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21
07
2025

Benedikt Wallstein, Jan Eric Frehe, Maurice Grahl und Heiko Gussmann am Sonntag in Bergen zu Silber. - Foto: Stefan Mayer/DLV

Bergen Tag 4 |Aufholjagd von Vanessa Mikitenko wird mit Silber belohnt – DLV-Sprinter holen die nächste Medaille: Silber! – DLV

By GRR 0

Kurz nachdem die DLV-Sprinterinnen bei der U23-EM über Bronze jubeln durften, zogen die Kollegen nach: Über 4×100 Meter sprinteten Benedikt Wallstein, Jan Eric Frehe, Maurice Grahl und Heiko Gussmann am Sonntag in Bergen zu Silber.

Schnelle Beine und solide Wechsel – ein gutes Rezept, um in der 4×100-Meter-Staffel Erfolge zu feiern.

Und das gelang Benedikt Thomas Wallstein (LAC Erdgas Chemnitz), Jan Eric Frehe (LG Brillux Münster), Maurice Grahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Heiko Gussmann (Sprintteam Wetzlar) am Sonntag bei der U23-EM in Bergen (Norwegen). Mit der besten Reaktionszeit aller Startläufer (0,135 sec) brachte Benedikt Wallstein das Quartett ins Rennen und wechselte als Erster auf Jan Eric Frehe.

Der Halbfinalist im Einzel und nach ihm Maurice Grahl konnten an die starke Ausgangsposition anknüpfen. Deutschland, Spanien, Slowenien und die Niederlande lagen beim letzten Wechsel nahezu gleichauf, lediglich die Franzosen waren bereits enteilt. Und dann stellte Heiko Gussmann, im Einzel noch Vierter, eindrucksvoll seine Qualität unter Beweis. Als Zweiter sprintete er über die Ziellinie, 38,80 Sekunden wurden für das deutsche Quartett gestoppt – nur Frankreich war mit U23-Europarekord von 38,43 Sekunden schneller. Spanien komplettierte mit nationalem U23-Rekord von 38,86 Sekunden das Podium.

Nach dem Zieleinlauf kamen sogleich die DLV-Sprinterinnen angestürmt, die zuvor Bronze gewonnen hatten, um ihren Kollegen zu gratulieren und die Deutschland-Fahnen weiterzureichen. „Wir sind super happy, dass wir uns im Vergleich zum Vorlauf noch mal so steigern konnten, und das mit derselben Besetzung. Klar hätte Gold ein bisschen süßer geschmeckt, aber die anderen waren auch super drauf, das hat man schon im Einzel gesehen“, sagte Jan Eric Frehe.

„Wir sind als Team im gesamten Saisonverlauf super zusammengewachsen und wir sind stolz auf das, was wir hier auf die Bahn gebracht haben. Heiko – jetzt hast du deine Medaille!“

DLV – Svenja Sapper

Aufholgjagd von Vanessa Mikitenko wird mit Silber belohnt

Foto: © Stefan Mayer/DLV

Die deutschen Ausdauer-Athletinnen haben bei den U23-Europameisterschaften in Bergen (Norwegen) das nächste starke Resultat eingefahren: Über 5.000 Meter gab’s die Plätze zwei, fünf und zehn. Für Vanessa Mikitenko erfüllte sich dabei endlich der internationale Medaillentraum.

2023 bei der U20-EM Platz fünf über 3.000 Meter. 2024 bei der U20-WM krankheitsbedingt der Verzicht auf den 3.000-Meter-Start. Und 2025 endlich der Sprung aufs Podium! Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) hat am Sonntag bei der U23-EM in Bergen (Norwegen) ihren Medaillentraum wahr werden lassen. Auf ihrer Lieblingsstrecke, den 5.000 Metern, lief sie in 15:51,97 Minuten zur Silbermedaille.

In 9:39 Minuten passierte eine fünfköpfige Spitzengruppe die 3.000-Meter-Marke, zu der auch Vanessa Mikitenko zählte. Als aber die Irin Anika Thompson, U23-Europameisterin über 10.000 Meter, das Tempo noch einmal verschärfte, konnte nur die Spanierin Maria Forero mithalten. Eine zeitlang sah es so aus, als seien Gold und Silber damit vergeben.

Doch die Verfolgergruppe um Mikitenko ließ nicht locker, gemeinschaftlich setzten sie zur Aufholjagd an – und konnten die Lücke wieder schließen. Die Dänin Sofia Thøgersen hatte das zu viele Körner gekostet, sie musste kurz darauf aussteigen. Vanessa Mikitenko aber zog durch, nur dem letzten Antritt der Spanierin Maria Forero (16:54,30 min) konnte sie nicht mehr folgen. Für Anika Thompson (15:56,80 min) gab’s diesmal Bronze.

„So stelle ich mir fairen Sport vor“

„Es ging am Anfang recht langsam los, da habe ich mir kurz gedacht: Was mache ich jetzt?“ sagte Vanessa Mikitenko anschließend. „Dass ich auf dem dritten Platz einer Meldeliste in ein Rennen gehe, war neu für mich. Jetzt weiß ich, dass ich mutig rennen kann.“ Lobend hob sie die Tempoarbeit in der Verfolgergruppe hervor. „Wir haben gemeinsam die Aufholgjagd gestaltet, so stelle ich mir fairen Sport vor. Ich bin sehr stolz auf die Medaille!“

Sehr stolz konnte auch Pia Schlattmann (LG Brillux Münster; 16:06,52 min) sein, die mit einer starken Schlussphase überzeugte und Fünfte wurde. „Ich bin total zufrieden mit dem fünften Platz, bei meinem ersten internationalen Bahnrennen!“ freute sie sich. „Es war gut, dass ich nicht vorne mitgegangen bin, als es schneller wurde, ich habe eine gute Position in meiner Gruppe gefunden, immer vorne, aber ich musste nie Tempoarbeit machen. Vielleicht hätte ich schon etwas früher einen Move machen können, aber ich bin zufrieden!“

Mit Jette Beermann (LG Wedel-Pinneberg; 16:18,28 min) schaffte es auch die dritte deutsche Athletin auf Rang zehn in die Top Ten. „Ich wäre gerne noch ein bisschen weiter vorne gelandet, aber es war mein erster Start bei internationalen Meisterschaften, daher freue ich mich über die Top Ten. Ich war gar nicht so aufgeregt vorher, ich wollte einfach die Stimmung mitnehmen, die war total schön, ich habe auch im Publikum meine Familie gehört, die sind alle hier, auch meine Geschwister.#

800 Meter

Antritt von Alexander Stepanov kommt zu spät

Die Vorläufe hatten gezeigt: Das Finale würde erneut pfeilschnell werden. Denn gleich fünf Athleten waren in Runde eins unter 1:45,00 Minuten geblieben, allen voran der Italiener Francesco Pernici, der in 1:44,06 Minuten neuen Meisterschaftsrekord gerannt war und damit auch Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen) als europäischen Jahresbesten abgelöst hatte. Besagter Italiener war es auch im Finale, der das Feld anführte und das Tempo konstant hoch hielt.

Alexander Stepanov blieb zunächst hinten im Feld, lief an der Innenkante, um nicht zu viele Extrameter zu machen. Doch das erschwerte ihm den Weg nach vorn, auch in der letzten Kurve konnte er sich nicht in eine gute Position schieben. Erst eingangs der Zielgeraden konnte der 20-Jährige ausscheren und den Turbo zünden. Doch der Abstand war zu diesem Zeitpunkt schon zu groß.

Die Taktik des Niederländers Niels Laros, der am Vortag bereits die 5.000 Meter gewonnen hatte, ging dagegen optimal auf, er holte sich in 1:44,36 Minuten den nächsten Titel. Über Silber jubelte der Brite Justin Davies (1:44,97 min), eine Hundertstel vor dem Italiener Giovanni Lazzaro. Für Alexander Stepanov wurden auf Rang sechs 1:45,32 Minuten gestoppt, nur bei seinem bislang stärksten Rennen bei der Merck-Laufgala in Pfungstadt Mitte Juni war er schon einmal schneller. Dennoch war der 20-Jährige anschließend sehr enttäuscht.


3.000 Meter Hindernis

DLV-Trio auf 6, 9 und 12

Es wurde das erwartet schnelle und hochklassige Hindernis-Finale. Als einziger DLV-Starter konnte Robin Müller (LC Top Team Thüringen) das hohe Tempo mitgehen, das an der Spitze angeschlagen wurde, in einer siebenköpfigen Spitzengruppe lief er lange vorne mit. Dann erhöhte der U23-Europameister über 1.500 Meter Stefan Nillesen (Norwegen) noch einmal das Tempo und sprengte die Gruppe, auch Robin Müller musste abreißen lassen.

Während sich vorne der Kampf um Gold und Silber im Zielspurt entschied – mit Meisterschaftsrekord und dem besten Ende für Maciej Megier (Polen; 8:20,17 min), der Stefan Nillesen (8:20,48 min) davonrannte –, kam Robin Müller in 8:29,38 Minuten als Sechster ins Ziel. Nur drei Sekunden fehlten zum Hausrekord. „Ich bin zwar als Zweitschnellster angereist, aber zwischen Platz eins und acht war alles offen“, ordnete der Thüringer seine Ausgangslage ein und zeigte sich mit der Zeit zufrieden.

Silas Zahlten mit Bestzeit

Silas Zahlten (LG Brillux Münster) ging das Rennen ähnlich wie im Vorlauf etwas defensiver an, ähnlich wie im Vorlauf konnte er gegen Ende des Rennens noch den Abstand zur Spitze verringern. Der Lohn für ein taktisch gutes Rennen: eine Bestzeit von 8:32,79 Minuten und Rang neun. „Ich wusste, dass diese Zeit in mir steckt, ich brauchte nur ein passendes Rennen. Das hier war perfekt. Ich hatte vor mir immer jemanden, an dem ich mich orientieren kann. Jetzt habe ich die Kadernorm erfüllt, in meinem letzten Hindernisrennen der Saison. Bei den Deutschen in Dresden laufe ich die 5.000 Meter.“

Auf Platz zwölf landete in 8:44,40 Minuten der dritte deutsche Finalteilnehmer Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg). „Das Finale nur 24 Stunden nach dem Vorlauf, das ist schon eine ganz neue Belastung“, stellte er fest. „Ich bin die Saison bisher nicht so konstant gelaufen, nach der Bestzeit gestern haben vielleicht ein paar Körner gefehlt. Die Top Ten wären traumhaft gewesen, aber das Finale war gut, ich habe alles gegeben und bin noch mal nah herangelaufen an die Bestzeit [8:41,48 min].“

Auszüge – DLV – Silke Bernhart

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