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2023

Brigid Kosgei gewann nur sechs Wochen nach einem vierten Platz in New York nun den Marathon in Abu Dhabi. - Foto: www.photorun.net 2019 Houston Marathon - Houston, Texas. Jan 20, 2019 Photo: Andrew McClanahan@PhotoRun Victah1111@aol.com

Brigid Kosgei siegt in Abu Dhabi 2023, Gladys Chepkurui in Bangsaen

By GRR 0

Die frühere Marathon-Weltrekordlerin Brigid Kosgei hat zum ersten Mal seit März 2022 wieder ein Rennen über die 42,195 km gewinnen können.

Die 29-jährige Kenianerin, die zwischen Herbst 2018 und Ende 2020 im Marathon ungeschlagen war, triumphierte in Abu Dhabi am Sonnabend früh in 2:19:15 Stunden und sorgte damit für den sportlichen Höhepunkt der Veranstaltung. Nach ihrem Marathon-Weltrekord in Chicago 2019 (2:14:04) und der Silbermedaille beim olympischen Rennen 2021 in Sapporo (Japan) hatte Brigid Kosgei 2022 beim Tokio-Marathon noch einen Streckenrekord von 2:16:02 aufgestellt.

Doch dann folgten Verletzungsprobleme und einige nicht überzeugende Rennen. Zuletzt belegte Brigid Kosgei in New York Platz vier in 2:27:45. Keine sechs Wochen später gelang ihr nun aber ein Sieg mit einer Streckenrekordzeit in Abu Dhabi. Dabei gewann sie mit deutlichem Vorsprung vor den Äthiopierinnen Hawi Feysa Gejia (2:24:03) und Ethlemahu Sintayehu Dessi (2:25:36).

Nicht am Start war die von den Veranstaltern angekündigte Tirunesh Dibaba. Die inzwischen 38-jährige Äthiopierin, die drei olympische Goldmedaillen über die Bahn-Langstrecken gewonnen und dann 2017 eine Marathon-Bestzeit von 2:17:56 erreichte hatte, war als dreifache Mutter in diesem Jahr wieder bei Straßenrennen gestartet. Warum sie das offenbar geplante Marathon-Comeback in Abu Dhabi nicht lief, ist nicht bekannt.

Bei den Männern gewann Amare Samson (Eritrea) das Rennen in 2:07:10 vor dem Kenianer Leonard Barsoton, der nach 2:09:37 im Ziel war. Platz drei belegte der frühere Kenianer Ilham Özbilen (Türkei) mit 2:10:16.

Seit Jahren teilt der internationale Leichtathletik-Verband World Athletics (WA) jene Straßenrennen, die sich dem WA-Label-System angeschlossen haben, in diverse Kategorien auf. Die höchste Klasse ist dabei zurzeit das Platinum-Level, und im Halbmarathon gibt es weltweit nur einen Lauf, der von WA in dieser Kategorie geführt wird: Es ist überraschenderweise der Bangsaen-Halbmarathon in Thailand. Doch dass das Rennen im Vergleich längst nicht an die Klasse anderer Halbmarathon-Elitefelder herankommt, zeigte sich schon beim Blick auf die Startlisten. Lediglich zwei Läufer wiesen Bestzeiten von unter 60:00 Minuten auf, ein weiterer hatte einen persönlichen Rekord von unter 61:00.

Die Wetter-Bedingungen sind aufgrund der feuchten Wärme in Thailand natürlich schwierig, so dass sich die letztlich gelaufenen Zeiten nur bedingt vergleichen lassen. Aber die beiden Sieger blieben am frühen Sonntagmorgen jeweils rund zwei Minuten über den bestehenden Streckenrekorden, was nicht für ein internationales Toprennen spricht: Mathew Kimeli siegte nach 63:39 Minuten und seine kenianische Landsfrau Gladys Chepkurui war nach 69:46 im Ziel.

Das Rennen der Frauen war in der Spitze etwas besser besetzt als jenes der Männer. Die Kenianerinnen Sheila Chepkirui (70:03), Angela Tanui (71:08) und die frühere Halbmarathon-Weltrekordlerin Ruth Chepngetich (71:51) belegten die nächsten Plätze.

Der Bangsaen-Halbmarathon hat aber vor allem gezeigt, dass das Label-System von World Athletics überholungsbedürftig ist.

race-news-service.com

author: GRR