Ein spannendes Rennen gab es wieder einmal in Peuerbach. - Foto: Veranstalter / Huber
Silvesterknaller in Barcelona: Beatrice Chebet läuft 5-km-Weltrekord – Überblick zu den spitzensportlich relevanten Silvesterläufen (Teil 1)
In Barcelona sorgte Beatrice Chebet für einen Silvesterknaller zum Jahresabschluss: Die Kenianerin stürmte zu einem 5-km-Weltrekord von 14:13 Minuten. Während in Peuerbach überraschend Florian Bremm gewann, meldete sich Hanna Klein nach langer Verletzungspause beim Silvesterlauf in Bietigheim mit einem Sieg zurück.
Barcelona: Beatrice Chebet pulverisiert Weltrekord
Beatrice Chebet hat beim Silvesterlauf in Barcelona den 5-km-Weltrekord pulverisiert. Die Kenianerin, die in diesem Jahr bereits die Goldmedaillen bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften und bei den 5-km-Weltmeisterschaften gewonnen hatte, war in Barcelona nach 14:13 Minuten im Ziel. Damit unterbot sie die Bestzeit für reine Frauenrennen (ohne männliche Tempomacher) gleich um 16 Sekunden. 2021 war die Äthiopierin Senbere Teferi in Herzogenaurach eine Zeit von 14:29 gelaufen. Die erst 23-jährige Beatrice Chebet war in Barcelona aber auch schneller als die Weltrekordlerin für gemischte Rennen (mit männlichen Tempomachern). Diese Bestzeit hält Ejgayehu Taye (Äthiopien) mit 14:19.
Beatrice Chebet stürmte in Barcelona zum 5-km-Weltrekord. – 2022 World Outdoor Championships Eugene, Oregon July 15-24, 2022 Photo: Andrew – McClanahan@PhotoRun Victah1111@aol.com – Foto: www.photorun.net
Ejgayehu Taye war am Sonntag die stärkste Konkurrentin von Beatrice Chebet. Doch als die Kenianerin nach der 4-km-Marke das Tempo anzog, war sie bald danach geschlagen. Am Ende lief Ejgayehu Taye auf Rang zwei in 14:21. Auch die Kenianerinnen Lilian Rengeruk (14:25) und Joy Cheptoyek (14:27) blieben auf den Plätzen drei und vier noch unter der bisherigen Weltrekordzeit.
Das vergleichsweise nicht so spektakulär besetzte Rennen der Männer gewann Dominic Lobalu (Süd-Sudan) am Ende deutlich in 13:12 Minuten vor dem Kenianer Mathew Kipruto, der nach 13:18 im Ziel war. Dritter wurde der Spanier Abdessamad Oukhelfen mit 13:27.
Peuerbach: Florian Bremm überrascht, Edinah Jebitok bricht Streckenrekord
Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) hat überraschend den 41. Silvesterlauf im österreichischen Peuerbach gewonnen. Der 23-jährige amtierende deutsche 5.000-m-Meister überholte nach einem taktischen und daher nicht schnellen Rennen auf den letzten Metern noch den Kenianer Victor Kimutai. Die 6,8-km-Distanz lief Florian Bremm in 19:11,81 Minuten, für den zweitplatzierten Victor Kimutai wurden 19:12,28 gestoppt. Als Dritter überraschte der Österreicher Kevin Kamenschak in 19:14,80. Platz sechs belegte Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) in 19:58,36. Der Titelverteidiger und Streckenrekordler Elzan Bibic (Serbien/18:30) hatte kurzfristig auf seinen Start verzichtet, der ursprüngliche Topfavorit Samwel Mailu (Kenia) war verletzt ausgefallen.
Edinah Jebitok sorgte mit einem Streckenrekord für das spitzensportliche Highlight in Peuerbach. Bei dem Traditionsrennen ließ die Kenianerin im zweiten Anlauf über die 5,1-km-Distanz nichts anbrennen. Nachdem sie sich vor einem Jahr im Kampf um den Sieg in Peuerbach um weniger als eine Sekunde hatte geschlagen geben müssen, siegte die 22-jährige Edinah Jebitok dieses Mal souverän in 15:26,95 Minuten. Damit verbesserte sie den Streckenrekord ihrer Landsfrau Eva Cherono, die 2019 15:33 gelaufen war, deutlich. Zweite wurde am Sonntag Faith Chepkoech (Kenia) in 15:38,53 während mit deutlichem Abstand die Hindernis-Spezialistin Marusa Mismas Zrimsek (Slowenien/16:19,63) Rang drei belegte. Viktoria Wagner-Gyürkes (Ungarn/16:22,86) und Julia Mayer (Österreich/16:26,43) rannten auf die Plätze vier und fünf. Ein deutsches Trio folgte auf den Rängen neun bis elf: Linda Meier (LAC Passau) war die schnellste von ihnen mit 16:46,38. Platz zehn belegte Svenja Ojstersek (LG Telis Finanz Regensburg) in 16:49,76 vor Kristina Hendel (LG Braunschweig/16:52,07). Kurzfristig verzichtete Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) aufgrund einer leichten Verletzung auf ihren Start.
Trier: Isaac Kimeli erneut nicht zu schlagen
Beim Silvesterlauf in Trier war Isaac Kimeli wiederum nicht zu schlagen. Dem Titelverteidiger aus Belgien gelang in Trier bereits Sieg Nummer vier in Serie. Nach 2018, 2019 und 2022 setzte sich Isaac Kimeli über die 8-km-Distanz dieses Mal in 22:29 Minuten durch. Der Streckenrekordler, der die Marke im vergangenen Jahr auf 22:18 verbessert hatte, lag in einem knappen Finish vor Nils Voigt (TV Wattenscheid), der nach 22:30 im Ziel war. Zeitgleich Dritter wurde Zouhair Talbi (Marokko). In seinem ersten Rennen seit seinem famosen deutschen Rekord beim Berlin-Marathon (2:04:58) lief Amanal Petros (SCC Berlin) auf Rang vier in 22:40.
Das 5-km-Rennen hatte zuvor die Belgierin Lisa Rooms in 15:29 Minuten ganz knapp vor der zeitgleichen Emeline Imanizabayo (Ruanda) gewonnen. Die Holländerin Maureen Koster belegte Rang drei mit 15:34. Als beste deutsche Läuferin folgte auf Platz vier Elena Burkard (LG Farbtex Nordschwarzwald). Die Deutsche Crosslauf-Meisterin war nach 15:47 vor der Marathonläuferin Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt/15:48) im Ziel. Zeitgleich belegte Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) Rang sechs. Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) lief auf Platz sieben in 16:02.
Bietigheim: Hanna Klein meldet sich mit Sieg zurück
Nach langer Verletzungspause hat sich Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) wieder zurück gemeldet. Die 30-jährige Hallen-Europameisterin über 3.000 m gewann den Bietigheimer Silvesterlauf über 10,75 km in 35:07 Minuten, nachdem sie sich in der zweiten Hälfte des Rennens von ihrer Trainingspartnerin Eva Dieterich abgesetzt hatte. Als Zweite war Eva Dieterich nach 35:22 im Ziel. Platz drei belegte knapp dahinter Deborah Schöneborn (SCC Berlin) in 35:23. Für die Berlinerin war das Rennen in Bietigheim ein Testlauf vor dem Houston-Marathon am 14. Januar, bei dem sie versuchen möchte, sich noch für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.
Mit großem Vorsprung gewann Simon Boch das Rennen der Männer in Bietigheim. Der Läufer der LG Telis Finanz Regensburg siegte in 30:56 Minuten vor Jona Bodirsky (TSV 05 Rot/32:57) und Florian Röser (TV Konstanz/33:07).
Jörg Wenig / Race News Service