2017 Vienna City Marathon Vienna, Austria April 23, 2017 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Lukas Weißhaidinger 9. Diskusfinale, Ivona Dadic auf Zwischenrang 8, Valentin Pfeil im Marathon – ÖLV
Am zweiten Tag der 16. IAAF Leichtathletik Weltmeisterschaften im Londoner Olympia-Stadion gab es den ersten Top-10-Platz für ein ÖLV-Team bei einer WM seit 2009 (Gerhard Mayer, Diskus, Rang 8).
Diskuswurf Finale
Angenehme Sommer-Abend-Bedingungen für die Diskuswerfer im Finale, windstille 19 Grad bei Sonnenschein. Der Wettkampf war von Beginn an hochklassig, nach 2 von 6 Durchgängen waren für Bronze unglaubliche 68,03m notwendig. Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) startete mit 63,76m und 62,75m in den Bewerb und lag damit vorerst auf Rang 9 und damit knapp hinter dem notwendigen Rang 8, um im Endkampf dabei zu sein. Leider gelang auch im abschließenden Versuch keine Steigerung mehr (er machte ihn ungültig), sodass dem Oberösterreicher nur der undankbare 9.Platz blieb, 28cm fehlten.
„Wirklich schlecht ist der 9.Platz in meinem ersten WM-Finale ja nicht, auch wenn momentan die Enttäuschung schon etwas da ist. Aber so ist Sport, man hat nicht immer seinen besten Tag. Wenn die Saison so gut anfängt und die Erwartung hoch ist und die WM so läuft muss man sagen die Saison ist schon ein bissl verkorkst. Bei den Würfen hat heute etwas die Höhe gefehlt, und während des Wettkampfes kann man das nicht mehr wirklich ändern, obwohl man es versucht. Das Niveau im Diskuswurf ist momentan hochklassig, wir haben gewußt dass die Tagesverfassung entscheiden wird. Aber ich gehöre zu den 10 Besten der Welt, das darf man nicht übersehen.“
Der Sieg ging mit 69,21m an Andrius Gudzius (LTU).
Siebenkampf
Ivona Dadic nach Tag 1 auf Rang 8
100m Hürden:
Toller Auftakt für Ivona Dadic im Siebenkampf. Über die 100m Hürden ließ sich die Niederösterreicherin auch von einem Fehlstart nicht aus dem Konzept bringen und stellte in 13,68s (-0,2) eine neue persönliche Bestleistung in dieser Disziplin auf (bisher 13,70s). Mit 1.024 Punkten lag sie damit auf Rang 13.
"Ich wollte schon schnell aus den Blöcken, das hat man beim ersten Start gesehen. Beim zweiten hats dann geklappt und ich bin Bestleistung gelaufen. Ich bin von Hürde zu Hürde schneller geworden, deshalb bin ich hinten dann mit dem Abstand nicht mehr ganz zurechtgekommen. Aber wenn ich das noch hinbekomme, dann fallen da bald einmal ganz schnelle Zeiten."
Hochsprung:
Nicht ganz optimal verlief der Hochsprung bei schwierigen Bedingungen, da die Athletinnen immer wieder vor heftigen Regengüssen Unterschlupf suchen mussten. Nach einem ungültigen Versuch bei der Einstiegshöhe von 1,68m wurden die weiteren Höhen bis 1,80m alle gleich im ersten Versuch überquert. Doch bei 1,83m war plötzlich Schluss, womit die St.Pöltnerin nicht ganz an ihre kürzlich in Linz aufgestellte Freiluftbestleistung von 1,83m herankam. Trotzdem gelang ihr mit Rang 8 im Hochsprung und 2.002 Punkten der Vorstoß auf Platz 10 in der Gesamtwertung.
"1,80 sind Freiluft-Bestleistung im Mehrkampf, natürlich wäre ich mit 1,83 mehr zufrieden, aber ich kann nicht überall Bestleistung machen. Bis jetzt ist es ein solider Mehrkampf und wenns so weiter geht kann eine gute Leistung rauskommen."
Kugelstoßen:
Ivona Dadic eröffnete den Kugelstoß mit soliden 13,82m. Der zweite Versuch geriet zu flach und daher auch zu kurz und wurde von der Niederösterreicherin ungültig gemacht. Der Ärger darüber war ihr deutlich anzusehen. Mit dem dritten und letzten Stoß gelang mit 13,78m keine Verbesserung mehr. Mit insgesamt 2.784 Punkten bedeutete das ein Vorstoß auf Gesamt-Rang 8.
„Klar hätte ich mir ein paar Zentimeter erhofft, aber es war jetzt keine Katastrophe, beim Kugelstoßen sind das nur ein paar Punkte.“
200m:
Im abschließenden 200m Lauf kam die St.Pöltnerin auf der für sie ungünstigen Bahn 3 auf eine Zeit von 24,11s (-0,2) und konnte damit Gesamtrang 8 halten. Mit 3.754 Punkten lag sie nach Tag 1 um 39 Zähler über ihrem Rekord-Siebenkampf von der EM 2016 in Amsterdam.
„Es ist ähnlich wie bei den Spielen in Rio, es zieht sich alles fürchterlich in die Länge. Für die späte Zeit sind die 200m sehr ok. Es waren heute vier solide Leistungen. Mit Platz 8 kann ich gut schlafen, von Rang 5-8 ist alles eng zusammen, da werde ich morgen noch einmal angreifen und eventuell ist noch eine Verbesserung möglich.“
Verena Preiner unter den Top-20
100m Hürden:
Gelungener Start für Verena Preiner in den Siebenkampf. Sie egalisierte in 13,79s (-0,2) ihre erst kürzlich bei der U23-EM aufgestellte Bestleistung über die 100m Hürden und lag nach Bewerb 1 mit 1.008 Punkten auf Gesamtrang 18.
"Ich bin ganz gut rausgekommen, aber nach der vierten Hürde habe ich mich tief reingesetzt, das hat sich dann bis zum Schluss ausgewirkt. Unter diesen Umständen bin ich mit der Zeit mehr als zufrieden."
Hochsprung:
Toller Hochsprung für die Oberösterreicherin, die von 1,62m bis 1,71m alle Sprunghöhen gleich im ersten Versuch überquerte. Erst an ihrer neuen Rekordhöhe von 1,74m scheiterte sie, zwei Mal davon hauchdünn. Mit 1.875 Punkten ergab das Zwischenrang 22.
"Es war sehr schwierig, immer wieder hat es zwischen trocken und naß gewechselt, da war es nicht leicht sich darauf einzustellen. Aber mit den Sprüngen bin ich sehr zufrieden, darauf kann ich aufbauen und in Zukunft sicher noch höher springen."
Kugelstoßen:
Schwieriger Einstieg für Verena Preiner in den 3. Bewerb. Gerade als sie ihren Stoß ausführen wollte, wurde Superstar Usain Bolt vorgestellt und im Stadion brach ohrenbetäubender Lärm aus. Mit 13,16m fiel der Stoß dann auch nicht zufriedenstellend aus. Auch der zweite Versuch gelang mit 13,05m nicht besser, ein Kopfschütteln war die Folge. Versuch drei war mit 12,73m noch kürzer, die Enttäuschung war der 22-jährigen ins Gesicht geschrieben, blieb sie doch knapp 1,5m unter ihrer Bestleistung.
„Das Einstoßen war gut, aber im Wettkampf bin ich dann nie richtig hinter die Kugel gekommen. Es war nicht ganz einfach, denn die Atmosphäre im Stadion ist schon unglaublich, wenn man gleichzeitig mit den Superstars dran ist.“
200m:
Im vierten und letzten Bewerb des Tages, den 200m, ging der jungen Ebenseeerin dann am Ende etwas die Luft aus, mit 24,44s (-0,4) konnte sie aber trotzdem Boden auf die Konkurrenz gutmachen und schob sich auf Gesamtrang 19 vor, 3.552 Punkte standen zu Buche.
„Am Ende bin ich etwas fest geworden, da ist mir der Saft ausgegangen. Normalerweise bin ich hinten raus recht stark, aber heute gings nicht. Es ist schon etwas anderes bei so einem Großereignis, ich hatte heute mehrmals Gänsehaut, aber eine wichtige Erfahrung für die Zukunft.“
Vorschau Sonntag:
Ivona Dadic (Union St.Pölten) und Verena Preiner (Union Ebensee) setzen morgen Siebenkampf mit den letzten drei Disziplinen fort
11:00 Weitsprung
12:45 / 14:00 Speerwurf
21:40 800m
Marathon:
Die derzeitige Wettervorhersage von 18-20 Grad zur Mittagszeit und ein frischer Sudwestwind versprechen keine optimalen Bedingungen für die Marathonläufer und werden den Athleten auf dem vier Mal zu absolvierenden Rundkurs entlang der Themse und durch die Londoner Altstadt sicher etwas zu schaffen machen. Start und Ziel befinden sich direkt auf der Tower-Bridge.
11:55 Marathon mit Valentin Pfeil
Wettervorhersage London: teilweise bewölkt bei maximal 20 Grad
Die WM im Internet:
www.iaafworldchampionships.com
www.iaaf.org
www.oelv.at
Georg Franschitz
ÖLV Pressesprecher