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11
06
2024

26 Jahre mussten die Geschichtsbücher auf einen deutschen EM-Medaillengewinner über 3.000 Meter Hindernis warten. Karl Bebendorf beendete diese Durststrecke am Montag eindrucksvoll mit Bronze. Auch Frederik Ruppert schnupperte mit Platz vier am Podium. - Foto: Jan Papenfuss/DLV

EM ROM 2024 – Karl Bebendorf holt erste deutsche Hindernis-Medaille nach 26 Jahren

By GRR 0

1998 konnte mit Damian Kallabis der letzte Deutsche eine Europameisterschafts-Medaille über 3.000 Meter Hindernis gewinnen, damals war es Gold – nach 26 Jahren war es am Montagabend wieder so weit.

Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898) erfüllte sich im Olympiastadion den Traum von seiner ersten internationalen Medaille und lief mit einem beherzten Endspurt zur Bronzemedaille von Rom.

In 8:14,41 Minuten legte der 28-Jährige dabei eine neue Bestzeit hin und musste sich lediglich den beiden Franzosen Alexis Miellet (8:14,01 min) und Djitali Bedrani (8:14,36 min) geschlagen geben. Obendrein hakte er damit die Olympia-Norm (8:15,00 min) ab. Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) machte das deutsche Top-Ergebnis mit seinem vierten Rang in ebenfalls neuer Bestzeit von 8:15,08 Minuten perfekt. Velten Schneider (VfL Sindelfingen) hatte dagegen mit Problemen zu kämpfen und belegte Rang 16 in 8:38,73 Minuten.

Zu Beginn des Rennens hielt sich das deutsche Trio zurück und reihte sich in der Mitte des Feldes ein. Nach etwas mehr als einer Runde versuchte der Italiener Osama Zoghlami sein Heil in der Flucht und legte einige Meter zwischen sich und seine Konkurrenten. Doch diese ließen sich davon nicht beeindrucken, zogen ihr Tempo weiter durch und ließen den Italiener zunächst davoneilen.

Bebendorf auf der Zielgerade zu Bronze

Kapp drei Runden vor Schluss musste Velten Schneider von der Verfolgergruppe abreißen lassen. Auch Karl Bebendorf schien zunächst Probleme zu haben, an der Gruppe dranzubleiben, ließ sich letztlich aber nicht abschütteln. Frederik Ruppert positionierte sich hinter dem Spanier Daniel Arce auf Rang drei und hatte damit von den Deutschen die beste Ausgangsposition.

Mit dem Rundengong holte die Verfolgergruppe den enteilten Italiener wieder ein, das Sprintfinish war kurz darauf eröffnet. Ruppert verbesserte sich dadurch auf Rang zwei, büßte diese Position aber knapp 200 Meter vor dem Ziel ein und fiel auf den vierten Rang zurück. Auch Karl Bebendorf zog schließlich am Deutschen vorbei, holte auf den letzten Metern mit einem energischen Sprint gar noch Daniel Arce ein und durfte sich so über die erste deutsche Medaille nach mehr als zwei Jahrzehnten auf dieser Distanz freuen.

Fast hätte es sogar noch zu Silber gereicht, doch der Franzose Bedrani rettete seinen zweiten Platz gerade noch so ins Ziel. Frederik Ruppert fing auf der Zielgeraden ebenfalls noch den schwächelnden Spanier Arce ab und belohnte sich damit mit dem vierten Rang.

author: GRR