Symbolbild: Xiamen Marathon - Photo: Organisers
Halbmarathon in Peking: Organisatoren untersuchen umstrittenen Zieleinlauf
Die Organisatoren des Pekinger Halbmarathons untersuchen den Vorwurf, dass drei afrikanische Athleten dem chinesischen Starläufer He Jie absichtlich den Sieg beim Rennen am Sonntag überlassen haben.
„Nach außen hin tauchte Filmmaterial auf, das die Kenianer Robert Keter und Willy Mnangat sowie den Äthiopier Dejene Hailu zeigt, wie sie auf die Ziellinie zeigen und langsamer werden, bevor sie dem 25-jährigen He zuwinken“ schreiben die BBC Sport – als auch viele andere Medien.
Das Ergebnis wurde von einigen chinesischen Nutzern sozialer Medien kritisiert.
Mnangat sagte gegenüber BBC Sport Africa, dass das Trio als Pacemaker gelaufen sei.
Der Kenianer sagte, vier Läufer seien verpflichtet worden, um He dabei zu helfen, den chinesischen Halbmarathonrekord von einer Stunde, zwei Minuten und 33 Sekunden zu unterbieten, und einer von ihnen habe das Rennen nicht beendet.
Er verpasste den Rekord mit einer Zeit von 1:03:44, eine Sekunde vor dem Trio, das den zweiten Platz belegte. „Ich war nicht da, um zu gewinnen“, sagte Mnangat. „Es war kein Wettrennen für mich“.
Ein Sprecher des Pekinger Sportbüros erklärte gegenüber AFP, dass man den Vorfall untersuche und fügte hinzu: „Wir werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit bekannt geben, sobald sie vorliegen“.
Xstep, eine chinesische Sportmarke, die die Veranstaltung gesponsert hat und einen Vertrag mit He hat, sagte der staatlichen chinesischen Zeitung The Paper: „Die Situation wird noch von mehreren Parteien bestätigt und überprüft. Weitere Informationen werden so bald wie möglich bekannt gegeben.“
Der Chinese He hat bei den Asienspielen 2023 in Hangzhou Marathon-Gold gewonnen und ist der Rekordhalter seines Landes über die volle Distanz.
In einer Erklärung von World Athletics gegenüber BBC Sport heißt es: „Wir sind uns des im Internet kursierenden Filmmaterials vom Halbmarathon in Peking an diesem Wochenende bewusst und wissen, dass die zuständigen lokalen Behörden derzeit eine Untersuchung durchführen.
„Die Integrität unseres Sports hat für World Athletics oberste Priorität. Solange diese Untersuchung läuft, können wir keinen weiteren Kommentar abgeben.“
Im übrigen haben beim BERLIN-MARATHON die sog. „Hasen“ in Anfang der 90er Jahren schon zweimal gewonnen, weil sie einfach schneller waren, als die eingeladenen TOP-Athleten. Das führte nicht zu Protesten, aber danach wurden die Regeln angepasst.
In Peking schrieb ein User in den Sozialen Medien: „Bei einem so großen Organisator und einer so bekannten Veranstaltung ist das wirklich eine Schande für den Sportsgeist.“
Horst Milde nach Informationen diverser Agenturberichte