Schul-Cup Crosslauf der Steglitz-Zehlendorfer Schulen an der Rodelbahn Onkel-Toms Hütte am Donnerstag, dem 12. Oktober 2023 – Horst Milde berichtet

Der Crosslauf der Berliner Schulen ist eine jährlich wiederkehrende Institution des Schulsports. Er findet jeweils in den einzelnen Berliner Bezirken statt.

Den Crosslauf der Steglitz-Zehlendorfer Schulen an der Rodelbahn Onkel-Toms Hütte  besuchte ich am Donnerstag, dem 12. Oktober 2023. Glücklicherweise haben die Crossläufe der Berliner Schulen eine Tradition, die zeigt, dass der Laufsport in den Schulen verankert ist. Nicht von ungefähr kommen die grossen Teilnehmerzahlen und die Begeisterung für den Laufsport der Berliner Schulen durch den seit 1988 existierenden mini-marathon des BERLIN-MARATHON, der auch durch die Schulverwaltung sehr gefördert wurde.

Grosser Andrang bei der Siegerehrung mit Verteilen der Urkunden durch den Sprecher mit seinen lockeren Sprüchen – ab 15. Platz abwärts – Foto: Horst Milde

Zudem wollte ich mir ein Bild machen, wie ein derartiger Cross der Schulen heute organisatorisch abläuft – und natürlich noch viel wichtiger – zwei Enkel waren Teilnehmer des Laufes. Eine Enkelin fuhr als Helferin mit dem Fahrrad an der Spitze, bzw. am Ende und die Tochter wurde als Streckenposten gebraucht. Eigentlich alles wie früher, als ich Mitte der 1960er Jahre den Crosslauf mit der FU Berlin in Berlin einführte. Familie und Freunde mussten helfen, damit die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnte

Kampf und Gedrängel um den besten Startplatz – Foto: Horst Milde

Die Cross-Veranstaltung der Schulen auf der Rodelbahn Onkel Toms Hütte, hat im übrigen sporthistorische Bedeutung für die Leichtathletik und den Waldlauf in Deutschland, was sicherlich die wenigsten wissen: Am 23. April 1961 fanden hier die Deutschen Waldlaufmeisterschaften statt, wie sie damals noch hiessen.

Horst Flosbach (Solinger LC) gewann 1961 hier die 9.0 km Strecke, Wilhelm Rüdiger Böhme (Hamburger SV) die 3.8 km Strecke. Und Edith Schiller siegte bei den Frauen über die 1.2 km Strecke.

Für mich war es damals überhaupt die erste Begegnung als Zuschauer bei einer Deutschen Waldlaufmeisterschaft dabei zu sein, die dann vielleicht auch prägend für meine sportlich-organisatorische Zukunft war.

Der Waldlauf  – als Training,  als auch als Wettkampf – hat in Deutschland – und auch speziell in Berlin eine lange Tradition. Die ersten  drei Deutschen Waldlaufmeisterschaften 1913, 1919 und 1920 fanden in Berlin statt. Auch der erste Deutsche Waldlaufmeister war ein Berliner. Fritz Blankenburg von der Berliner Sport-Vereinigung  wurde am 5. Oktober 1913 Deutscher Meister über 7.5 km. Die Berliner Vereine vom SCC, OSC, BSC und andere gewannen viele Titel in den Jahrzehnten, sowohl in den Einzel-, als auch in den Mannschaftswertungen – bis heute.

Ab 1974 wurden die Waldlaufmeisterschaften in Deutsche Crosslauf Meisterschaften „umgetauft“!

Die Läuferinnen – auf der Startlinie – kurz vor dem Start – Foto: Horst Milde

Das Wetter am Donnerstag war auch entsprechend „crossig“, zuerst leichter Regen, dann nieselte es nur noch leicht bei 14 Grad, eigentlich ideal.

Das Gelände war voller Schülerinnen und Schüler. Gleich am Anfang meiner Ankunft bei der Veranstaltung – die lief schon – stand ein Zelt-Unterstand – der Sprecher war umringt von aufgeregten Läufern und Läuferinnen, die ihren Lauf hinter sich hatten und auf ihre Urkunden warteten. Die ersten Fünfzehn Platzierten wurden aufgerufen, erhielten ihre Urkunde und damit schon ihren Startplatz für das Finale des Cross-Cups der Berliner Schulen im nächsten Jahr 2024.

Die Teilnehmerinnen verschwinden – durch die Kiefern-Enge – im Wald – Foto: Horst Milde

Im 15er Minuten Rhythmus wurden die einzelnen Jahrgänge aufgerufen. Zunächst standen die Gruppen aufgeregt einige Meter vor der Startlinie und versammelten sich. Dann kurz vor dem Start durfte der Pulk direkt an die Startlinie. Hier drängelte man sich zusammen und mit dem Startkommando ging es bergauf, im zerfurchten Gras- und Sandboden ging schon mal ein Schuh verloren. Zwischen zwei Kiefern drängelte sich die Teilnehmer bergauf, dann verschwand der Läuferpulk auf einer 2,0 km langen Runde im Wald.

Die Teilnehmer sah man erst wieder, wenn sie nach einer langen Kurve den Rodelhang hinunter spurteten. An der einen Seite des Hangs – hinter einer langen Hecke-, standen Zuschauer, die sich das Schauspiel interessiert ansahen.

Die lange Zielgerade vom Rodelhang hinunter – Foto: Horst Milde

Zu loben ist der Einsatz mit Organisationsmaterial von SCC Events (BERLIN-MARATHON) mit Blow-Ups von Start und Ziel, Zelten und weiteren Organisationsmaterial, die eine derartige Veranstaltung braucht, um ordnungsgemäß ablaufen zu können. SCC Events steht dafür beispielhaft auch für andere Veranstalter, die der Not leidenden Leichtathletik von der Basis her, wieder auf die Beine zu helfen.

SCC Events steht auch anderen Bezirken mit dem Organisationsmaterial zur Verfügung. sowie auch für den „Endlauf“ des Cross-Schul-Cups 2024.

Die Zuschauer stehen interessiert neben der Rodelbahn und schauen sich die heißen Endkämpfe an – Foto: Horst Milde

Kurz vor dem Ziel mit dem Zelt des Kampfgerichts – Foto: Horst Milde

Zu danken ist auch den Lehrern und Lehrerinnen, die trotz Lehrerstreik in Berlin, sich für den Laufsport der Jugend und den Nachwuchs derart zeitaufwendig engagieren. Die Begeisterung  für den Laufsport ist den Kindern anzusehen – und es macht viel Freude den grossen Einsatz des Einzelnen insgesamt und insbesondere auch beim Spurt auf der Zielgeraden mitanzusehen.

Horst Milde

 

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