Finale beim BMW BERLIN-MARATHON 2024: Große Talentschau am Brandenburger Tor
Große Bühne für den Laufnachwuchs: Berlin ist am kommenden Marathon-Wochenende auch Schauplatz des großen Finales der R5K-Tour für Lauftalente in Deutschland.
Das Fünf-Kilometer Rennen, das am Samstagmorgen (28. September) um 9:50 Uhr am Potsdamer Platz gestartet wird, bildet den Abschluss einer Rennserie von fünf Fünf-Kilometer-Rennen in fünf deutschen Städten, die 2024 die R5K-Tour gebildet haben: Dresden, Paderborn, Hannover, Hamburg und am Ende das große Finale beim BMW BERLIN-MARATHON.
Am Start sind beim Fünf-Kilometer-Rennen der R5K-Tour Talente zwischen 16 und 22 Jahren. In den Klassen U23 (Jahrgänge 2002 bis 2004) und U20 (Jahrgänge 2005 bis 2008) geht es in der Gesamtwertung der fünf Rennen um Preisgelder und um die Zuschüsse zu Trainingslagern des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Die Serie wurde von DLV und German Road Races (GRR) gemeinsam initiiert, um neue Talente zu entdecken. GRR ist als Vereinigung der großen Lauf-events im deutschsprachigen Raum die Interessenvertretung für den Laufsport auf der Straße.
Am Vortag des 50. BMW BERLIN-MARATHON wird den jungen Talenten die größte Bühne eröffnet, die der deutsche Laufsport zu bieten hat. Bei der großen Talentschau auf den letzten fünf Kilometern des Originalmarathonkurses zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor werden einige vielversprechende deutsche Lauftalente starten. Dazu zählt Tristan Kaufhold. Der Läufer vom SSC Hanau-Rodenbach ist über zehn Kilometer auf der Straße der schnellste unter 18-Jährige, den die deutsche Leichtathletik je hervorgebracht hat. Mit 30:19 Minuten stellte er 2022 bereits eine neue deutsche U18-Bestleistung auf, die er 2023 Jahr noch einmal auf 30:04 Minuten gesteigert hat. Mittlerweile läuft er in der U20 und hat im März auch dort mit einer beeindruckenden Zeit von 29:41 Minuten einen deutschen Rekord über zehn Kilometer auf der Straße aufgestellt. Er kommt als Titelverteidiger und Gesamtführender nach Berlin.
Bei der weiblichen U20 trägt die Nummer eins des aktuellen R5K-Rankings einen ganz großen Namen: Vanessa Mikitenko ist nach ihren R5K-Siegen in Paderborn und Hannover die Favoritin auf den Gesamtsieg. Die Tochter von Marathonlegende Irina Mikitenko war zuvor bei der U20-WM im peruanischen Lima für Deutschland am Start, wo sie sich mit einem starken Vorlauf souverän für das Finale qualifizierte. Auf den Endlauf musste sie dann allerdings wegen einer Corona-Infektion verzichten.
Umso mehr freut sie sich jetzt auf das R5K-Finale beim BMW BERLIN-MARATHON. „Ich verbinde mit dieser Veranstaltung so viel Gutes, auch weil ich dort als Kind schon meiner Mutter beim Laufen zugeschaut habe“, erklärt die 19-jährige. Ihre Mutter ist Irina Mikitenko, die einzige Deutsche, die mit 2:19:19 jemals einen Marathon unter 2:20 Stunden gelaufen ist. Der Rekord, den sie 2008 beim BERLIN-MARATHON aufstellte, überdauert bis heute. Damals war Vanessa Mikitenko drei Jahre alt.
16 Jahre später hat sie die Chance, am selben Ort die Gesamtwertung der R5K-Tour zu gewinnen und so ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro zu ergattern. Plus einen Zuschuss zu einem Trainingslager in Höhe von 1000 Euro. Wer in der R5K-Gesamtwertung ganz vorn landen will, muss in Berlin antreten – das gilt auch für alle, die in der insgesamt vier Fünf-Kilometer-Rennen umfassenden Serie bereits drei Ergebnisse abgeliefert haben. Denn am Ende gewinnt, wer in der Addition des Ergebnisses von Berlin mit den beiden schnellsten Zeiten bei den vorhergehenden R5K-Läufen vorne liegt (2+1-Regel).
In der U23 wurde beim vorletzten R5K-Rennen 2024 im Rahmen des Barmer Alsterlaufs in Hamburg die Gesamtwertung vor dem Finale noch einmal kräftig durcheinandergewirbelt: Mit Christoph Schrick vom Königsteiner LV und Carolina Schäfer von der TG Schwalbach gewannen zwei Talente aus dem Taunus, die damit auch als Gesamtführende nach Berlin reisen. Christoph Schrick übernahm in Hamburg mit 14:55 Minuten für die fünf Kilometer die Pole Position in der Gesamtwertung vor dem bisher führenden Jonas Kulgemeyer (Osnabrücker TB), der in 15:00 Minuten auf Rang zwei lief.
Einen Führungswechsel in der Gesamtwertung gab es auch bei den Juniorinnen: Nachdem U23-Favoritin Carolina Schäfer mit einem ersten Kilometer in 3:10 Minuten klargemacht hatte, dass sie den Sieg in Hamburg unbedingt wollte, konnte keine andere Läuferin die Lücke schließen, die sie mit dem schnellen Anfangstempo gerissen hatte. Am Ende gewann die Hessin in 16:17 Minuten und übernahm die Spitze der Gesamtwertung von Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg), die in Hamburg mit 17:03 Minuten auf Rang drei lief. Damit hat sie kaum noch Chancen auf den Gesamtsieg – zumal in Hamburg auch noch Vorjahresgesamtsiegerin Kirara Nahen (LC Paderborn) in 16:38 Minuten deutlich schneller war und auch in der Gesamtwertung an Sonja Lindemann vorbeizog.
Die Gesamtwertung vor dem Finale in Berlin
U23 männlich
Christoph Schrick (Königsteiner LV) 29:19
14:24 in Paderborn | 14:55 in Hamburg
Jonas Kulgemeyer (Osnabrücker TB) 29:47
14:47 in Paderborn | 15:00 in Hamburg
Philipp Tabert (Laufteam Kassel) 30:29
15:01 in Paderborn | 14:28 in Hannover
U23 weiblich
Carolina Schäfer (TG Schwalbach) 32:22
16:05 in Paderborn | 16:17 in Hamburg
Kiara Nahen (LC Paderborn) 32:48
16:10 in Paderborn | 16:38 in Hamburg
Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg ) 33:45
16:50 in Paderborn | 16:55 in Hannover
U20 männlich
Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) 29:41
14:21 in Paderborn | 15:20 in Hannover
Viktor Plümacher (LG Olympia Dortmund) 30:13
14:50 in Paderborn | 15:23 in Hannover
Christopher Dahlmeyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) 30:15
15:44 in Hannover | 15:14 in Hamburg
U20 weiblich
Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) 32:32
16:05 in Paderborn | 16:29 in Hannover
Johanna Ewert (Hannover 96) 35:46
17:33 in Hannover | 18:13 in Hamburg
Annika Klezath (Osnabrücker TB) 36:09
18:21 in Paderborn | 17:48 in Hamburg
Mehr Informationen, Zeitplan und Startlisten unter: http://www.r5k-tour.de
Wilfried Raatz
FORUM FÜR SPORTGESCHICHTE: Die Geschichte des Berlin-Marathons: „Immer wieder Marathon!“
https://news.germanroadraces.de/forum-fuer-sportgeschichte-die-geschichte-des-berlin-marathons-immer-wieder-marathon/