16. Volksbank-Münster-Marathon 2017 war ein Fest der Freude ©Laufreport.de
16. Volksbank-Münster-Marathon 2017 war ein Fest der Freude
Mit guten Witterungsbedingungen, gut gelaunten Zuschauern, die die Läuferinnen und Läufer an den einzelnen Powerpunkten, besonders in den Stadtteilzentren, aber auch im Ziel frenetisch anfeuerten sowie vollauf zufriedenen Teilnehmern ging ein herrlicher Marathontag zuende.
Wenig beeindruckt zeigten sich Zuschauer und Orgateam durch die Tatsache, dass der Streckenrekord nicht fiel – lagen zumindest die Damen doch noch bei Kilometer 10 klar auf Streckenrekordkurs oder durch die Tatsache, dass in diesem Jahr die Marathonfinisherzahl sogar erstmalig unter 1.800 sank.
Die Diskrepanz zwischen Anmeldung und gar nicht erst gestarteten Läufern war in diesem Jahr besonders hoch, was daran lag, dass viele Teilnehmer zwar angemeldet waren, aber aufgrund der sehr begrenzten Hotelkapazitäten dann doch nicht anreisten. Dieses Problem war in diesem Jahr aufgrund der Vielzahl von Parallelveranstaltungen deutlich stärker zu spüren, als in den Vorjahren.
Eine tolle Siegerzeit konnte Paul Maina Kenia präsentieren, als er nach 2:11:22 Stunden – deutlich schneller als Duncan Koech im Vorjahr – die Ziellinie als Schnellster Marathonläufer überquerte. Hinter ihm finishte der Vorjahressieger als Zweiter in 2:12:06 Stunden, etwas schneller als seine Vorjahressiegerzeit. Dritter wurde schließlich Joseph Kyengo Munywoki. Alle drei Läufer kommen aus Kenia.
Um die Prämie des schnellsten Deutschen lieferten sich "Seriensieger" Elias Sansar von der LG Lage Detmold Bad Salzuflen und Maciek Miereczko von der VFB Erftstadt Multisport ein spannendes Rennen, in dem schließlich Sansar die Oberhand behielt und mit einem Vorsprung von nur 10 Sekunden über die 42,195 Kilometer knapp gewann.
Bei den Damen wurde Rose Jepchoge Maru aus Kenia Erste in einer Siegerzeit von 2:33:05 Stunden, nur 10 Sekunden langsamer, als die Vorjahressiegerin. Ihr folgte die Landsmännin Eunice Kioko in 2:33:59 Stunden. Dritte wurde die Japanerin Hisae Yoshimatsu mit einer Zeit von 2:36:00 Stunden.
Schnellste Deutsche wurde hier erneut Christl Dörschel von der SG Wenden in 2:56:05 Stunden vor Sandra Lehmkuhl vom LSF Münster und Sarah Haustein aus Naunheim.
Immer wieder gab es Highlights, die die Zuschauer veranlasste, noch länger zu bleiben, auch wenn das Spitzenfeld schon lange im Ziel war. So baten die Moderatoren die Zuschauer um Unterstützung, um die Läufer vor den markanten Zeitmarken wie "Unterbieten der 3 oder 4 Stundenmarke" ins Ziel zu zählen. Das führt zu manch einem Endspurt, wo für einen Läufer die Zeit bei 2:59:59 Stunden stehenblieb.
Sehr emotional wurde der Zieleinlauf von Steffen Auerswald, der noch im vergangenen Jahr eine Zeit von unter 3 Stunden lief und nach Ausbruch seiner ALS-Erkrankung nur noch im Rollstuhl über die Strecke geschoben werden konnte. Er war glücklich über den Zuspruch der Zuschauer, als er unter den Klängen von "You raise me up" ins Ziel kam.
Mehr Emotionen kann ein solcher Lauf nicht bieten – Gefühle pur – auch beim hochkarätigen Rahmenprogramm der knapp 300 Künstler an der Strecke und im Ziel.
Sehr gut angenommen wurde auch wieder der Afrika Power-Point von Ludger Lindenblatt, beim dem Münsters bekanntes Weinlokal "Der Schoppenstecher" direkt Wein an die Teilnehmer ausschenkte. Der "Schoppenstecher" selber lief indessen zum 16. Mal in Folge in Münster den Marathon – Peter Wolfrom lief dabei sogar verkleidet.
Ein Lauf, der alles hatte und bei dem man sich auch die ein oder andere Freudenträne aus dem Gesicht wischen musste. Hier wurden die Helden – so das Motto des diesjährigen Marathons – wirklich gefeiert.
Michael Brinkmann