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02
2024

Gesa Krause gewinnt in Leipzig ihren zweiten Titel - Foto: DLV/Theo Kiefner

Comeback-Titel, Tausendstel-Krimis und Youngster-Coup – Hallen-DM 2024 in Leipzig

By GRR 0

Spannende Sprints, emotionale Sieger und Dreisprünge der Extraklasse. Der Samstag hatte bei der Hallen-DM in Leipzig so einiges zu bieten. Speziell Gesa Krause wurde bei ihrem Comeback-Sieg von den 3.750 Fans in der ausverkauften Quarterback Immobilien Arena frenetisch gefeiert.

Als die Glocke zur letzten Runde im 3.000-Meter-Finale erklang, zündete Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) den Turbo. Weniger als zehn Monate nach der Geburt ihrer Tochter Lola stürmte sie mit 28,25 Sekunden für die finalen 200 Meter unter dem Jubel der 3.750 Zuschauer in der ausverkauften Quarterback Immobilien Arena am Samstagnachmittag in Leipzig zum Sieg.

Mit 9:06,90 Minuten spielte sie ihre Schnelligkeit aus und siegte vor Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald; 9:08,39 min) und Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen; 9.10,21 min), die über 14 Runden für Tempo gesorgt hatte.

„Die letzte Runde war immer meine Stärke. Es ist schön zu wissen, dass ich immer noch schnell bin“, sagte eine sichtlich glückliche Deutsche Hallenmeisterin. Für die 31-Jährige war es der zweite Hallen-DM-Titel über 3.000 Meter nach 2015. Für sie ganz wichtig: „Es ist besonders, dass meine Familie mit meiner Tochter heute in der Halle waren.“

Zwei Hundertstel trennen vier Hürdensprinterinnen

Gesa Krause zählt seit mehr als einem Jahrzehnt zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Leichtathletinnen und hat schon mehr als ein Dutzend DM-Titel gewonnen. Ganz im Gegensatz dazu: Rosina Schneider. Die U20-Europameisterin vom TV Sulz feierte in Leipzig DM-Premiere in der Frauenklasse – und krönte ein ganz enges Finale über 60 Meter Hürden mit dem Titel. „Ich muss mich bei meinem Trainerteam bedanken. Sie haben mich top vorbereitet“, jubelte der Youngster nach dem Überraschungssieg.

In einer Zentimeter-Entscheidung schob Rosina Schneider auf dem Zielstrich die Schulter nach vorn. Das sicherte ihr den Gold-Coup mit 8,08 Sekunden. Nach dem Halbfinale (8,16 sec) steigerte Rosina Schneider damit ihre persönliche Bestleistung erneut. Knapp dahinter liefen die Deutsche Meisterin Franziska Schuster (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8,09 sec) und Titelverteidigerin Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01; 8,09 sec) zeitgleich ins Bestzeit zu Silber. Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8,10 sec) folgte als Vierte ebenfalls mit Hausrekord.

Rebekka Haase hauchdünn vor Alexandra Burghardt

Noch knapper der Einlauf im 60-Meter-Finale: Nach einem nicht optimalen Start kam Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) immer näher an Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) heran. Um im Ziel die Winzigkeit von einer Tausendstelsekunde Vorsprung zu haben. Die Zeitmessung ermittelte 7,206 zu 7,207 Sekunden zu ihren Gunsten. Arm in Arm verfolgten die Sprint-Asse gebannt die Auswertung auf dem Videowürfel. Auf Platz drei folget Tiffany Eidner. Der Kölnerin gelang das Kunststück, in allen drei Runde exakt 7,28 Sekunden zu laufen.

Gleich im ersten Dreisprung-Versuch hatte zu Beginn des Tages Dreispringer Max Heß für Jubelstürme auf den Tribünen gesorgt. Der Chemnitzer erwischte am Samstagmittag den Sprung optimal und flog ihn komplett aus – bis auf 17,03 Meter! Damit unterstrich der deutsche Hallenrekordler seine nationale Ausnahmestellung und feierte seinen achten Deutschen Hallenmeistertitel mit geballten Fäusten und einem lauten Jubelschrei. Weiter ist der 27-Jährige noch nie bei Deutschen Hallenmeisterschaften gesprungen und schob sich damit auf Platz sechs der Weltjahresbestenliste.

Kugelstoßer sorgten für stimmungsvollen Auftakt

Schon am Freitagabend wurden in der Quarterback Immobilien Arena die Deutschen Meister im Kugelstoßen ermittelt. Bei der stimmungsvollen Kugelstoß-Party gab’s mit Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim; 18,91 m) und Silas Ristl (LAC Essingen; 19,95 m) zwei Premieren-Sieger. Bei den Frauen veredelten Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 18,50 m) und Julia Ritter (TV Wattenscheid 01; 18,41m) auf den Plätzen zwei und drei ihre Medaillen mit neuen Bestleistungen.

Emotionaler Höhepunkt des Abends war die Verabschiedung von David Storl. Nach anderthalb Jahrzehnten Kugelstoßen auf höchstem Niveau beendete der zweimalige Weltmeister offiziell seine Karriere. Mit seinen Kindern an der Hand wurde der 33-Jährige von den Fans nach 19 internationalen Medaillen noch einmal gebührend gefeiert.

Zur vollständigen Meldung zu den Entscheidungen vom Samstag…

Silke Bernhardt – Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV)
Referat Medien & Kommunikation

author: GRR