Mit Giraffen in Münster ins Ziel - Foto: Veranstalter
Volksbank-Münster-Marathon einmal mehr im Freudentaumel der Begeisterung
Einmal mehr ist der Volksbank-Münster-Marathon seinem Prädikat „Eventmarathon“ wieder gerecht geworden. Total ausgelassene Zuschauende zu Tausenden säumten die Straßen Münsters und auch der Prinzipalmarkt war ein Meer voller jubelnder Menschen.
Die sehr beliebten letzten 3 Kilometer bis zum Ziel sind in Münster legendär, wird man doch von Eventpoint zu Eventpoint weitergeleitet, bei dem Künstler Zuschauermagnete bilden, wo sich dann die gute Stimmung schnell auf die einlaufenden Läuferinnen und Läufer konzentrieren.
So war es auch in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal verwunderlich, dass so viele Zuschauer bis zur 6-Stunden-Marke beim Marathon, wo der Besenbus Zielberührung bekommt, durchgehalten haben. Auch wenn ein Japaner in diesem Jahr die schnellste aktuelle vorangemeldete Zeit hatte, kam er nicht über Platz 5 hinaus. Vielmehr gewann Collins Kemboi Kipsang in einer Zeit von 2:10:52 Stunden, wo der Streckenrekord schon deutlich mehr als eine Minute ins Land gegangen war.
Seine Kollegen Barnabas Kipyego und Martin Cheruyiot erzielten die Plätze 2 und 3 dahinter. Obwohl der Wetterbericht nach sonnigen 30 Grad am Vortag nur 21 Grad mit Regen am Start versprochen hatte, kam man anders. Die Starttemperatur betrug 19 und nach hinten heraus wurde es doch etwas wärmer, als erwartet. Dazu kam noch eine Windgeschwindigkeit von ca. 12 km/h in der Spitze. – beides verhagelte schließlich den Streckenrekord, den Pacer Hendrik Pfeiffer und Nils Voigt für gar nicht so aussichtsreich gehalten hatten. Aussichtsreich war er dagegen schon im Vorfeld für das nicht so stark vorangemeldete Damenfeld. So wurde hier Rebecah Jeruto Cherop vor ihren Landsfrauen Lina Jepkemoi Kaino und Dorine Jerop Merkomem die Siegerin in einer Zeit von ungefährdeten 2:3225 Stunden.
Einen Start-Ziel-Sieg dagegen landete die Deutsche Marathonmeisterin 2023 Esther Pfeiffer beim Hengst Filtration 28 – dem beliebten 2/3 Marathon des Veranstalters. Selbst schneller als der schnellste Mann gewann sie die 28 km in 1:37:56 Stunden. Schnellster Mann war hier Manuel Gölich vom LSV Münster in 1:43:14 Stunden. Mit ihrer Zeit gelang Esther Pfeiffer sogar die bis dahin schnellste gelaufene Zeit, die bisher Deborah Schöneborn in 1:38:39 min. hielt.
Einen guten Job lieferten auch wieder die Brems- und ZugläuferInnen, die ihre Gruppe weitgehend vollständig zum gesteckten Ziel bringen konnten, wodurch viele neue Bestzeiten erzielen konnten oder gar Novizen ihr Ziel erreichten.
Auch das vom Marathon Team inititiierte Fanprojekt hatte viele animiert, sich interessante Acts an der Strecke auszudenken, die neben den 300 Künstlern auch noch zum Zuge kamen, so schon fast auf der ganzen Marathonstrecke kaum mehr „Durststrecken“ zu überwinden waren. Und auch Münsters Prinzipalmarkt mit seinen beflaggten Giebelhäusern und seiner einzigartigen Schönheit mit dem roten Teppich im Zieleinlauf war am Ende dann die Belohnung für 42,195 Kilometer oder eines der anderen vielen Strecken, die angeboten wurden.
Auch die nicht zeitinduzierten Läufe wie der Westfalen Charity Lauf zugunsten der José Carreras Leukämiestiftung über 10 km, als auch der H+B technics Gesundheitslauf hatte begeisterte Breitensportler angezogen, die zum Teil erst in diesem Jahr durch Lauflernkurse zum Laufen gekommen sind.
Sie werden dem neuen Hobby treu bleiben nach diesem Erlebnis – das stand für viele schon beim Zieleinlauf fest. Münster muss man erlebt haben.
Michael Brinkmann