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09
05
2025

So werden die Läufer im Ziel begrüsst - Foto: Veranstalter

Die Südsee in Bewegung. Originelle Insel-Läufe zwischen Fidschi, Samoa und Hawaii. Klaus Weidt berichtet.

By GRR 0

Samoa ist schon eine ungewöhnliche Insel im Südpazifik. Sie besteht aus zwei Inselwelten. Nördlich liegt die Republik Samoa, darunter American Samoa.

Dazwischen die Datumsgrenze. Man könnte somit nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch z.B. zwei Silvesterläufe an zwei Silvestertagen mit einem Datum ausrichten…

Ganz so weit ist Seti Afoa noch nicht. Doch der Chef der Agentur „Samoa Events“ ist gut auf dem Laufenden und hat schon viel erreicht. Auf dieser so weit entfernten Südseeinsel gründete er 2016 den ersten Marathon, als er spürte, dass sich auf vielen Inseln, aber auch in Australien und anderen Ländern Laufbegeisterte für seine mitten im Pazifik gelegene kleine Republik interessierten und ein von Amerikanern organisierter Lauf nicht die erwartete Resonanz fand.

Der Samoa-Marathon wird schon nachts gestartet – Foto: Veranstalter

Er übernahm die Regie und entwickelte ihn weiter. Holte ihn von Savai’i nunmehr auf die Hauptinsel Upolu.

Hier im Herzen der Hauptstadt Apia wird nun am 14. Juni der 10. Samoa-Marathon gestartet. Schon um 1 Uhr nachts!

Damit umläuft man die hohen Tagestemperaturen von 28 Grad und den einsetzenden Samstag-Verkehr. Immer am Pazifik entlang – eine einmalig schöne Strecke. Auch zu dieser ungewöhnlichen Zeit. Natürlich gibt es ebenfalls einen „Halben“, der um 5 Uhr beginnt, sowie nachfolgend 10- und 5-km-Läufe.

Um noch mehr von den Samoa-Ideen zu berichten:

Der Laufkalender weist auch eine Laufserie auf, zu der u.a. ein Wasserfall-Lauf an der Falefä-Bucht mit herrlichen Ausblicken auf Meer und Berge, ein South Coast Run und ein 10 km Run (am 24. Mai) auf der malerischen Mulinu’u-Insel zählen.

Seti Afoa freute sich natürlich sehr über unseren Besuch, der sich bei einer Kreuzfahrt von Sydney nach Honolulu ergab. „Es wäre toll, in Zukunft auch deutsche Läufer begrüßen zu können.“

Laufen auf der Fidschi-Insel Viti Levu – Foto: Veranstalter

Samoa, schon mal deutsch (1900 bis 1914) besetzt und erst 1962 von Neuseeland unabhängig geworden, hat außer seiner Südseelage noch so manches zu bieten. Interessante Einblicke in das Leben der Ureinwohner z.B., das diese gern den Gästen präsentieren, und ein beeindruckendes Stevenson-Museum.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass es auf der anderen, der amerikanischen Samoa-Insel eine Woche danach auch einen Marathon gibt, benannt nach deren Hauptstadt Pago Pago. Mit dessen Ausrichter arbeitet Seti Afoa eng zusammen.

Vielleicht ist Samoa das Highlight unter den Südsee-Läufen, das einzige aber bei weitem nicht. Allein auf den Inseln, die wir begrüßen konnten, wurde fleißig gejoggt. Und einige bemerkenswerte Laufveranstaltungen spürten wir auch auf. Auf Neukaledonien, östlich von Australien gelegen, steht z.B. auf der Hauptinsel Naumea Ende August der Internationale Mobil-Marathon auf dem Programm, gefolgt von einigen Festival-Trails.

Nördlich davon, in Vanuatu (den früheren Neuen Hebriden), macht die Hauptstadt Port-Vila auf ihr Run-Angebot im August über Strecken von 7 km bis Marathon aufmerksam. Auch hier die Trail-Tradition – 14 Angebote, mit Wandermöglichkeiten.

Die Fidschi-Inseln werben für zahlreiche Läufe in ihrem „Südseeparadies“, u.a. mit einem „Island Chill Sava Marathon“. Sava ist die Hauptstadt der wohl an die 300 zählenden bewohnten und unbewohnten Inseln namens Viti Levu.

Getränkeübergabe beim Samoa-Marathon – Foto: Veranstalter

Ihr Slogan: „Beim Laufen kannst du Fidschi immer wieder neu entdecken!“

Landet man schließlich auf Hawaii und beginnt eine beliebige Insel-Rundfahrt bereits in den Morgenstunden, so ist man angenehm überrascht, wie viele am Meer und in den Innenstädten joggen. Eigentlich kein Wunder. Der Hawaii-Marathon gilt als fünftgrößter 42,195-km-Lauf der USA (Termin 2025: 14. Dezember). Viele kleinere Läufe wie der Hawaii’s Halfmarathon bereiten ihn langfristig vor.

Kommen wir noch mal auf Samoa zurück. Seti Afoa möchte gern einen Kontakt zu deutschen Läufern halten. Warum nicht? Sollte es mal eine Laufreise zu ihm geben, wird er gewiss auch einen speziellen Run auf die Beine bringen können.

Oder vielleicht zwei zu einem Datum – aber dann, da hier die Datumsgrenze verläuft, auf zwei Inseln an zwei Tagen?

Klaus Weidt

Deutsch-deutsche Hilfe vor 35 Jahren. So konnte dank Berlin-Marathon und Rennsteiglauf ein neues Laufjournal entstehen. Im Osten, obwohl da vieles abwärts lief… Klaus Weidt berichtet

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