustelle ist. Vorne machen Läufer der Veranstalters nicht Tempo, sondern drücken auf die Bremse und schwenken Fahnen vieler Länder, bestaunt von vielen Touristen, die auf das Spektakel nicht vorbereitet sind – und immer gleich an den BERLIN-MARATHON denken.
Am Ziel gibts dann eine Urkunde – und heißen Tee – und übrig gebliebene Pfannkuchen vom Silvesterlauf des Vortages.
Sie joggten 4 km durch Berlins Mitte vom Pariser Platz zum Berliner Dom und zurück. Anstelle eines Teilnahmebeitrags wurde von der DKB und SCC EVENTS um eine Spende für die Björn Schulz Stiftung gebeten, die lebensbedrohlich und lebensverkürzt erkrankte Kinder und junge Menschen bis 35 Jahre mit ihren Familien begleitet.
Dies geschieht im stationären Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin Pankow und in zahlreichen ambulanten Diensten. Neben Berlin beraten die Standorte Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Bayern die Familien vor Ort.
Kurz nach dem Start – © SCC EVENTS/Camera4
Man kann es als verspäteten Aprilscherz ansehen, der Veranstalter sagte es Start an, auf der Schloßbrücke nicht zu laufen, sondern zu gehen, die Schwingungen der Teilnehmer würden die Brücke zerstören! Die Berliner Verwaltung, die bei den meisten ihrer Aufgaben in allen Bereichen versagt, erfindet ständig Spitzfindigkeiten, um entwederzusätzlich "Geld zu machen" oder Veranstaltern das Leben zu erschweren.
Das Thema "Schwingungen bei Brücken" war schon einmal ein lokales Thema, was aber abgewendet wurde, aber jetzt ist wohl einem Mitarbeiter, der nicht ausgelastet ist, wieder einmal dieses Thema interessant vorgekommen. Vielleicht ist das für die neue Koalition in Berlin und neuen Innensenator Geisel, der am Sonntag noch verkünden ließ, dem Sport eine Stimme zu geben, ein Thema, wie man Sport fördert, statt ihn zu behindern.
Der Veranstalter läßt mitteilen, daß er sich bedankt bei den vielen Läufern für die gesammelten Spenden, die an die Familien und Kinder der Björn Schulz Stiftung gehen.
Horst Milde
Hier ist das Video.
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Einladung zum Erfahrungsaustausch am 17. Dezember 1989
Grenzüberschreitender Neujahrslauf am 1. Januar 1990 durch beide Teile Berlins