Spiridon 5/1977 - "Immer mehr Ffrauen laufen" - Foto: Horst Milde
50 Jahre „Laufmagazin Spiridon“ … und German Road Races (GRR) gratulierte. Wilfried Raatz berichtet
Die GRR-Vorstandsmitglieder Sascha Wiczynski und Wilfried Raatz konnten in der Olympiahalle in München dem Herausgeber und Chefredakteur Manfred Steffny einige Tage vorab schon gratulieren, denn das noch existierende „dienstälteste Laufmagazin“ durfte im Dezember 2024 das Fünfzigjährige feiern.
Zusammen mit dem Sportmediziner und Lauftrainer Ernst van Aaken, der als Begründer des „Waldnieler Dauerlauftrainings“ gilt, gründete der Langstreckenläufer und Journalist im Dezember 1974 das „Laufmagazin Spiridon“. Im Zeitalter der Hochglanz- und Action-Magazine ist „Spiridon“ über die Jahre hinweg das geblieben, was es eigentlich war, ein Sprachrohr des Laufsports.
Mit spitzer Feder wusste der lange Jahre als Redakteur des in Düsseldorf ansässigen Sportinformations-Dienstes „sid“ arbeitende Manfred Steffny den Finger in alle Wunden zu legen, die es im Laufsport über die Jahrzehnte hinweg gab. Gespickt mit fundierten Sachkenntnissen und Hintergrundwissen, wie dies heutzutage kaum ein deutschsprachiger Sport-Journalist noch aufweist.
Manfred Steffny sagt die Laufstrecke 1990 voraus – Foto: Horst Milde
Früher wie heute ist „Spiridon“, wenngleich mit immer kleiner werdenden Auflage, ein Fundus für treue Laufsportanhänger. Inzwischen seit über 530 Ausgaben. Ohne Schnickschnack, bezahlten Werbebeiträgen und Co. arbeitet Steffny mit den besten Genen als Dauerleister ausgestattet mit einigen wenigen getreuen Journalistenkollegen Monat für Monat die Szene ab. Längst auch mit dem eingebetteten Triathlon-Teil, weil diese irgendwann als (Trend-)Sportart viel mit Fleiß, Ausdauer und Stehvermögen ähnliche Attribute aufzeigt wie der Laufsport.
Journalistenkollege Udo Möller beschrieb zum „Fünfzigsten“ von Spiridon, für das er übrigens schon 35 Jahre in die Tasten kläppert, als ein „old fashion“-Magazin, das „hohe Fachlichkeit und Szenekenntnis“ aufweist, „authentisch“ und „unabhängig“, um sich als geneigter Leser ein treffliches Bild von der aktuellen Lauflandschaft zu machen. Und dazu mit einem ergiebigen Ergebnisteil, den sich heutzutage kein einziges Magazin mehr leistet oder leisten kann.
Das van Aaken/Steffny‘sche „Laufmagazin Spiridon“, genannt nach dem ersten Marathon-Olympiasieger Spiridon Louis, hätte sich kein trefflicheren Namenspaten aussuchen können, denn ein Marathonläufer steht genau für diese Werte, wie diese das Nischenmagazin Monat für Monat aufweist.
Manfred Steffny beim Berliner Literatur-Marathon in der Kunstfabrik „Schlot“ – Foto: Horst Milde
German Road Races konnte auf der Jahrestagung 2022 in Trier Manfred Steffny und dessen (ebenfalls im Magazin mitarbeitenden) Bruder Herbert Steffny für das Sportliche Lebenswerk auszeichnen, das aber auch eng verbunden ist mit der journalistischen Arbeit der beiden.
Neben zahlreichen Sachbüchern und Romanen gehört das „Laufmagazin Spiridon“ unbedingt dazu.
Wilfried Raatz
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