Die Nacht der Zehner 2025 bestand aus insgesamt 8 Zeitläufen. - Foto: Johannes Schölermann
Ein Sieg „aus Spaß“ und drei Goldmedaillen für einen Triumph – Die Nacht der Zehner in Hamburg
Gleich dreimal in diesem Jahr ist die Hamburger Jahnkampfbahn Schauplatz von überregionalen Titelkämpfen gewesen.
Erst fanden auf der Anlage die Deutschen Meisterschaften über 10.000 m und den Langstaffeln statt, dann folgten die Norddeutschen Meisterschaften – allerdings ohne die Entscheidungen über die 10.000 m. Denn die neuen Champions, die wurden erneut im Rahmen der Nacht der Zehner ermittelt.
Dass die Veranstaltung zum ersten Mal seit 2019 nicht im Hammer Park ausgerichtet wurde, lag an den dort aktuell ausgeführten Baumaßnahmen.
Die Läufe sind nach Leistungsklassen eingeteilt. – Foto: Johannes Schölermann
Einer, der zumindest mit guten Erinnerungen an die Jahnkampfbahn angereist war, ist Nikita Rode. Der 25-Jährige vom 1. LAV Rostock gewann hier Mitte Juli den Titel über 1.500 m. Nun triumphierte er – nun allerdings unter Flutlicht – auch über 10.000 m (30:26,52 Min.) und ließ dabei die Langstrecken-Spezialisten Gerrit Kröger (hamburg running / 30:29,92) und Simon Bong (LT Haspa Marathon Hamburg / 30:34,91) hinter sich.
Anschließend sagte er zu einem Wechsel auf die Überdistanz: „Das war aus Spaß.“ Allerdings habe er auch Kröger und Bong „pushen“ wollen.
Denn das Duo, welches nebenbei auch den Titel von Hamburg & Schleswig-Holstein unter sich ausmachte, wollte bereits die Norm für die 2026 stattfindenden Deutschen Meisterschaften von 30:40 Min. erfüllen. Und das ist beiden gelungen. Kröger räumte nach dem Lauf aber ein, dass man die erste Hälfte sehr flott angegangen sei. „Zwischen Kilometer sechs und acht war es dann etwas schwer.“ So mussten die Hamburger Rode denn auch ziehen lassen, der sich nach 14 von 25 Runden aus der Spitzengruppe löste.
Etwas kurios verlief dagegen das A-Rennen der Frauen. Kurzfristig hatte sich Esther Pfeiffer (Düsseldorf Athletics) angemeldet. Die Deutsche Meisterin im Halbmarathon sollte einen vom DLV geforderten Leistungsnachweis erbringen und setzte sich erwartungsgemäß schon auf der ersten Runde deutlich vom Feld ab. Nach 2.400 m jedoch stieg Esther Pfeiffer aus.
Sanierungsbedingt ist die Veranstaltung erstmalig seit 2019 zurück auf der Jahnkampfbahn – Foto: Johannes Schölermann
Wenig später fiel auch die Dreier-Spitzengruppe im Kampf um den Nordtitel auseinander. Jule Froelich (LC Wechloy) beendete den Lauf ebenfalls vorzeitig. Dann blieb Melina Kürschner (LT Haspa Marathon Hamburg), die auf den ersten Kilometern die Führungsarbeit geleistet hatte und dann von Caroline Balduhn (TH Eilbeck) überholt wurde, in Höhe der Wasserstelle auf der Gegengerade stehen.
Dort pustete sie einige Male durch, rannte nach kurzer Pause danach weiter. Caroline Balduhn wiederum lief das Rennen konstant zu Ende, überrundete Melina Kürschner rund einhundert Meter vor dem Ziel auch noch und siegte in 35:47,10 Min. Der Lohn: Dreimal Gold. Denn die 30-Jährige war schnellste Teilnehmerin der W30 und gewann zudem den NDM-Titel und die Landesmeisterschaft.

Norddeutsche Meisterin und Gesamtsiegerin Caroline Balduhn (Mitte) – Foto: Markus Tischler
Hinsichtlich ihrer Leistung meinte Caroline Balduhn später, dass es ihr sehr gut gehe. „Ich fühle mich für das hohe Tempo entspannt.“ Vizemeisterin Melina Kürschner wiederum hätte sich die Überrundung gerne erspart, meinte aber mit Blick auf einige Aufgaben zuletzt: „Mein Ziel war es, durchzulaufen.“
Zu jenen, die an diesem Tag ganz oben auf dem Siegerpodest standen, gehörte auch wieder Miguel Molero-Eichwein. Der Athlet von Spiridon Schleswig ließ im vorletzten Lauf des Abends die Konkurrenz deutlich hinter sich und gewann in 33:20,59 Min. den Titel der M55. Bemerkenswert war aber auch der Auftritt von Peter Massny (TSV Neustadt). Er war in der Zeit von 42:51,82 Min. schnellster Aktiver von fünf Teilnehmern in der AK M70. Nächstes Highlight für den 70-Jährigen soll der Marathon bei der Masters-EM in Finnland im September werden.

Norddeutscher Meister und Gesamtsieger Nikita Rode – Foto: Markus Tischler
Auch wenn es Nacht der Zehner heißt:
Begonnen hatte die Veranstaltung bereits um 14.00 Uhr bei sommerlichem Wetter. Vom ersten Start an dabei war das Moderatoren-Duo Karsten Schölermann und Arne Welenz. Die beiden lieferten zu jedem der acht Läufe viele Informationen.
One happy family: Trotz aller Konkurrenz bleibt die Laufszene kameradschaftlich. – Foto: Johannes Schölermann
Vor allem dank der Technik konnten sie für jeden Teilnehmer bzw. jede Teilnehmerin die separaten Rundenzeiten verkünden – ein schöner Service für Sportler und Sportlerinnen wie auch für die zum Abend hin zahlreichen Zuschauenden.
Top-Ergebnisse
Gesamtsiegerinnen und -sieger:
Männer
- Nikita Rode, 1. LAV Rostock, 30:26,52
- Gerrit Kröger, hamburg running, 30:29,92
- Simon Bong, LT Haspa Marathon Hamburg, 30:34,91
- Olof Simman (SWE), TH Eilbeck, 30:52,06
- Fabian Bock, Berliner SV 1892, 30:54,21
- Kevin Eisermann, ATS Buntentor Bremen, 31:09,00
- Chris-Marvin Scheffler, SV Turbine Neubrandenburg, 31:12,45
- Tobias Middendorf, hamburg running, 31:36,22
Frauen
- Caroline Balduhn, TH Eilbeck, 35:47,10
- Melina Kürschner, LT Haspa Marathon Hamburg, 37:13,72
- Nele Wellbrock, Leichtathletikclub Kronshagen, 37:56,68
- Olga Plotnykova (UKR), TC Fiko Rostock, 38:12,86
- Tanya Schulz, SV Rosche, 38:37,97
- Laura Deimann, Captain’s Crew Ostholstein, 39:56,27
- Shama Ahmed (MDV), Island Runners Maldives, 40:41,83
- Christina Krämer, hamburg running, 41:19,76
Norddeutsche Meisterschaften
Männer
- Nikita Rode, 1. LAV Rostock, 30:26,52
- Gerrit Kröger, hamburg running, 30:29,92
- Simon Bong, LT Haspa Marathon Hamburg, 30:34,91
Frauen
- Caroline Balduhn, TH Eilbeck, 35:47,10
- Melina Kürschner, LT Haspa Marathon Hamburg, 37:13,72
- Nele Wellbrock, Leichtathletikclub Kronshagen, 37:56,68
Hamburger & Schleswig-Holsteinische Meisterschaften
Männer
- Gerrit Kröger, hamburg running, 30:29,92
- Simon Bong, LT Haspa Marathon Hamburg, 30:34,91
- Olof Simman (SWE), TH Eilbeck, 30:52,06
Frauen
- Caroline Balduhn, TH Eilbeck, 35:47,10
- Melina Kürschner, LT Haspa Marathon Hamburg, 37:13,72
- Nele Wellbrock, Leichtathletikclub Kronshagen, 37:56,68
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