ÖLV – Sarah Lagger gewinnt Siebenkampf Bydgoszcz – ÖLV Vorschau: Austrian Top Meeting Eisenstadt – Raiffeisen Austrian Open

Speerwurf mit Neuauflage des Vorjahresduells

ÖLV-Rekordlerin Victoria Hudson (SVS LA), die ihre besten Wettkämpfe in Eisenstadt abgeliefert hat, trifft dieses Jahr auf ein Feld, das es in Österreich im Speerwurf selten gegeben hat. Die Staatsmeisterin wird es wieder mit Vorjahressiegerin und Ex-Europameisterin Christin Hussong (GER) zu tun bekommen, dazu kommt noch die zweifache Olympia-Sechste Kathryn Mitchell (AUS). Für die Niederösterreicherin, die ihr WM-Ticket für Budapest bereits fix in der Tasche hat, eine tolle Chance, sich vor heimischem Publikum mit hochkarätiger Konkurrenz zu messen. Gleich sechs von acht Starterinnen haben Bestleistungen jenseits der 60m-Marke. Die 27-Jährige startet damit auch in ihren letzten Wettkampfblock vor der WM, nachdem in den letzten Wochen intensives Training auf dem Programm stand.

Ebenfalls gut besetzt ist der Speerwurf der Männer, hier sollte Ex-Weltmeister Johannes Vetter (GER) das Starterfeld anführen, er sagte aber kurzfristig ab und wurde durch Ihab Abdelrahman (EGY) ersetzt, der eine PB von 89,21m vorzuweisen hat.

Sprintbahn ist immer für schnelle Zeiten gut

In den letzten Jahren zeigte sich, dass die Bahn in Eisenstadt immer für sehr flotte Zeiten gut ist. Top-Sprinter Markus Fuchs (Union St.Pölten) egalisierte dort am Ende des Sommers 2022 den ÖLV-Rekord, den er vor zwei Monaten in St.Pölten nochmals verbesserte. Auch er hatte nach leichten Problemen in der Wade einen Trainingsblock eingelegt und möchte jetzt über 100m die notwendigen Bonuspunkte für die WM-Qualifikation sammeln. Zu einer dafür notwendigen schnellen Zeit soll ihn Pjai Austin (USA) ziehen, der in dieser Saison bereits großartige 9,89s zu Buche stehen hat und damit aktuell die Nr. 4 der Jahresweltbestenliste ist. Mit dabei in diesem Feld auch die beiden U23-EM-Teilnehmer Lukas Pullnig (KLC) und Stephan Pacher (VST Laas) sowie U20-Hürden-Ass Enzo Diessl (SU Leibnitz), die ihre persönlichen Bestleistungen verbessern möchten.

Im Frauen-Sprint über 100m werden die Augen der Fans auf Österreichs schnellste Frau Magdalena Lindner (Union St. Pölten) gerichtet sein, die ihre PB hier vor zwei Jahren aufgestellt hatte. Als Gegnerinnen hat die Niederösterreicherin gleich zwei 4x100m-Staffelweltmeisterinnen. Rebekka Haase schaffte dies mit der deutschen Staffel, Dezerea Bryant mit den USA, zusätzlich war die US-Amerikanerin schon WM-Fünfte über 200m. Die Jahresschnellste im Starterfeld ist aber Kemba Nelson (JAM) mit einer SB von 11,10s und einer PB von 10,88s, sie hat auch schon einen Vizeweltmeistertitel über 4x100m vorzuweisen.

Auch die doppelten Distanzen sind bei beiden Geschlechtern sehr stark besetzt. Kyree King (USA), der letztes Jahr die 200m in genau 20,00s gesprintet ist, führt die Meldeliste bei den Männern an. Mit einer SB von 20,15s war sein Landsmann Elijah Morrow heuer kaum langsamer, dazu kommt noch Julian Forte (JAM), der sogar eine PB von 19,97s stehen hat, ein sehr schnelles Rennen darf also erwartet werden. Nicht viel anders die Situation bei den Frauen, wo gleich mehrere Sprinterinnen antreten werden, die bereits den 22er vorne bei ihrer PB stehen haben. Die jeweils zweifachen Ozeanienmeisterinnen Rosie Elliott und Georgina Hulls (beide NZL) treffen u.a. auf Kennedy Blackmon (USA), die vor wenigen Wochen 22,52s auf die Bahn getrommelt hatte.

Hochklassig besetzt auch der 100m-Hürdensprint bei den Frauen. Österreichs Ass in dieser Disziplin, Karin Strametz (SU Leibnitz), zeigte in den letzten Wochen stark ansteigende Form und nähert sich der 13-Sekunden-Schallmauer mit großen Schritten. Sie hat noch eine Außenseiter-Chance auf die WM-Qualifikation, in Eisenstadt wird es mit der starken Konkurrenz aber nicht leicht für sie, die notwendigen Bonuspunkte für das World-Ranking sammeln zu können. Mit Amber Hughes (USA), die ihre Bestleistung erst vergangenen Donnerstag auf 12,68s verbesserte, sowie Greta Kerekes (HUN) und St.Pölten-Meeting-Siegerin Nika Glojnaric (SLO) sind gleich drei Athletinnen heuer schon Sub13-Zeiten gelaufen.

Bei den Männern wird ein U20-Bewerb über die 99cm hohen Hürden ausgetragen, um der Nummer 1 der Weltjahresbestenliste bei den Junioren, dem Steirer Enzo Diessl (SU Leibnitz) eine letzte Vorbereitungsmöglichkeit auf die U20-EM Anfang August zu ermöglichen.

Spannende Bewerbe auf der Rundbahn garantiert

Auf der Stadionrunde über 400m ist Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) derzeit in bestechender Form. Die Hallen-EM-Vierte hat erst vor wenigen Tagen in Ungarn ihre PB erneut verbessert und damit schon das Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris gelöst. Sie befindet sich gerade in der Endphase des Formaufbaus für die WM Mitte August in Budapest, Eisenstadt wird einer der letzten Wettkämpfe der Oberösterreicherin vor dem Großereignis sein. Sie bekommt es diesmal mit Kaylin Whitney (USA) zu tun, die in den letzten beiden Jahren bei Olympia und WM jeweils Mitglied der Sieger-Staffel über 4x400m war. Weiters wird Stacey Ann Williams (JAM) in diesem Lauf sein, die Staffel-Vizeweltmeisterin über die 4x400m hat sich heuer bereits auf 50,12s gesteigert.

Über 400m Hürden geht Lena Pressler (Union St.Pölten) an den Start, sie hat erst vergangene Woche bei den U23-Europameisterschaften Bronze in dieser Disziplin geholt und dabei ihren eigenen ÖLV-Rekord erneut verbessert. Sie wird in Eisenstadt versuchen ihr erstes World-Tour-Bronze-Meeting zu gewinnen, muss dafür aber Annina Fahr (SUI) schlagen, die mit 55,92s nahezu die idente PB wie die Niederösterreicherin hat.

Auch die Männer bestreiten diesen Bewerb, hier kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen von Staatsmeister Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) und Lokalmatador Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt). Die beiden haben aber mit dem ehemaligen U20-Vizeweltmeister über diese Distanz, Taylor McLaughlin (USA), der aktuell die Nr. 12 der JWBL ist, übermächtige Konkurrenz. Dazu kommt noch Khaliffah Rossar (USA), der heuer bereits 48,60s gelaufen ist und letztes Jahr bei der WM Rang 5 belegt hat.

Bleiben die 800m, wo U23-EM-Teilnehmerin Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) im Sog der Olympia-Sechsten Habitem Alemu (ETH) und Tanja Spill (GER), die sich erst kürzlich auf 2:00,82min gesteigert hat, ihre Bestleistung drücken möchte.

Auch Sprungbewerbe stark besetzt

Wie schon 2022 werden auch diesmal wieder Weitsprung bei den Frauen und Hochsprung bei den Männern ausgetragen. Mit Ese Brume (NGR), die eine PB von großartigen 7,17m vorzuweisen hat und bei den letzten vier Großereignissen in den vergangenen beiden Jahren jeweils eine Medaille gewonnen hatte, sowie mit der WM-Bronzemedaillengewinnerin von Eugene 2022 Leticia Oro Melo (BRA) sind in Eisenstadt auch heuer wieder zwei Top-Star im Weitsprung dabei. Zwei Ungarinnen wollen im Kampf um den Sieg ein Wörtchen mitreden, sowohl Anasztazia Nguyen und Petra Banhidi-Farkas wie auch Yuliana Angulo (ECU) haben Bestleistungen jenseits der 6,60m in den Statistiken stehen.

Im Hochsprung der Männer ist sogar ein Weltmeister mit dabei, Bohdan Bondarenko (UKR) holte diesen Titel 2013 und verfügt über eine PB von 2,42m. Mit 2,30m hat aber Vernon Turner (USA) die bessere Saisonbestleistung, er liegt damit auf Rang 12 der JWBL.

Man wird sehen, wie sich Österreichs bester Hochspringer Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22) in diesem Weltklassefeld schlagen kann.

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