Domenica Mayer (LG Telis Finanz Regensburg - Foto: Norbert Wilhelmi
Amanal Petros und Domenika Mayer sichern die Deutschen Marathon-Meisterschaften 2024
Gelungene Olympia-Generalprobe mit zwei neuen Streckenrekorden beim ADAC Marathon in Hannover
Deutschlands „Läufer und Läuferin des Jahres 2023“, Amanal Petros und Domenika Mayer, haben sich beim ADAC Marathon in Hannover den Deutschen Marathonmeistertitel gesichert und gleichzeitig die bisherigen Streckenrekorde pulverisiert.
Titelverteidiger Petros (SCC Berlin) unterbot seine erst im Vorjahr aufgestellte Bestzeit noch einmal deutlich und siegte in 2:06:05 Std. deutlich vor den beiden Kenianern Boaz Kipkemei (2:07:06) und Victor Kiplimo (2:09:58); Mayer sicherte sich wie schon 2022 an gleicher Stelle erneut den Titel und gewann in 2:23:50 vor Sharon Cherop (2:24:41) und Lilian Jebitok (2:27:13, ebenfalls beide Kenia).
„Ich habe mich vier Monate lang in Kenia intensiv auf diesen Tag vorbereitet und bin super zufrieden“, erklärte der 28jährige Deutsche Rekordhalter im Ziel: „Es war ein hartes Rennen; der Wind hat uns ganz ordentlich zu schaffen gemacht. Aber der Plan ist voll aufgegangen; ich bin eine noch bessere Zeit gelaufen, als ich anvisiert hatte.“
Amanal Petros (SCC Berlin) – Foto: Norbert Wilhelmi
Mayer musste sich über lange Zeit mit der einstigen Boston-Marathonsiegerin Cherop duellieren und verfehlte ihre erst im Vorjahr beim BERLIN-MARATHON aufgestellte persönliche Bestzeit um gerade mal drei Sekunden.
„Ich hätte unterwegs niemals an eine solche Zeit geglaubt, hatte echt zu kämpfen“, so die 33jährige zweifache Mutter und Polizistin von der LG Telis Finanz Regensburg: „Aber die Strecke ist einfach grandios und am Ende haben mich die Zuschauer getragen.“
Sowohl für Petros, als auch für Mayer war der ADAC Marathon in der niedersächsischen Landeshauptstadt somit eine überaus gelungene Generalprobe für die Olympischen Spiele in Paris, wo beide die deutschen Farben vertreten werden. „Paris kann kommen“, jubelte die neue Deutsche Meisterin: „Mal sehen, was da geht; alles kann passieren.“
Lokalmatador Hendrik Pfeiffer vom TK Hannover sicherte sich mit 1:04:10 Std. wie schon im Vorjahr den Sieg über die Halbmarathondistanz; bei den Frauen gewann Nina Voelckel vom Laufteam Kassel in 1:12:03.
Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) nach seinem Sieg im Halbmarathon beim Interview – Foto: Horst Milde (ndr)
„Ein überragendes Gefühl, in der Heimatstadt zu gewinnen und so gefeiert zu werden“, erklärte der Deutsche Marathonmeister von 2022: „Es ist schon nochmal etwas Anderes. Ich bin inzwischen wirklich in meiner neuen Heimat angekommen und habe jetzt auch die Teilnahme bei den Halbmarathon-Europameisterschaften abgesichert. Ich habe aber gemerkt, dass mir das Hitzerennen in der letzten Woche in Berlin noch ordentlich in den Knochen gesteckt hat.“
Auch Stadt, Namensgeber und Veranstalter zogen ein überaus positives Resümee. „Das ist schon fast irreal“, strahlte Race-Direktorin Stefanie Eichel: „Wenn ich vorab ein Bild der Veranstaltung hätte malen sollen, hätte ich mich gar nicht getraut, es so schön zu machen. Wir haben es einmal mehr geschafft, die ganze Stadt in Bewegung zu bringen.“ Geschätzt 220.000 bis 240.000 Zuschauer säumten nach Polizeiangaben die Strecke beim größten Straßenfest der Stadt.
Oberbürgermeister Belit Onay war denn auch absolut stolz auf „seine“ Stadt: „Ein total beeindruckendes Festival für die ganze Familie; eine tolle Kulisse, bei der die ganze Stadt mitgefiebert hat. Hannover liebt den Marathon.“
Für Michael Weber, Sprecher des Vorstandes des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, zugleich ein Versprechen für die Zukunft: „Ich bin wirklich begeistert von diesem tollen Event. Wir freuen uns, auch im nächsten Jahr als starker Partner und Namensgeber dabei zu sein.“
Michael Kramer