Laufspaß im Hunsrück © Veranstalter
Landschaftslauf auf „grünen Radwegen“ – RWE Hunsrück-Marathon 28. August 2017
Es ist unbestritten, der Hunsrück-Marathon ist ein Landschaftslauf. Im Schatten der großen artgleichen Veranstaltungen wie dem Rennsteiglauf im Thüringer Wald, dem Schwäbischen Alb Marathon im Württembergischen oder dem Oberelbe-Marathon in Dresden blüht die Veranstaltung in der Augustmitte in Rheinland-Pfalz prächtig.
Mit sechzehn Auflagen und einem Stamm von zumeist 2000 Teilnehmern ist der Hunsrück-Marathon von der Laufevent-Karte nicht mehr wegzudenken, seit 2012 zudem auch Mitglied bei German Road Races.
Ein fein verästeltes Wegenetz zwischen den zahlreichen Dörfern und Kleinstädtchen in der vergleichsweise dünn besiedelten Hochfläche zwischen Rhein, Mosel und Nahe bietet sich ideal an für den Ausdauersportler, gleichgültig ob in Laufschuhen oder auf Inline-Rollen.
Noch dazu kam, dass die Bahnstrecke Emmelshausen – Simmern in den neunziger Jahren stillgelegt wurde und ein asphaltierter Radweg im Mai 2000 in Betrieb genommen und nach dem als Schinderhannes bekannten Klein-Ganoven Johannes Bückler benannt wurde. Und dieser Schinderhannes-Radweg spielt beim Hunsrück-Marathon für die Marathonläufer auf ihrem Weg von Emmelshausen nach Simmern eine gewichtige Rolle.
Das 8000 Einwohner kleine Städtchen Simmern, an der B 50 gelegen, ist bei der Schaffung des Hunsrück-Marathons zur Drehscheibe für die Ausdauersportler aller Generationen geworden.
Der Zieleinlauf befindet sich im 1708 erbauten Schloss, in der nahe liegenden Hunsrückhalle die Startnummern-Ausgabe und die kleine, aber feine Marathonmesse untergebracht. Eine logistische Herausforderung sind für Marathon-Chef Ottmar Berg und den vielen ehrenamtlichen Helfern die unterschiedlichen Startorte wie Emmelshausen (Marathon für Läufer und Inliner), Kastellaun (Halbmarathon), Ebschied (Halbmarathon Inliner) und Neuerkirch (Fun Run). Eröffnet wird das Marathon-Wochenende mit dem DFH City Run, einem Staffellauf über 850 m in Simmern.
Mit viel Engagement wurden alle Hürden mit Bravour überwunden, der bunte Strauß an Wettbewerben im Laufen, Walken und Skaten hält mit einem feinen Rundumpaket die Ausdauerkundschaft beim Hunsrück-Marathon im Verbund mit zumeist regionalen Sponsoren und Partnern am Leben.
Auf dem durchgängig asphaltierten Kurs lässt sich schnell laufen, das hat Seriensieger Marco Diehl bei inzwischen acht Siegen immer wieder bewiesen. Aber den meisten der zweitausend Startern, wobei leider nur ein Zehntel über die klassische olympische Distanz startet, kommt es vielmehr darauf an, die Landschaft mit den „grünen“ Radwegen, dem weiten Blick über Felder, Wiesen, Hügel und Täler und der herzlichen Atmosphäre in den kleinen Dörfern mit den malerischen Fachwerkhäuschen zu genießen.
Das Gästebuch unterstreicht eindrucksvoll, dass fernab der Metropolen eine kleine, aber überaus feine Marathonveranstaltung mit vielen treuen Anhängern mit größter Liebe und Sorgfalt organisiert wird.
Entnommen aus dem German Road Races Fach-Magazin 2017