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03
2017

Das Telis-Männerteam: Flo Orth, Felix Plinke ,Philipp Pflieger und Tim Ramdane Cherif - ein starkes Quartett ©Ring-Foto

Regensburgs Crossläufer lassen den Rest der Republik in Löningen 2017 alt aussehen! LG Telis Finanz Regensburg

By GRR 0

Löningen, 11. März 2016 (orv) –  Da stand nun Telis-Teamchef Kurt Ring am Absperrgitter des Zieleinlaufs der Deutschen Crossmeisterschaften ganz am Ende eines wieder einmal sehr erfolgreichen Tages und konnte es gar nicht fassen, dass gerade sein Schützling Philipp Pflieger nach aufregenden zehn Kilometern ein außergewöhnliches Ergebnis ins Ziel brachte, dabei noch alle Zeit hatte, seinen langjährigen Coach in aller Ruhe abzuklatschen.

Lediglich die Fahne fehlte, um den endgültigen Triumpf der Telis Männer abzurunden. Noch nie zuvor in der Geschichte der Deutschen Crosslaufmeisterschaften waren alle vier Goldmedaillen bei den Männern auf Mittel- und Langstrecke, in der Einzel- und Teamwertung in Händen eines einzigen Vereins gewesen. Genau um 16:30 Uhr und acht Sekunden machte Telis Läufer Nummer drei Tim Ramdane Cherif als Siebter in seinem Zweiteinsatz den Sack zur Einmaligkeit zu.

„Ich habe mich bei meinen Mädels und Jungs inzwischen an einiges gewöhnt, aber das heute – und vor allem wie es entstanden ist – macht mich einfach sprachlos und nur noch glücklich“, sagte dann auch Kurt Ring sichtlich gerührt wenig später.

Angegangen ist die Geschichte kurz nach 12 Uhr mittags, als auf der 4,36km langen Mittelstrecke Titelverteidiger Florian Orth den Rest des Feldes dominierte wie er wollte und seine gewiss nicht schlechten Gegner Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) und Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) nicht den Hauch einer Chance ließ. Ungewöhnlich dabei war nicht die Medaillenvergabe, sondern die Tatsache dass sich in der ab Runde zwei von drei zu laufenden Rasenschleifen in der sich vom übrigen Feld weit absetzenden fünfköpfigen Spitzengruppe mit Simon Boch und Tim Ramdane Cherif zwei weitere Telis-Athleten befanden.

Erst auf dem letzten Kilometer mussten beide ein wenig Federn lassen, überraschten mit Platz vier und fünf aber enorm. In der Mannschaftswertung hätte es schließlich auch mit dem auf Platz 17 einlaufenden U23-Mann Moritz Beinlich noch für Teamgold gereicht. 

Nachdem Jonas Koller wegen gesundheitlicher Probleme schon vor Tagen dem Telis-Langstreckenteam schweren Herzens abgesagt hatte und man bei den Blauen dann mit einem gerade von einem grippalen Infekt genesenen Felix Plinke und dem Zweiteinsatz von Tim Ramdane Cherif  neben Pflieger planen musste, waren hier Medaillenträume in der Mannschaftswertung sehr unrealistisch.

„Doch dann passierte nach der Mittelstrecke und vor der Langstrecke etwas, was man nur erlebt, wenn du ein echtes Team hast“, erzählt Kurt Ring mit einem gewissen Stolz weiter, “Florian kam auf mich zu.“ Der Dialog war kurz aber unmissverständlich. „Soll ich?“ sagte der eine, „mach es“, der andere, als hätten beide schon immer gewusst, dass dies das einzige Mittel gegen das schier übermächtig scheinende Team des ART Düsseldorf sein würde.

In einer dann folgenden Parforcejagd zerlegte Philipp Pflieger von der Spitze weg alle Gegner, am Ende auch den wesentlich höher eingeschätzten deutschen Jungstar Amanal Petros (Brackwede), der eine Runde vor Schluss dann sogar erschöpft aufgeben musste. Philipp Pfliegers Sieg fiel so gegen Fabian Clarckson (SCC Berlin) und Philipp Baar ( ART Düsseldorf) mit einem Vorsprung von über dreißig Sekunden überdeutlich aus.

Dahinter ging die Stallregie der Blauen, die jeweilige Nummer zwei und Nummer drei der Düsseldorfer in Schach zu halten voll auf. Orth und Ramdane Cherif mussten dafür aber sogar auf Platz vier und sieben vorlaufen, also zwei weiteren Topplatzierungen dazu. Felix Plinke wurde am Ende guter 18ter, ebenfalls noch vor dem vierten Düsseldorfer Athleten einlaufend.

Nach fünfmal Team-Gold hintereinander sprang für die drei Telis Damen Maren Kock (11.), Corinna Harrer (13.) und Cornelia Griesche (14.) im Team diesmal erwartungsgemäß hinter Topfavorit LT Haspa Hamburg mit Laufikone Sabrina Mockenhaupt nur Silber heraus. Auch die Telis-Jugendliche Miriam Dattke lieferte in der Entscheidung der U20 über 4,36 Kilometer ein ganz großes Rennen ab.

Mit mutigen Vorstößen auf der gesamten Distanz hängte sie bis auf Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) die gesamte Konkurrenz um eine halbe Minute ab, um dann auf den letzten Metern auf dem Silberplatz landend allein von der Hanauerin noch knapp überspurtet zu werden.

Das Telis-Mädelteam wurde am Ende mit Dattke, Eva Schien (17.) und Samira Schmidt (51.) und nur zwei Punkten Rückstand auf Bronze unglücklicher Vierter. Juniorin Nada Balcarczyk landete in der U23-Wertung auf Platz 20, Junior Nico Matysik wurde 32ster.

Quelle: LG Telis Finanz Regensburg

LG Telis Finanz Regensburg

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