Zwei Marathon-Siege in 63 Tagen? Hassan nimmt den New York Marathon ins Visier – European Athletics

Sifan Hassan wird sich auf ihre bemerkenswerte Regenerationsfähigkeit verlassen, wenn sie am Sonntagmorgen (2) zum ersten Mal beim New York Marathon an den Start geht.

Hassan bestreitet ihren zweiten Marathon in 63 Tagen, nachdem sie am 31. August den Sydney-Marathon in 2:18:22 gewonnen hat, und ihren dritten Marathon in etwas mehr als sechs Monaten, nachdem sie im April beim London-Marathon in 2:19:00 den dritten Platz belegt hat.

Kein Zeitplan scheint Hassan zu ermüden, die letztes Jahr in Paris in einem dramatischen Sprintfinale den olympischen Marathontitel gewann, nachdem sie bereits den 10.000-Meter-Lauf sowie die Vorläufe und das Finale des 5000-Meter-Laufs bestritten hatte. Die bemerkenswerte Niederländerin hat jedoch zugegeben, dass ihre Erholung vom Sydney-Marathon, bei dem sie die zweite Hälfte in einer negativen Splitzeit von 68:21 zurücklegte, „wirklich schwierig“ war.

„Sydney war unglaublich hart. Dieser Marathon hat mich einen Monat lang in meinen Knochen gesessen. Die Erholung war wirklich schwierig. Als ich wieder mit dem Training begann, tat mir alles weh. Wenn New York weniger hart ist, werde ich sehr glücklich sein. Wenn es härter ist als Sydney, glaube ich nicht, dass ich das überstehen werde”, sagte Hassan laut einem Bericht von NOS.

„Ich kann gewinnen, aber ich werde mich davon nicht unter Druck setzen lassen. Ich kann nicht nur ans Gewinnen denken, das hat keinen Sinn. Ich gehe lieber auf Nummer sicher. Natürlich möchte ich gewinnen, aber ich brauche diesen zusätzlichen Druck nicht“, fügte sie hinzu.

Hassan trifft in New York auf ein typisch hochkarätiges Teilnehmerfeld, darunter eine starke kenianische Mannschaft, die Erfahrung mit Rennen – und Siegen – auf dieser legendären Strecke hat. Angeführt wird das Teilnehmerfeld von der amtierenden Meisterin Sheila Chepkirui, außerdem sind die früheren Meisterinnen Sharon Lokedi und Hassans langjährige Rivalin Hellen Obiri dabei, die jeweils 2022 und 2023 den New York Marathon gewonnen haben.

Mit dabei ist auch die irische Veteranin Fionnuala McCormack, die sich auf ein noch gewagteres Doppel als Hassan einlässt. McCormack belegte am 14. September bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio unter brutalen Bedingungen den neunten Platz und wird innerhalb von 50 Tagen ihren zweiten Marathon bestreiten.

Titelverteidiger Nageeye kehrt zurück

Es ist keineswegs undenkbar, dass es beim New York Marathon zu einem niederländischen Doppelsieg kommen könnte, denn die Männer-Startliste wird angeführt von Abdi Nageeye, der im vergangenen Jahr mit 2:07:39 seinen bislang größten Sieg in New York errang.

Nageeye wurde im April Vierter beim London-Marathon mit einer nationalen Bestzeit von 2:04:20. Seitdem hat er in Flagstaff in Arizona, wo er bei Hassan wohnte, in großer Höhe trainiert.

Der 35-Jährige, der nun an seinem 25. Marathon teilnimmt, will die gleiche Taktik anwenden, die ihm im letzten Jahr so gut gelungen ist. „Mein Ziel ist das gleiche wie im letzten Jahr. Ich werde die Top-Athleten die Arbeit machen lassen und versuchen, so lange wie möglich mit ihnen mitzuhalten. Im Finale nach 25 km muss ich noch dabei sein“, sagte Nageeye laut Hardloopnieuws.

An der Spitze des Elitefeldes der Männer stehen Eliud Kipchoge und Kenenisa Bekele – die wohl beiden größten Langstreckenläufer der Geschichte – sowie der olympische Bronzemedaillengewinner Benson Kipruto, der Sieger des London-Marathons 2024, Alexander Mutiso, und der Sieger des New York-Marathons 2021, Albert Korir.

Neben Nageeye sind für Europa auch der ehemalige europäische Rekordhalter Sondre Nordstad Moen aus Norwegen und der Schweizer Matthias Kyburz interessant, ein mehrfacher Orientierungslauf-Weltmeister, der bei seinem ersten Marathon in Paris im vergangenen Jahr 2:07:44 lief und sich seitdem auf 2:06:48 verbessert hat.

Beachten Sie auch den Briten Patrick Dever, der in New York sein Marathon-Debüt gibt. Dever wurde Sechster im 10.000-Meter-Lauf bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2024 in Rom und hat eine Bestzeit von 60:11 im Halbmarathon.

Horst Milde nach Informationen von European Athletics  – Steven Mills

2025 New York Marathon – Statistical Referemce File by K Ken Nakamura