DOSB - Logo
Sport lebt Demokratie – auch an Wahltagen – Aufruf des DOSB-Präsidenten Thomas Weikert bei der Europawahl am 9. Juni 2024 wählen zu gehen.
Es war in jüngeren Geschichte vermutlich noch nie wichtiger, sich einzubringen, die eigene Stimme zu nutzen und ein Zeichen für unsere Demokratie zu setzen, betont DOSB-Präsident Thomas Weikert und ruft in seinem Kommentar alle Mitglieder von Sportdeutschland dazu auf bei der Europawahl am 9. Juni 2024 wählen zu gehen.
Vom Grundsatz haben wir Sportlerinnen und Sportler immer einen kleinen Konflikt, wenn wieder ein Wahlsonntag ansteht. Wie passt der Besuch im Wahllokal – zum Ausüben des aktiven Wahlrechts und damit einem zentralen Element der Mitbestimmung in unserer Gesellschaft – mit den geplanten sportlichen Aktivitäten des Wochenendes überein? Morgens schnell vorbeilaufen, kurz vor 18.00 Uhr reinsprinten, oder doch zur Sicherheit Briefwahlunterlagen anfordern?
Völlig egal wie das individuell gelöst wird, ich möchte heute die Mitglieder von Sportdeutschland aufrufen zur Wahl zu gehen und ihr Wahlrecht auszuüben. Der DOSB tut dies schon seit langem und doch glaube ich, dass es vielleicht in unserer jüngeren Geschichte nie so wichtig war, sich gerade jetzt einzubringen, jetzt ein Zeichen für unsere Demokratie zu setzen und am 9. Juni für den Erhalt unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung die Kreuze auf dem Wahlzettel zu setzen.
Einerseits tut es unserer Gesellschaft gut, wenn auf allen politischen Ebenen Mandatsträger*innen mit einer breiten politischen Legitimation – nicht zu verwechseln mit einer großen Stimmenmehrheit – gewählt werden. Und es führt zwangsläufig dazu, dass der Einfluss der Extremisten, Protestler, Querdenker, Populisten und Revolutionäre usw. im Vergleich zur breiten Gruppe der vernünftigen Leute schrumpft.
Das gilt im Übrigen sowohl auf der kommunalen, als auch auf der europäischen Ebene. Und das kennen wir ja auch aus dem Sport.
Bei der Mitgliederversammlung, dem höchsten Organ unserer gut 86.000 Sportvereine in Deutschland, wählen wir unsere Vorstände und fordern dort auch Rechenschaft ein. Das ist der große Unterschied zum Abo im Fitness-Studio oder der Zehnerkarte im Schwimmbad. Im Verein kann ich mich engagieren und mitbestimmen, kann Mehrheiten schmieden, muss Kompromisse finden und erlebe eine vielfältige Gemeinschaft. Hier üben unsere Kinder und Jugendlichen, und so mancher Erwachsene hätte in diesen Fächern eine Nachhilfestunde nötig, Fairplay, Respekt, Integration und Inklusion.
Wenn man sich also von den Werten des Sports leiten lässt, dann kann man sich nur für die Stärkung unserer Demokratie einsetzen. Das bedeutet keineswegs, dass man mit dem aktiven Wahlrecht nicht auch Kritik am Establishment loswerden kann.
Den gerade so lautstarken „Rattenfängern“ mit den vermeintlich einfachen Lösungen hinterherzulaufen, ist aber keine Lösung. Also, wählen gehen!
Thomas Weikert, DOSB-Präsident