„Die hoch emotionale Stimmung ist bei Special Olympics nichts Neues“, so das OK. „Dafür sind die Wettbewerbe für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung schon lange bekannt. Dennoch wurden alle Erwartungen der Verantwortlichen für diese Weltspiele übertroffen: Bei den 50.000 Zuschauer*innen bei der Eröffnungsfeier genauso wie bei den 330.000 Besucher*innen insgesamt, bei der großen Wahrnehmung der Spiele im Fernsehen durch die einzigartige Medienallianz und darüber hinaus in allen Medien und in der Öffentlichkeit.“- Foto: Sebastian Wells Special Olympics World Games, Berlin, Deutschland, 20.06.2023.
Mit Inklusion ins Morgen – Was nach den Special Olympics World Games passieren muss – SPORT IN BERLIN
Nach dem beispiellosen Erfolg der Special Olympics World Games setzt der Landessportbund weiter auf eine inklusive Entwicklung des Sports.
LSB-Präsident Thomas Härtel sagt: „Die Special Olympics World Games waren ein beeindruckendes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Sportler*innen, Volunteers und Berliner*innen haben die Hauptstadt in eine fröhliche inklusive Sportstätte verwandelt.
Berlin hat sich als strahlender Gastgeber gezeigt. Es ist nun an der Zeit, diesen Schwung zu nutzen und Berlin zur Hauptstadt der Inklusion im und durch Sport weiterzuentwickeln.“
Barrieren und fehlende Angebote sind die Hauptgründe dafür, dass unter den Menschen mit Behinderung bisher 55 Prozent nie Sport treiben. Um das zu ändern, fordert der LSB, die erreichten Meilensteine der Spiele zu bewahren und auszubauen, indem barrierearme Websites mit Informationen für inklusive Sportangebote entwickelt, Assistenzleistungen bereitgestellt und Informationen in einfacher Sprache und/oder Gebärdensprache vermittelt werden.
Zudem möchte der LSB den Zugang und die Nutzung von Berlins Sportinfrastruktur vereinfachen und hat hierzu kürzlich gemeinsam mit dem Netzwerk Sport & Inklusion den Kriterienkatalog für inklusiv nutzbare Sportstätten vorgestellt: bit.ly/Kriterien_Inkl_Sportanlagen
„Es ist wichtig, dass wir uns an das Motto der World Games ‚#ZusammenUnschlagbar‘ erinnern und weiterhin daran arbeiten, Barrieren abzubauen,“ fügt LSB-Inklusionsmanager Tim Tschauder hinzu. „Wir müssen unsere Ressourcen gezielt einsetzen. Der Kriterienkatalog für inklusive Sportstätten zeigt viele Ideen auf, um die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Berlins Sportinfrastruktur deutlich zu erhöhen. Und manchmal kostet es gar nicht mehr, diese Zugänge herzustellen. Voraussetzung ist, dass schon in der Planungsphase auf Barrierefreiheit geachtet wird – und nicht hinterher nachgebessert werden muss.“
Die bisher vom Senat finanzierte Stelle des Inklusionsmanagers wird auch nach den Special Olympics World Games bestehen bleiben und in Zukunft vom Landessportbund finanziert.
Die Zahl der Menschen mit Behinderung im Sport wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen, da die Bevölkerung immer älter wird und zunehmend mehr Menschen ihr Recht auf Teilhabe einfordern. Ihre Partizipation kann durch kleine Regeländerungen oder Tandemlösungen ermöglicht werden. Auch komplett inklusive Sportangebote von Menschen mit und ohne Behinderung sind in allen Sportarten möglich. Das haben die Unified-Wettbewerbe der Special Olympics World Games eindrücklich gezeigt.
LSB-Präsident Härtel sagt: „Inklusion bedeutet für die ganze Stadtgesellschaft eine große Herausforderung. Wir hoffen jetzt auf eine verstärkte Zusammenarbeit von Senat, Bezirken und Zivilgesellschaft, um nicht stehenzubleiben, sondern in Aussicht gestellte Verbesserungen umzusetzen.“
Quelle: SPORT IN BERLIN 04/2023