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09
10
2017

Tirunesh Dibaba lief in Chicago die sechstbeste Marathonzeit aller Zeiten. ©Bank of America Chicago Marathon

Tirunesh Dibaba läuft Spitzenzeit beim Chicago-Marathon 2017, US-Sieg durch Galen Rupp

By GRR 0

Tirunesh Dibaba hat den Chicago-Marathon in der Weltklassezeit von 2:18:31 Stunden gewonnen. Im dritten Marathon gelang der äthiopischen Ausnahmeläuferin damit ihr erster Sieg über die klassische Distanz.

Die 32-Jährige erzielte in Chicago die sechstbeste je gelaufene Zeit. Ohne Tempomacher laufend, verfehlte Tirunesh Dibaba jedoch zwei angepeilte Rekordziele: Vor 15 Jahren hatte die Britin Paula Radcliffe den Chicagoer Streckenrekord von 2:17:18 Stunden aufgestellt.

Auch zu Dibabas eigenem Landesrekord, den sie im Frühjahr in London mit 2:17:56 gelaufen war, reichte es am Sonntag nicht. Souverän gewann die Äthiopierin vor der Kenianerin Brigid Kosgei und der US-Amerikanerin Jordan Hasay, die mit 2:20:22 und 2:20:57 jeweils starke persönliche Bestzeiten liefen.

Einen US-Heimsieg feierte Galen Rupp.

Der Marathon-Olympia-Dritte von Rio gewann das Rennen in einer persönlichen Bestzeit von 2:09:20 Stunden vor dem kenianischen Titelverteidiger Abel Kirui, der nach 2:09:48 im Ziel war. Bernard Kipyego (Kenia) belegte Rang drei in 2:10:23. Rund 40.000 Läufer gingen in Chicago bei sonnigem Wetter – allerdings sehr hoher Luftfeuchtigkeit nach Regenfällen – an den Start.

Obwohl Race-Direktor Carey Pinkowski noch im August erklärt hatte, dass es das Ziel sei, in Chicago Rekorde zu brechen, setzten die Veranstalter erneut keine Tempomacher ein. Auf der schnellen Strecke entwickelte sich dadurch ein Männerrennen, das am Ende in der Spitze erwartungsgemäß zweitklassige Zeiten produzierte. Immerhin ging der Plan auf, den Marathon auf Galen Rupp zuzuschneiden, so dass es in Chicago den ersten US-Sieg seit 2002 gab. Das Gros seiner namhaften Konkurrenten war nicht in Bestform.

Eine große, 22-köpfige Spitzengruppe hatte die Halbmarathonmarke nach 65:49 Minuten erreicht. Obwohl das Tempo zunächst nicht viel schneller wurde, waren bei 30 km nur noch neun Läufer vorne. Der aktuelle Weltrekordler Dennis Kimetto (2:02:57) und der ehemalige New York-Marathon-Sieger Stanley Biwott (beide Kenia) hatten das Rennen da schon aufgegeben. In der Folge wurde einmal mehr klar, dass der Halbmarathon-Weltrekordler Zersenay Tadese (Eritrea/58:23 Minuten) kein Marathonläufer ist. Er wurde am Ende Achter in 2:12:19. Der Olympia-Zweite Feyisa Lilesa (Äthiopien) kam nicht über Platz 14 in 2:14:49 hinaus.

Während der frühere Frankfurt- und Wien-Marathon-Sieger Sisay Lemma (Äthiopien) bald nach Kilometer 35 Probleme bekam, konnte Titelverteidiger Abel Kirui einer Tempoverschärfung von Galen Rupp rund fünf Kilometer vor dem Ziel nicht mehr folgen. Der Amerikaner hatte relativ leichtes Spiel auf dem Weg zu seinem bisher größten Marathonsieg. „So ein Rennen wie Chicago zu gewinnen, ist natürlich toll. In der Vergangenheit habe ich den Fehler gemacht, zu früh das Tempo zu forcieren. Heute habe ich gewartet", sagte Galen Rupp.

Das hohe Tempo von Tirunesh Dibaba gingen wider erwarten gleich vier Konkurrentinnen mit. Die 10-km-Marke passierten Titelverteidigerin Florence Kiplagat sowie ihre kenianischen Landsfrauen Valentine Kipketer und Brigid Kosgei als auch Jordan Hasay gemeinsam mit Dibaba in 32:28 Minuten – eine Zwischenzeit, die auf ein Ergebnis von rund 2:17:00 Stunden hinausläuft. Auch bei der Halbmarathonmarke (68:48) war das Quintett noch zusammen. Bald danach war es dann nur noch Kosgei, die mit einer Bestzeit von 2:24:45 ins Rennen gegangen war, die Dibaba folgen konnte. Das erwartete Duell zwischen Dibaba und Kiplagat fand nicht statt, die Kenianerin gab vor der 30-km-Marke auf. Kurz danach konnte dann auch Kosgei nicht mehr mit Dibaba mithalten. Die Äthiopierin lief auf den letzten Kilometern nicht mehr so locker und drehte sich mehrfach um – doch von hinten drohte an diesem Tag keine Gefahr.

„Chicago ist eine schnelle Strecke, aber ohne Pacemaker ist es schwer. Ich war immer vorne. Für einen Weltrekordversuch braucht man Tempomacher", sagte Tirunesh Dibaba. „Ich bin froh, dass ich meinen ersten Marathon gewonnen habe. Ich hatte mich lange konzentriert auf Chicago vorbereitet."

Neben Brigid Kosgei, die nach 2:20:22 im Ziel war, steigerte sich auch Jordan Hasay deutlich in Chicago. Die 26-jährige US-Amerikanerin lief in ihrem zweiten Marathon 2:20:57, nachdem sie im April in Boston mit 2:23:00 bereits ein sehr beachtliches Debüt gelaufen war – auch dort war sie Dritte. „Jordan ist die nächste US-Rekordlerin – ganz sicher", kommentierte die frühere Marathon-Olympiasiegerin Joan Benoit-Samuelson (USA).

Hasay lag am Sonntag bereits bis Kilometer 30 auf US-Rekordkurs (2:19:36), konnte das Tempo dann aber nicht mehr halten. „Ich muss abwarten wie es weiter geht – man darf sich nie sicher sein", sagte Jordan Hasay.

Ergebnisse, Männer:

1. Galen Rupp        USA    2:09:20
2. Abel Kirui            KEN    2:09:48
3. Bernard Kipyego  KEN    2:10:23
4. Sisay Lemma       ETH    2:11:01
5. Stephen Sambu   KEN    2:11:07
6. Kohel Matsumura  JPN    2:11:46

Frauen:

1. Tirunesh Dibaba ETH    2:18:31
2. Brigid Kosgei         KEN    2:20:22
3. Jordan Hasay        USA    2:20:57
4. Madai Perez          MEX    2:24:44
5. Valentine Kipketer KEN    2:28:05
6. Lisa Weightman     AUS    2:28:45

Die schnellsten Frauen-Ergebnisse aller Zeiten

2:15:25    Paula Radcliffe  GBR        London   13.4.2003
2:17:01    Mary Keitany        KEN        London     23.4.2017
2:17:18    Paula Radcliffe      GBR        Chicago    13.10.2002
2:17:42    Paula Radcliffe      GBR         London    17.4.2005
2:17:56    Tirunesh Dibaba    ETH        London     23.4.2017
2:18:31    Tirunesh Dibaba    ETH        Chicago    8.10.2017
2:18:37    Mary Keitany         KEN        London    22.4.2012
2:18:47    Catherine Ndereba KEN        Chicago    7.10.2001
2:18:56    Paula Radcliffe       GBR        London    14.4.2002
2:18:58    Tiki Gelana            ETH        Rotterdam    15.4.2012
2:19:12    Mizuki Noguchi      JPN        Berlin        25.9.2005
2:19:19    Irina Mikitenko      GER        Berlin        28.9.2008
2:19:19    Mary Keitany         KEN        London    17.4.2011
2:19:25    Gladys Cherono     KEN        Berlin        27.9.2015

race-news-service.com

Chicago Marathon Stats – By K Ken Nakamura

Top 10 performance average for Chicago Marathon has improved to 2:19:45, 
second fastest behind London Marathon with average of 2:18:26
Tirunesh Dibaba's top 3 performance average is 2:19:01, third behind Paula's 2:16:48
and Keitany's 2:18:19
With 2:20:57 today at Chicago marathon, Jordan Hasay became the fastest American on the US soil.
Jordan Hasay's 2:20:57 knocked out Joan Benoit's 2:21:21 from 1985 out of top 10 performances in Chicago
Tirunesh Dibaba became fifth woman to crack 2:20 multiple times; 
Paulaj Radcliffe has 4 sub-2:20 while Ndereba & Keitany has 3 and Mare and Tirunesh has 2 
Tirunesh Dibaba now has three sub-2:21 marathon; Radcliffe has 5 while Aberu Kebede has 4 – Seven others including Tirunesh has three sub-2:21
2:18:31 by Tirunesh Dibaba is 6th fastest time in history; 
of course she has run faster with 2:17:56 (5th fastest time, 3rd fastest performer)
With 2:18:31, Tirunesh Dibaba ran the fastest marathon as a 32 years old.  
Only Mary Keitany's 2:17:01 at 2017London is faster and older.
35 years old Keitany ran 2:17:01 at 2017 London Marathon 
Tirunesh finished with 6:55, second fastest closer in Chicago; 
Shobukhova did 6:36 in 2009 (but got busted later)
so effectively 6:55 is fastest last 2.195km in Chicago 
6:12 from 40k to finish for Rupp; this is the fastest in Chicago
6:12 from 40k to finish by Rupp is not the fastest ever for this segment.  
Mutai ran 6:05 in 2009 Eindhoven, Baldini ran 6:06 in 2004 OG
More recently Kenenisa ran 6:08 in last year's Berlin
2:18:31 for Tirunesh, second fastest in Chicago (behind Paula), second fastest on US soil
14:25 for Rupp from 35 to 40Km
This is the fastest 35 to 40km split in chicago
2:20:22 by Brigid Kosgei is the second fastest losing time in Chicago & also on US soil 
2:19:26 by Ndereba is the fastest losing time in Chicago & on US soil. 
2:20:57 by Hasay is fastest third place time in Chicago. 
It is also second fastest third place time on US soil behind 2:20:41 recorded in Boston 
by Jemima Sumgong Jelagat in 2014
Two marathon season average for Tirunesh Dibaba is 2:18:14, 
second fastest average behind 2:18:07 by Paula Radcliffe in 2002.

 

 

author: GRR

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