2013 Tokyo Marathon Tokyo, Japan Febuary 24, 2013 Photo: Yohei Kamiyama@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET
Tokyo Marathon am 26. Februar 2017: Wilson Kipsang auf der Pressekonferenz – Sein Ziel: 2:02:50 – Helmut Winter berichtet
Damit ist die Jagd auf den Weltrekord im Marathon der Männer in der Tat ein Thema auf einem maßgeblich veränderten Kurs, der insbesondere den fürchterlichen Streckenverlauf auf den letzten 7 km und den noch fürchterlicheren Zielbereich im Messezentrum „Big Site“ nun endgültig in die Geschichtsbücher verbannt.
Bei den vorhergesagten Bedingungen mit Temperaturen um 10°C und einem negativen Taupunkt sind die Chancen recht gut, dass zumindest der Allcomers Record für Japan (die schnellste auf japanischem Boden erzielte Zeit) im Marathon fällt. Diesen hält nach wie vor der Konkurrent im Süden, der Fukuoka Marathon, mit den 2:05:18, den Tsegaye Kebede (ETH) im Jahr 2009 rannte. Kebede ist gleichfalls in Tokyo am Start, gibt sich aber mit einer Zeit von 2:03:50 „etwas bescheidener“ als der Kenianer.
Die angepeilte Zeit von Wilson Kipsang: 2:02:50. Der aktuelle Weltrekord steht (noch?) bei 2:02:57. Um seine Vorgabe zu erreichen, muss der gute Wilson jeden Kilometer in 2:54,67 Minuten herunterspulen. Ganz schön flott! (c) JRN Brett Larner
Während allerdings Kipsang mit 2:03:13 erst beim Berlin Marathon Ende September in Berlin in die Regionen seiner heutigen Vorhersage lief, liegen die aktuellen Zeiten des kleinen Äthiopiers auch nicht in Ansätzen in seinem angekündigten Regime. Obwohl er schon lange in der Szene etabliert ist, ist er erst 30 Jahr alt und lief sein bestes Rennen 2012 in Chicago mit dem damaligen Kursrekord von 2:04:38. Das ist aber einige Zeit hin, 2015 wurde er in Tokyo Achter in 2:07:58 und sein letzter Zieleinlauf datiert aus dem letzten Frühjahr, wo er beim Rotterdam Marathon in 2:10:56 auf Platz 5 notiert wurde. Kebede hat in seiner Karriere immerhin zehnmal die 2:07 Stunden unterboten.
Die erhoffte Zeit von Tsegaye Kebede (ETH), die auf Grund seiner Leistungen in der letzten Zeit ausgesprochen unrealistisch erscheint. (c) JRN Brett Larner
Dickson Chumba (KEN) ist wie Kebede 30 Jahre alt und hat auch eine vergleichbare Bestzeit von 2:04:32 aus dem Jahr 2014, ebenfalls in Chicago gelaufen. Der (allerdings alte) Kurs in Tokyo ist ihm bestens vertraut. 2014 gewann er mit 2:05:42 in Kursrekord-Zeit, die aber den Sonntag kaum überstehen wird. 2015 und 2016 wurde er in Tokyo jeweils Dritter in 2:06:34 und 2:07:34. Dazwischen lagen noch zwei Auftritte in (Tempomacher losen) Chicago mit dem Sieg in 2:09:25 und Platz 2 in 2:11:26 im letzten Jahr.
Eine nette Koinzienz am Rande zeigt ein Blick auf die Streckenrekorde der drei bedeutensten Marathonläufe in Japan. Mit Kebede (Fukuoka 2:05:18), Chumba (Tokyo 2:05:42) sowie Kipsang (Otsu, Lake Biwa 2:06:13) waren alle drei Rekordhalter auf der Bühne und werden am Sonnatg auch im Rennen aufeinandertreffen.
Und auch Bernard Kipyego (KEN) ist 30 Jahre alt, der seine Bestzeit beim Sieg in Amsterdam 2015 in 2:06:19 lief. Letztes Jahr wurde er in Tokyo in 2:07:33 Zweiter, Platz 8 in 2:06:45 erreichte er dann im Herbst in Amsterdam. Evans Chebet (KEN) schaffte beim letzten Berlin Marathon hinter Bekele und Kipsang 2:05:31, im Frühjahr war er als Zweiter in Seoul schon 2:05:33 gelaufen. Marius Kipserem (KEN) gewann den letzten Marathon in Rotterdam in 2:06:11, im Herbst wurde er Zweiter in Eindhoven in 2:08:00.
Der Frontläufer Tadese Tola (ETH) lief in dem denkwürdigen Rennen beim Dubai Marathon 2013 2:04:49, seine letzten Resultate sind aber eher ernüchternd: Aufgabe in Dubai im letzten Jahr und Platz 5 in Frankfurt im gleichen Jahr mit 2:11:15. Auch Bernard Koech (KEN) war in dem schnellen Rennen von Dubai im Jahr 2013 dabei und kam hinter Tola in 2:04:53 ein. Herausragend bei ihm ist seine Bestzeit im Halbmarathon von 58:41, während seine letzten Ergebnisse von 2:09:42 (Fukuoka 2015) und Platz 9 in 2:11:31 beim Paris Marathon 2016 keine aktuelle Bestform andeuten.
Aus der langen Liste von gut 20 Eliteathleten mit PBs unter 2:10 Stunden ist in jedem Fall noch Geoffrey Ronoh (KEN) zu nennen, der trotz seiner 2:09:29 vom Berlin Marathon eine entscheidende Rolle bei dem Unternehmen Weltrekord spielen könnte. Denn Ronoh machte in Berlin bis ca. 30 km das Tempo, nachdem die designierten Tempomacher ihre Aufgaben schon nach 18 km quittieren mussten.
Die aussichtsreichsten Eliteathleten bei der Pressekonferenz zum Tokyo Marathon am kommenden Sonntag. (c) JRN Brett Larner
Bei den japanischen Männern ist der Lauf ein weiteres Qualifikationsrennen für das japanische WM-Team im Sommer 2017. Hier haben Yuma Hattori, Masato Imai, Arata Fujiwara, Takashi Ichida sowie Yuta Shitara gute Aussichten in die engere Wahl zu kommen. In Fukuoka hatte Yuki Kawauchi mit 2:09:11 und in Beppu-Oita Kentaro Nakamoto mit 2:09:32 vorgelegt.
Bei den Frauen schmerzt die Absage der einzigen Läuferin mit einer Bestzeit von unter 2:20 Stunden, Lucy Kabuu (KEN). Somit ist Amane Beriso (ETH) mit 2:20:48 beim Debüt in Dubai Marathon im letzten Jahr die schnellste Frau im Feld. Amane Gobena (ETH) ist regelmäßig in Japan am Start, im letzten Jahr wurde sie in 2:21:51 hinter Helah Kiprop in Tokyo Zweite. Und auch Birhane Dibaba (ETH) schaffte ihre Bestleistung von 2:22:30 in Tokyo als Siegerin im Jahr 2015.
Helmut Winter
Tokyo Marathon Elite Field Highlights – by Brett Larner – Japan Running News
Tokyo, 2/26/17
click here for complete field listing
times listed are best in last three years except where noted
Men
Wilson Kipsang (Kenya) – 2:03:13 (Berlin 2016)
Dickson Chumba (Kenya) – 204:32 (Chicago 2014)
Evans Chebet (Kenya) – 2:05:31 (Berlin 2016)
Tadese Tola (Ethiopia) – 2:05:57 (Tokyo 2014)
Bernard Koech (Kenya) – 2:06:08 (Rotterdam 2014)
Marius Kipserem (Kenya) – 2:06:11 (Rotterdam 2016)
Bernard Kipyego (Kenya) – 2:06:19 (Amsterdam 2015)
Solomon Deksisa (Ethiopia) – 2:06:22 (Rotterdam 2016)
Tsegaye Kebede (Ethiopia) – 2:06:30 (London 2014)
Alfers Lagat (Kenya) – 2:06:48 (Frankfurt 2015)
Masato Imai (Japan/Toyota Kyushu) – 2:07:39 (Tokyo 2015)
Stephen Mokoka (South Africa) – 2:07:40 (Shanghai 2015)
Gideon Kipketer (Kenya) – 2:08:35 (Mumbai 2016)
Hiroaki Sano (Japan/Honda) – 2:09:12 (Tokyo 2015)
Benjamin Ngandu (Kenya/Monteroza) – 2:09:18 (Tokyo 2015)
Koji Gokaya (Japan/JR Higashi Nihon) – 2:09:21 (Tokyo 2015)
Geoffrey Ronoh (Kenya) – 2:09:29 (Berlin 2016)
Takuya Fukatsu (Japan/Asahi Kasei) – 2:09:31 (Lake Biwa 2016)
Yohanes Ghebregergish (Eritrea) – 2:09:48 (Berlin 2016)
Yuki Takamiya (Japan/Yakult) – 2:10:57 (Tokyo 2016)
Ryo Hashimoto (Japan/GMO) – 2:11:20 (Hofu 2016)
Kazuhiro Maeda (Japan/Kyudenko) – 2:11:46 (Lake Biwa 2015)
Yuma Hattori (Japan/Toyota) – 2:11:46 (Tokyo 2016)
Hiroyuki Yamamoto (Japan/Konica Minolta) – 2:11:48 (Beppu-Oita 2015)
Arata Fujiwara (Japan/Miki House) – 2:11:50 (Hofu 2015)
Tatsunori Hamasaki (Japan/Komori Corp.) – 2:12:12 (Tokyo 2015)
Akiyuki Iwanaga (Japan/Kyudenko) – 2:12:24 (Tokyo 2016)
Takuya Noguchi (Japan/Konica Minolta) – 2:12:29 (Lake Biwa 2015)
Naoki Okamoto (Japan/Chugoku Denryoku) – 2:12:55 (Beppu-Oita 2015)
Hiroto Inoue (Japan/MHPS) – 2:12:56 (Lake Biwa 2016)
Keiji Akutsu (Japan/Subaru) – 2:13:26 (Tokyo 2015)
Soji Ikeda (Japan/Yakult) – 2:13:27 (Lake Biwa 2016)
Yasuyuki Nakamura (Japan/Suzuki Hamamatsu AC) – 2:13:46 (Tokyo 2016)
Tomonori Sakamoto (Japan/Press Kogyo) – 2:13:49 (Nagano 2015)
Yuki Munakata (Japan/Kanebo) – 2:13:53 (Beppu-Oita 2016)
Kazuaki Shimizu (Japan/Yakult) – 2:14:16 (Tokyo 2016)
Naoki Inoue (Japan/Tokyo T&F Assoc.) – 2:15:05 (Katsuta 2016)
Saeki Makino (Japan/DNPL) – 2:15:22 (Seoul 2015)
Kenichi Jiromaru (Japan/Obirin Univ. AC) – 2:15:24 (Lake Biwa 2014)
Sho Matsumoto (Japan/Nikkei Business) – 2:15:50 (Osaka 2016)
Debut
Masato Kikuchi (Japan/Konica Minolta) – 1:00:32 (Nat'l Corp. Half 2015)
Takashi Ichida (Japan/Asahi Kasei) – 1:02:03 (Ageo City Half 2014)
Andrew Bumbalough (U.S.A.) – 1:02:04 (New York Half 2015)
Yuki Nakamura (Japan/Aoyama Gakuin Univ.) – 1:02:35 (Marugame Half 2016)
Yuji Serunarudo (Japan/Soka Univ.) – 1:02:48 (Marugame Half 2016)
Yuta Shitara (Japan/Honda) – 1:02:52 (Marugame Half 2015)
Akihiko Tsumurai (Japan/Mazda) – 1:03:39 (Boston Half 2016)
Women
Amane Beriso (Ethiopia) – 2:20:48 (Dubai 2016)
Amane Gobena (Ethiopia) – 2:21:51 (Tokyo 2016)
Birhane Dibaba (Ethiopia) – 2:22:30 (Tokyo 2014)
Sarah Chepchirchir (Kenya) – 2:24:13 (Lisbon 2016)
Marta Lema (Ethiopia) – 2:24:32 (Xiamen 2016)
Kaori Yoshida (Japan/Team RxL) – 2:28:43 (Saitama 2015)
Sara Hall (U.S.A.) – 2:30:06 (London 2016)
Kaoru Nagao (Japan/Urayasu T&F Assoc.) – 2:30:54 (Nagoya Women's 2016)
Hiroko Yoshitomi (Japan/Memolead) – 2:33:04 (Nagoya Women's 2016)
Hitomi Nakamura (Japan/Panasonic) – 2:33:23 (Osaka Int'l 2016)
Madoka Nakano (Japan/Noritz) – 2:33:39 (Tokyo 2016)
Miya Nishio (Japan/Sapporo T&F Assoc.) – 2:34:18 (Tokyo 2016)
Saki Tabita (Japan/Otsuka Seiyaku) – 2:34:20 (Nagoya Women's 2016)
Yumiko Kinoshita (Japan/SWAC) – 2:35:49 (Tokyo 2015)
Debut
Betsy Saina (Kenya) – 1:07:22 (Glasgow Half 2016)
Kotomi Takayama (Japan/Sysmex) – 1:10:47 (Matsue Ladies' Half 2015)