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24
06
2023

Christoph Kopp - Foto: Helmut Winter

Christoph Kopp – Gedenkfeier im Coubertin-Saal des Landessportbundes Berlin (LSB) am 12. Juni 2023

By GRR 0

Die Gedenkfeier für Christoph Kopp fand im Coubertin-Saal des Landessportbundes Berlin, Jesse-Owens-Allee,  statt. Im Coubertin-Saal hatten sich über 200 Trauergäste aus dem In- und Ausland eingefunden.

Zunächst die Programmfolge in der folgenden pdf anklicken:

Programm – Christoph Kopp – Gedenkfeier und Abschied

Die Trauergäste – Foto: Norbert Wilhelmi

Die Redner:

Horst Milde – Gründer und Ehren-Race-Direktor des BERLIN-MARATHON, langjähriger Vorsitzender und Gründer der German Road Races

Idriss Gonschinska – Vorstandsvorsitzender des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), ehemaliger DLV Chefcoach und Trainer in Berlin

Gerhard Janetzky – Gründete mit Christoph Kopp zusammen „Berlin läuft“ (u.a. 25 km), früherer Präsident des Berliner Leichtathletik- Verbandes (BLV)

Jean-Christoph Fourier für seinen Vater Jean-Paul Fourier

Frank Lebert Langjähriger Geschäftsführer der Deutschen Leichtathletik Marketing (DLM)

Gedanken des Sprint-Frauen-Teams, das Christoph bei der BT und beim SCC betreute

Athleten-Athletinnen Statements: Matea Parlov Kostro und Amanal Petros

Mira Szepanski – Tochter von Christoph Kopp

Horst Milde:

„Liebe Familie Kopp, liebe Angehörige, verehrte Trauergäste, liebe Freundinnen und Freunde des Laufsports und der Leichtathletik,wir sind heute hier im Coubertin-Saal beim Landessportbund zusammengekommen, um Abschied zu nehmen von Christoph Johannes Kopp.

Christoph ist am 28. April im Alter von 75 Jahren verstorben. Wir trauern um einen Sportler und Sportkameraden, um einen Sportfunktionär und Manager, vor allem aber um einen lieben Freund und um einen warmherzigen Menschen.

In Absprache mit der Familie möchte ich nun versuchen, etwas von dem für uns alle in Erinnerung zu rufen, was Christoph Zeit seines Lebens für den Sport, insbesondere in der Leichtathletik und hier in der internationalen Laufbewegung geleistet hat.

Mir ist klar, dass das niemals vollständig im Sinne einer Chronologie, sondern höchstens in Ausschnitten gelingen kann.

Ich verbinde aber damit die Hoffnung, dass auf diese Weise zahlreiche Trauergäste, die hier versammelt sind, so auf ihre ganz persönliche Weise Abschied von Christoph nehmen können, weil ihre eigenen Begegnungen mit Christoph noch einmal wachgerufen werden und so im Stillen weiter nachleuchten.

Mir ist es jedenfalls bei der Vorbereitung auf diese kleine Trauerrede so gegangen – als wäre Christoph plötzlich wieder ganz nah bei mir … wie in den 50 Jahren, in denen ich mit ihm zusammenarbeiten durfte … so wie bei unserem letzten Treffen im März dieses Jahres in Dresden in gemütlicher Runde mit einem fröhlichen Christoph „mittenmang“ … und wie bei unseren Telefonaten kurz danach im April im Krankenhaus, wo es um zukünftige Planungen für die Laufszene ging, ohne zu wissen, dass ich dabei letztmalig die vertraute Stimme von Christoph hören würde.

Mit Christoph verliert der internationale Elite-Straßenlauf seinen renommiertesten und profiliertesten Funktionär und Manager im deutschsprachigen Raum. Keiner war so anerkannt wie Christoph, niemand verfügte über so viel Erfahrung wie Christoph.

Der internationale Leichtathletik-Verband „World Athletics“ würdigt Christoph Kopp als „einen der einflussreichsten europäischen Laufsport-Manager“. Der europäische Leichtathletik-Verband „European Athletics“ bezeichnet Christoph in einem Nachruf als „legendär“ und als einen der einflussreichsten Straßenlauf-Manager Europas.

Was Christoph allein hier geleistet hat in fast 40 Jahren, lässt sich kaum in Worte fassen. Wir können ihm nur unendlich dankbar dafür sein.

Der Sportredakteur Jörg Wenig schreibt in seinem ausführlichen Nachruf an einer Stelle: „Christoph Kopp war einer der freundlichsten, hilfsbereitesten und zuverlässigsten Menschen, die man im Leben treffen konnte“.

Im Grunde ist dem nichts mehr hinzufügen, um den Menschen Christoph Kopp zu charakterisieren.

Christoph wurde am 14. Dezember 1947 in Berlin geboren, wuchs aber in Schwenningen am Neckar auf. Dort fand er als Kind zur Leichtathletik. In der Turngemeinde Schwenningen war er als Sprinter und später sogar als Zehnkämpfer aktiv, und machte mit 18 Jahren seinen Übungsleiter-Schein.

Zurück in Berlin wurde er Cheftrainer der Leichtathleten bei der Berliner Turnerschaft und wechselte Ende 1974 in dieser Funktion zum Sport-Club Charlottenburg. Hier wurde er 1979 Sportwart, hier war er drei Jahre Mitte der neunziger Jahre Vorsitzender der Leichtathletik-Abteilung.

Als der 8. BERLIN-MARATHON 1981 vom Grunewald in die Berliner Innenstadt zog, mit Start am Reichstag, da war auch Christoph dabei. Im offiziellen Programmheft steht sein Name mit dem Zusatz: „Einladung“, d.h. er lud bekannte Läufer:innen ein. 1981 war praktisch der Startschuss für seine spätere Karriere als Manager.

Schon vorher machte er seine „Fingerübungen“ beim Berliner Cross-Country-Lauf am Teufelsberg, neben dem ISTAF, die wichtigste Leichtathletikveranstaltung in der Inselstadt Berlin, wo er erst die nationale Elite wie Manfred Letzerich, Lutz Philipp, Christoph Herle – aber auch dann später Grete Waitz, Cornelia Bürki, Edmundo Warnke oder Emil Puttemans und andere internationale bekannte Athleten und Athletinnen einlud.

Er war der Mann an meiner Seite. Ich konnte mich auf ihn  verlassen – ja, ich konnte mich auf Christoph verlassen. Er baute den Elite-Bereich für die Läufe des SCC auf. Er schuf Verbindungen, von denen das Rennen teilweise bis heute noch profitiert. Er entwickelte den BERLIN-MARATHON sportlich zu einem der hochkarätigsten Rennen weltweit.

Sein Markenzeichen war der karierte Motorrad-Helm – wie er hier steht – wenn er die Rennen auf dem Motorrad mit der Stoppuhr in der Hand begleitete.

Wenn wir heute noch einmal die lange Liste der Marathonsieger von Berlin mit den Namen aus den Anfängen aufblättern mit Karel Lismont aus Belgien, Suleiman Nyambui und Alfredo Shahanga aus Tansania, Renata Kokowska aus Polen bis hin zu der legendären Verpflichtung von Steve Moneghetti aus Australien und Uta Pippig beim „Wiedervereinigungs-Marathon“ am 30. September 1990, dann dürfen wir ebenso mit Dankbarkeit und Stolz darauf verweisen, dass das die Verdienste von Christoph Kopp waren.

1997 nahm die „Party“ ein jähes Ende, schreibt Jörg Wenig in seinem Nachruf. Der Grund: Christoph Kopp war beim BERLIN-MARATHON schlichtweg zu erfolgreich! Mit neun Läufern unter 2:10 hatte das Rennen für damalige Verhältnisse unglaubliche Ergebnisse produziert, die dann für wirtschaftliche Schwierigkeiten beim Veranstalter sorgten.

Der SCC Berlin trennte sich nach dem Marathon 1997 von Christoph Kopp, was zum Glücksfall für andere Veranstalter wurde. Denn Christoph übernahm nach und nach bei immer mehr bedeutenden deutschen aber auch ausländischen Rennen die Rolle des Elite-Koordinators.

So wurde Christoph z.B. die sportliche Leitung übertragen beim Frankfurt Marathon, beim Hannover Marathon und in Düsseldorf sowie beim Paderborner Osterlauf, dem Würzburger Residenzlauf. München, Dresden, Hamburg und sogar Kiew sind als Städte weiterer Rennen zu nennen, wo Christoph die Elitefelder mit seinem ISS-Team zusammengestellt hat.

Die Veranstaltergemeinschaft German Road Races ehrte ihn 2018 und erklärte ihn zum „Zeitzeugen des Laufsports“. Ebenso verfuhr das Berliner Läufertreffen 2018 mit der Ehrung für ihn. Für German Road Races war sein ausgleichendes Wesen und seine selbstsichere Ruhe, die sich bei schwierigsten Situationen bei Veranstaltungen der Organisation ereignen, ein Wesensmerkmal von Christoph.

In Berlin hat Christoph nicht nur für den Marathon gewirkt und seine Expertise zur Verfügung gestellt bzw. sein vielschichtiges internationales Netzwerk genutzt. Auch beim Franzosenlauf, den „25 km de Berlin“ mit Start vor und mit dem Ziel im Olympiastadion, war Christoph Mitte der Achtziger Jahre mit ansprechenden Eliteläufern zur Stelle.

Im Jahre 1989 gab es hier einen spitzensportlichen Höhepunkt der Extraklasse – wieder dank Christoph: Ihm war es gelungen, die Marathon-Olympiasiegerin von 1988, die Portugiesin Rosa Mota, für die 25 km zu verpflichten … sie gewann mit Streckenrekord.

Zwischen 1999 und 2004 fungierte Christoph als ehrenamtlicher Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbandes. Dabei war er u.a. stark involviert in die letztlich erfolgreiche Berliner Bewerbung um die Leichtathletik-Weltmeisterschaften von 2009.

Christoph hat wie kein anderer den Aufstieg des deutschen Männer-Marathons geprägt. Als Manager war er bis zuletzt für rund 50 Athletinnen und Athleten tätig, darunter neben Alina Reh auch Deutschlands Marathon-Rekordhalter Amanal Petros, der einst aus Eritrea nach Bielefeld kam und hier als Talent entdeckt wurde.

Eine besondere Episode aus unserer Zusammenarbeit möchte ich noch erwähnen, die nur mit Christoph zu erleben war. Ich war für einige Zeit zu Gast im Camp von Kip Keino, dem Olympiasieger über 1500m von Mexiko 1968. Christoph hielt sich – wie so oft – bei Trainingslagern in Kenia auf. Diese Gelegenheit sollte nicht ungenutzt bleiben: Wir luden alle kenianischen Sieger und Siegerinnen des BERLIN-MARATHON und des 25km-Laufes von Berlin – und das waren viele – zu einem Meeting bei Kip Keino ein. Und sie kamen in Scharen, das war ein Treffen der besonderen Art. Alle waren glücklich, sich mit uns zu treffen. So etwas ließ sich nur mit Christoph realisieren.

Es gibt unzählige weitere bekannte und unbekannte Histörchen der Aktivitäten von Christoph: von Dankeschön-Reisen für Helfer nach Budapest, Trainingslager-Reisen mit dem SCC nach Kuba. Die Erinnerungen sind unerschöpflich – und manches erfahren wir erst jetzt.

Christoph war offiziell anerkannter Manager des Welt-Verbandes World Athletics. Hier agierte er höchst erfolgreich mit seinem Team vom „International Sport Service“ (ISS), das nun von seinem Sohn Philipp und seiner langjährigen Mitarbeiterin Sandra Wolter sicher im Sinne von Christoph und hoffentlich mindestens genauso erfolgreich weitergeführt wird.

Christoph lebte für seinen Sport. Er war immer rund um die Uhr erreichbar. Und er hat dabei keineswegs immer nur den Blick auf das rein sportliche gelegt. Christoph hat sich immer für den Menschen hinter dem Athleten interessiert – sei es beim kurzen Small-Talk, den er stets gesucht hat, oder sei es bei ausgiebigen geselligen Anlässen, wozu auch Partys am Vorabend eines Rennens bis weit in die Nacht hinein auf dem Dachboden seines Berliner Hauses gehört haben sollen, wie jetzt in einem Nachruf zu lesen war.

Christoph war von 2000 bis 2004 auch Präsidiumsmitglied im Landessportbund Berlin. Seit Ende der 80er Jahre führte er den Willi-Kohlmey-Kreis – den Freundeskreis der Berliner Leichtathletik – als Vorsitzender an. Seine Energie war schier unerschöpflich.

Insofern ist darüber nachzudenken, wie wir hier in Berlin den Namen Christoph Kopp in Ehren und mit Dankbarkeit für sein Schaffen in der Zukunft lebendig halten können.

Christoph hat sich nicht geschont bei allen seinen Engagements. Er war ein positiv Verrückter für die Leichtathletik und den Laufsport. Und er hatte noch sehr viel vor. Sein Lebenswerk bleibt insofern unvollendet. Aber wir alle können mithelfen, dass dieses Lebenswerk nicht in Vergessenheit gerät. Dazu sind wir hier im Coubertin-Saal zusammengekommen.

Wir werden und wollen Christoph nicht vergessen.

Horst Milde

Christoph Kopp (lks.) und Horst Milde beim Berliner Cross-Country-Lauf – Foto: Bernd Hübner

Idriss Gonschinska:

Liebe Familie Kopp, liebe Angehörige, sehr geehrte Trauergemeinde, wir nehmen heute Abschied von Christoph Kopp.

Nichts ist für die Ewigkeit und alles ist für immer. „Reinhold Bertsch“

Ich denke, die meisten von Ihnen – vielleicht sogar alle – werden mir zustimmen, dass wir mit Christoph einen Menschen verloren haben, der wirklich einmalig war.

„Hast Du Angst vor dem Tod?“ fragte der kleine Prinz die Rose. „Aber nein, ich habe doch geblüht und meine Kräfte eingesetzt, so viel ich konnte. Und Liebe tausendfach verschenkt“, lautete die Antwort der Rose in Antoine de Saint Excuperys wunderbarem Werk „Der kleine Prinz“. Christoph Kopp handelte wie die Rose. Immer kompetent, warmherzig, zuverlässig, freundlich. Er war nie nur ein Geschäftspartner, sondern immer ein Freund, dessen große Leidenschaft der Sport war. Sein Leben war geprägt von der Leichtathletik und ganz besonders vom Elitelauf. Christoph hat selbstlos immer alles getan, um den Athleten in jeglicher Hinsicht zu helfen und sie zu unterstützen. Und das bis unmittelbar vor seinem Tod.

Gleich nach der Wende hatte er in Berlin vielen Athleten aus den neuen Ländern, beispielsweise Mittelstreckenläufer Jens-Peter Herold oder Marathonläuferin Uta Pippig, geholfen, ihre Karrieren unter den neuen Gegebenheiten fortzusetzen beziehungsweise zu entwickeln.

Christoph hatte national und international ein Netzwerk wie nur wenige, aber er blieb immer bodenständig und hatte ein offenes Ohr für die anderen, Gründe für seine große Beliebtheit nicht nur bei den Freunden des Laufsports, die heute zu seiner Trauerfeier erschienen sind.

Als Elitefeld-Koordinator betreute er mit großem Erfolg eine Vielzahl von internationalen Lauf-Großveranstaltungen. In diesen Rennen, die er über 40 Jahre hinweg organisierte, fielen unzählige Rekorde, Strecken-Bestzeiten, persönliche Rekorde, nationale Bestmarken, Europa- und sogar Weltrekorde. Im Jahr 2010 stellte er in Berlin ein 25-km-Feld zusammen, das etwas Einzigartiges hervorbrachte: Es war das erste Mal, dass beide Weltrekorde gleichzeitig in einem Straßenrennen gebrochen wurden (Sammy Kosgei und Mary Keitany). Ein für Christoph besonderer Moment war 2011 in Frankfurt, als Wilson Kipsang den Marathon-Weltrekord um nur vier Sekunden verpasste.

Im deutschen Elite-Bereich hatte Christoph einen großen Anteil am Aufschwung des Männer-Marathons. Er war es, der in Frankfurt 2014 und 2015 jene Marathonrennen plante, bei denen Arne Gabius zunächst als erster deutscher Läufer seit vielen Jahren eine Zeit unter 2:10 Stunden lief und dann ein Jahr später den deutschen Uralt-Rekord knackte.

In den letzten Jahren arbeitete Christoph zunehmend als Athleten-Manager.

Beim großen deutschen Erfolg beim EM-Marathon 2022 kamen fünf von sechs Männer und vier von sechs Frauen aus seinem Management. Die Frauen gewannen die Team-Wertung, die Männer wurden Zweiter.

Mit seinem ISS-Team betreute er rund 50 Athleten und Athletinnen, darunter zum Beispiel Deutschlands Marathon-Rekordler Amanal Petros oder auch Alina Reh sowie einige internationale Topläufer wie die kroatische Marathon-Vize-Europameisterin Matea Parlov Kostro oder die Äthiopierin Tsigie Gebreslama, die bei der Cross-WM die Silbermedaille gewann.

Christoph war immer ein mutiger Trendseter, wenn es darum ging Eliteathleten zu unterstützen. Im Rahmen der Kooperation seines erfolgreichen LG SCC Nike Projektes durfte ich mit ihm zusammenarbeiten.

2020 und 2021 war sein ISS-Team während der Corona-Lockdowns in fast alle bedeutenden deutschen Eliterennen entscheidend involviert. Der „Berlin 10k Invitational“ war im Juni 2020 das erste internationale und leistungssportlich bedeutende 10-km-Rennen weltweit seit Beginn der Corona-Pandemie.

Vor einem halben Jahr feierte Christoph seinen 75. Geburtstag auf Kuba. Eine größere Feier in Berlin wollte er sich für den 80. aufheben – das hat er leider nicht geschafft.

Ich bin Christoph erstmals als junger Trainer Anfang der 90iger in Berlin begegnet. Und seither hat er mich in herausfordernden Situationen als wichtiger Berater und warmherziger Freund begleitet.

Am Ende zitiere ich gerne noch einmal den „kleinen Prinzen“: „Und wenn du mich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.“ Wir alle sind froh und dankbar, dich, lieber Christoph, gekannt zu haben. Und das bleibt in den Erinnerungen an die vielen besonderen Momente weit über den heutigen Tag hinaus.

Nichts ist für die Ewigkeit und alles ist für immer. „Reinhold Bertsch“.

Idriss Gonschinska

Gerhard Janetzky

„Liebe Familie Kopp, liebe Trauergemeinde, hallo Christoph,
ich bin sicher, Du schaust hier unten zu. Und Du solltest die Gelegenheit nicht ungenutzt vorübergehen lassen, denn hier sind sehr viele Leute, die Dich auf Deinem Weg begleitet haben und die Du begleitest hast.

Wir haben uns vor ca. 20 Jahren kennengelernt, Du warst damals Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV)– 1999 bis 2004 – und Du hattest gerade mitgeholfen, dass sich Berlin in Helsinki um die Leichtathletik-WM 2005 bewirbt. 16 bis 17 Millionen hatte der Berliner Senat bereitgestellt, Du hattest die Vorarbeit dazu geleistet.

Es ist dann nicht 2005 sondern 2009 geworden, weil zwischendurch das Thema ISTAF auftauchte. Das ISTAF war insolvent gemeldet, genau am Vorabend der Entscheidung in Nairobi, und es war dann vier Jahre später mit der WM in Berlin geworden. Und als nach 2002 einige versucht haben, das ISTAF wieder aufzubauen, dazu zählten Werner Gegenbauer, auch ich konnte einen Teil dazu beitragen und Du warst bis 2004 unser Partner im Berliner Leichtathletik-Verband (BLV).

In dieser Zeit haben wir gut zusammengearbeitet und das ISTAF war ab 2004 wieder erfolgreich im Olympiastadion und die Idee war, wenn mal einmal im Jahr eine Großveranstaltung im September hat, was machen wir mit dem Rest der Zeit? Wir hatten eine gute Mannschaft zusammen und dafür reichte es nicht aus, nur einmal im Jahr eine Veranstaltung zu haben. So kamen wir auf die Idee, etwas mit dem Strassenlauf zu machen.
Dabei wollten wir bewusst in Nischen gehen, den der damalige „Platzhirsch“ SCC noch nicht ausgefüllt hatte. Und es war von vorne herein klar, dass im Gegensatz zu dem, was Christoph sonst gemacht hat, nämlich Dienstleister für andere zu sein, wir als Partner arbeiten wollten. So gründeten wir 2007 die „Berlin läuft GmbH“, zusammen mit Jörg Wenig. Und wir drei haben versucht, in Berlin Akzente zu setzen.

Und da spielte der Zufall eine Rolle, denn genau wie das ISTAF aus dem Konkurs gerettet wurde, so war auch der 25 km-Lauf – heute schon einige Male erwähnt – auch eine Veranstaltung, die zur Verfügung stand. Vom Berliner Leichtathletik-Verband konnten wir diesen Lauf fortführen und so haben dann Christoph und ich diesen Lauf übernommen, der damals noch stark von NIKE geprägt war. Wir haben dann mit Mathias Kohls, der heute auch hier ist, dann einen neuen Partner gefunden und haben diesen Lauf nach dem damaligen Sponsor „BIG25“ umbenannt.
Uns war klar, dass wir nicht nur einen Lauf sondern mehrere haben wollten. So wurden in kürzester Zeit sechs, sieben, acht Läufe – Volksläufe ohne große Elitebeteiligung – wie der „VOLVO Tierparklauf“, durch den Zoo in Berlin, aber auch durch die Bundesgartenschau in Britz oder den Lauf auf dem Berliner Flughafen. All dies waren Läufe ohne jede Beteiligung von Eliteathleten.

Christoph Kopp (r.) und Gerhard Janetzky bei einer Pressekonferenz 2009 BIG/Berlin 25km – Foto: Victah Sailer

Aber sein, Dein und unser Herz liegt natürlich an den Läufen mit einem Elitefeld. Das war einmal der „ASICS Grand 10“: Kurz nach den Weltmeisterschaften in Berlin sollte dieser ursprünglich auf der Originalstrecke der WM sein, doch wir hatten uns dann entschieden eine originelle Strecke zu machen, nach dem Motto „Lass uns da laufen, wo sonst keiner laufen kann“. Und so sind wir von den 10 Kilometern ca. zwei km durch den Berlin Zoo gelaufen.
Das war nicht nur „Fun“, sondern wir haben, glaube ich, in einem Jahr den Weltrekord über 10 km nur knapp um vier Sekunden wegen des großen Gegenwinds auf der Kantstraße verfehlt. Das wäre dann ein weiterer Weltrekord geworden, der dann – wie schon zweimal gesagt – im Jahr 2010 stattgefunden hat. Mit 1:19:53 für Mary Keitany, die damals von Christoph angeworben wurde, quasi als Vorbereitung auf ihren New York City Marathon. Sie hat die selten gelaufene Strecke von 25 km zu einem Weltrekord genutzt, wie auch Sammy Kosgei mit 1:11:50. Dies war das einzige Mal, dass in einem offiziellen Lauf zwei Weltrekorde gleichzeitig stattgefunden haben.

Das war sicherlich einer der Höhepunkte in Christophs sportlichem Leben, und wir haben anschließend sehr viele Sachen gemacht. Als Partner arbeiteten wir sehr gut zusammen, bis wir dann 2014 die Firma verkauft haben. Von da an haben wir uns ausgetauscht über die alten Zeiten – wir haben wirklich gute alte Zeiten gehabt, wir haben sehr viel Spaß zusammen gehabt, mit verschiedenen Büros. Und Christoph war nicht nur der Experte im Straßenlauf und Elitelauf, er war immer in guter Freund, ein guter Berater zu verschiedensten Themen; sei es im Bereich der Stadion-Leichtathletik oder im Bereich des Strassenlaufs.

Christoph, das war eine gute Zeit. Ich danke Dir, dass ich einen Teil davon in Deinem Freundeskreis verbringen durfte“.

Gerhard Janetzky

Jean-Christoph Fourier für seinen Vater Jean-Paul Fourier

Guten Tag zusammen.
Mein Vater hat mich gebeten, euch ein paar Worte über Christoph vorzulesen.

Grüße aus Kenia.

Leider war es mir nicht möglich, an den Trauerfeierlichkeiten zum Tod des großen Christoph Kopp teilzunehmen. Ich möchte jedoch die Gelegenheit nutzen, um ein paar Erinnerungen an meinen lieben Freund zu teilen.

Vor fast genau vierzig Jahren reiste ich mit einem Athleten, der am BERLIN-MARATHON teilnehmen sollte, durch die DDR nach Berlin. Es war eine denkwürdige Reise; nicht nur, weil mein Athlet Karel Lismont das Rennen gewann, sondern auch, weil ich Christoph kennen lernte.

Zum ersten Mal erlebte ich den herzlichen Empfang und die sofortige Hilfsbereitschaft, die zu den bekanntesten Eigenschaften von Christoph gehören. Ich mochte seinen einzigartigen Charakter und schloss mit ihm eine Freundschaft, die bis zu seinem traurigen Ableben am 28. April dieses Jahres andauern sollte.

In all den Jahren trafen Christoph und ich uns oft bei großen Marathons und anderen Leichtathletikveranstaltungen – oft auch in der gleichen Unterkunft. Zuletzt trafen wir uns 2022 beim Frankfurt-Marathon und 2023 beim Hannover-Marathon.
Zwischen diesen Treffen waren wir häufig per Mail in Kontakt.

Am 9. April, dem Ostersonntag, fand Christoph trotz erheblicher Schmerzen im Fuß und einer bevorstehenden Operation die Kraft, mir Grüße zu meinem Geburtstag zu schicken. Er gratulierte mir, dass ich ein weiteres Jahr überstanden hatte.

Ich war sehr gerührt, dass er sich zu diesem Zeitpunkt an mich erinnern konnte. Er gab mir ein klares Bild von seinem Gesundheitszustand. Es war sehr beunruhigend, dass er litt und dass er wusste, dass seine Chancen auf ein weiteres Jahr nicht gut waren. Ich sagte, was ich konnte, um ihn zu trösten und ihm Mut zu machen — aber keine Worte waren genug.

Christoph und ich haben viel zusammen erlebt und hatten viele schöne Momente – vor allem nach den Sportereignissen – wie zum Beispiel die Nacht, die ich nie vergessen werde, als wir in Katar nach kalten Bieren suchten.

Er hat auch mein Leben in vielerlei Hinsicht beeinflusst, aber zwei Dinge sind besonders hervorzuheben. Erstens unterstützte er mich sehr bei meinem Vorhaben, eine Touristenlodge in Kenia zu gründen.

Ich erinnere mich, dass er im Jahr 2000, als er als Teil der Berliner Delegation, die sich um die Weltmeisterschaft bewarb, in Nairobi war, beschloss, ins Landesinnere zu reisen und mich zu besuchen. Zu dieser Zeit waren die Bauarbeiten noch im Gange. Er war besorgt, dass die Arbeiten nur sehr langsam vorankamen. Er rief meine Mitarbeiter an und sagte ihnen, dass er Weihnachten 2002 mit seiner Familie zurückkehren würde und dass die offizielle Eröffnung dann unbedingt stattfinden müsse.

In typischer Christoph-Manier verlief alles wie geplant – – – genau wie bei seinen vielen Spitzensportveranstaltungen.

Die Kerio View Lodge wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag 2002 mit Christoph und seiner Familie als Ehrengästen eröffnet. Christoph war unser wichtigstes Mitglied. Später besuchte Christoph mich häufig in Afrika und brachte oft Freunde mit.

Zweitens wandte ich mich an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich eine große Entscheidung treffen musste, an Christoph um Rat. Die große Frage war, ob ich im fortgeschrittenen Alter von 53 Jahren ein erstes Kind bekommen sollte oder nicht. Zu diesem geheimen und heiklen Thema habe ich niemanden sonst konsultiert.

Ich stellte ihm die Frage beim Monaco-Marathon 2001. Er befürwortete die Idee nachdrücklich und wies meine Zweifel zurück. Ich bestand darauf, dass er der Patenonkel des zukünftigen Kindes sein würde.
Ich habe Christophs Rat befolgt, und das zukünftige Kind wurde Wirklichkeit und heißt Jean Christoph – und er steht jetzt vor Ihnen, wenn Sie diesen Brief lesen, bzw. hören.

Was die Zukunft betrifft, ich hoffe sehr, dass alle Angehörigen von Christoph ein Leben in Wohlstand und Glück führen werden. Insbesondere möchte ich Philipp ermutigen, zusammen mit Sandra in die Fußstapfen seines Vaters bei ISS Berlin und in der Welt der Leichtathletik zu treten – und dies mit der gleichen Leidenschaft zu tun.

Herzliche Grüße von mir, John Williams, Bruder Colm O Connell, vielen anderen Freunden und den Mitarbeitern von Kerio View.
Hier in Kenia werden wir mit Ihnen das Leben dieses ganz besonderen Mannes feiern – so wie er es sich gewünscht hätte; mit vielen flüssigen Erfrischungen und Trinksprüchen auf die besonderen Erinnerungen!

Cheers
Jean-Paul Fourier (Originaltext in englischer Sprache)

Statements der Athletinnen und Athleten

Gedanken des Sprint-Frauen-Teams, das Christoph bei der BT und beim SCC betreute.

Mit Christoph verlieren wir einen Freund, der nicht nur ein hervorragender Trainer war, sondern wir haben ihn auch als Menschen sehr geschätzt. 1975 beim Wechsel von der Berliner Turnerschaft zum Sport Club Charlottenburg sind wir fast alle mitgegangen, weil wir ihm vertraut haben.

Die Mannschaft hatte durch ihn auch viele Erfolge erzielt.

Christoph hat sich aber nicht nur um die Talente gekümmert, sondern auch um alle anderen und alle gleich behandelt und gefördert. Er hatte immer ein offenes Ohr für uns.

Christoph war ein Organisationstalent. Von Training bis zum Wettkampf hatte er alles im Griff. Wir erinnern uns gerne an die schönen Trainingslager – wie zum Beispiel in Frankreich oder im Schwarzwald -, die er auch organisiert hatte.

Aber wir haben nicht nur hart trainiert, sondern konnten auch gut zusammen feiern. Christoph war ein sehr geselliger Mensch.  Auch wenn wir mal nicht gut drauf waren oder ein kleines Formtief hatten, hat es Christoph immer wieder verstanden uns zu motivieren.

Vielen Dank Christoph für die schöne Zeit, die wir mit dir erlebt haben.

Das Sprint-Frauen-Team

(v.lks.): Marianne Kruse, Irena Kopp, Jutta Nagel, Annette Henk, Renate Werner, Horst Milde, Carola Brill, Karin Stiehl, Brigitte Lenz, Michaela Spiethoff)

Statements der Athletin/Athlet: Matea Parlov Kostro und Amanal Petros

Matea Parlov Kostro, Marathon-Silbermedaillengewinnerin bei den Europameisterschaften 2022 und Siegerin des Hannover-Marathons 2023, dem letzten Rennen, das Christoph leitete:

„Als ich Christoph das erste Mal traf, war ich von seiner unglaublichen Energie überwältigt. Christoph war ein sehr guter Manager, aber auch ein wunderbarer Mensch. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Situation, als er kein Problem damit hatte, mit mir in den Laden zu gehen, um die Ausrüstung für das Rennen zu kaufen, weil mein Gepäck verloren gegangen war. Er war immer hilfsbereit und hat das Interesse der Läufer über sein eigenes gestellt.

Wir werden dich immer in Erinnerung behalten!

Im Namen Deiner Läuferinnen Matea Parlov Kostro

                                                                                                        

Amanal Petros, deutscher Marathon-Rekordler und Vierter der Europameisterschaften

„Lieber Christoph, hier ist dein Amanal.

Wenn es ein Wort gäbe, um Christoph zu beschreiben, wäre es „gewidmet“. Er widmete sich seiner Familie, seinen Freunden, seiner Arbeit und seiner Gemeinschaft.

Christoph genoss in der Sportgemeinschaft hohes Ansehen und half vielen Sportlern dabei, ihre Karriere anzukurbeln. Ich hatte das Glück sagen zu können, dass ich einer der Athleten bin mit denen Christoph zusammengearbeitet hat.

Ich hätte mir keinen fleißigeren und zielstrebigeren Manager wünschen können. Persönlich hat Christoph mein Leben auf die bestmögliche Weise beeinflusst.

Er war zur Beginn meiner Karriere für mich da, motivierte und ermutigte mich, hart zu arbeiten und

konzentriert zu bleiben. Er war da, um alle meine Erfolge als Sportler zu feiern – und ich bin mir nicht sicher, ob ich sagen könnte, dass ich ohne ihn dort wäre, wo ich heute bin.

Christoph war für mich wie eine Familie.

Der Tigray-Krieg war eine der schwersten Zeiten meines Lebens. Ich hatte keine Möglichkeit zu wissen, ob meine Familie noch lebte oder nicht, aber Christoph trat ein und war wie meine Familie.

Er gab mir Ermutigung, Liebe, Hoffnung und Unterstützung.

Eine der lustigsten Erinnerungen, die ich an Christoph habe, war, als ich in Valencia, in Spanien, den deutschen Rekord im Marathon gelaufen bin und er mir dann beibrachte, wie man mit zwei Flaschen eine Bierflasche öffnen kann und wie man das Bier dann richtig einschenkt.

Er war ein Mann mit vielen Talenten.

Lieber Christoph du warst nicht nur mein Manager es ging nicht immer um Finanzen sondern auch um Freundschaft.

Ich werde dich sehr vermissen aber nie vergessen.

In meiner Muttersprache sagt man: (Geta Be Mengste Semayat Yewarska) – እግዚአብሔር በመንግስተሠማያት ያኑርክ

Das bedeutet : „Gott segne dich im Himmel“.

Ich wünsche der ganzen Familie von Christoph viel Kraft in dieser Zeit der Trauer. Wisset, dass es eine große Gemeinschaft gibt, die Christoph immer geliebt hat und immer für Euch da sein wird.

Dein Amanal Petros

Frank Lebert

Christoph, wie ein Fels in der Brandung.

Frank Lebert, der jahrelang Geschäftsführer der Deutschen Leichtathletik-Marketing (DLM) war, beschrieb Christoph Kopp in seiner Rede als einen Felsen in der Brandung.

Lebert erinnerte, wie er für den Sportartikelkonzern Nike arbeitend mit Christoph ein Projekt startete mit dem Ziel, Berlin und den SC Charlottenburg – als Veranstalter des BERLIN-MARATHON – zum Zentrum des deutschen Laufsports zu machen. Damals startete auch Uta Pippig für den SCC Berlin. Doch das Projekt mit dem Namen LG SCC Nike Berlin scheiterte schließlich.

„Christoph aber blieb unbeeindruckt, er machte einfach weiter und startete andere Projekte“, erinnerte sich Frank Lebert. „Christoph war einfach immer optimistisch.“

Frank Lebert

Mira Szepanski:

„Meine bezaubernde Familie, liebe Freunde und Weggefährten von Christoph – ich freue mich, dass ihr und Sie heute hier erschienen seid, um unserem Vater die letzte Ehre zu erweisen. Ich möchte jetzt noch ein paar kurze Worte an ihn richten.

Ich wünsche mir, Papa, heute die richtigen Worte zu finden und, dass ich die Menschen jetzt hier genauso erreiche wie du es immer getan hast und ich hoffe, dass du mit einem himmlischen Bier stolz auf uns herunter schaust. Stolz auf alles was -Du- erschaffen hast.

Wenn ich an dich denke, dann sehe ich dich vor mir auf einer Bühne, wie du die Menschen um dich herum unterhältst. Wie du mit deiner Präsenz jedes Mal den Raum füllst in dem du dich bewegst. Stolz ist ein Gefühl was ich mit dir verbinde. Früher, als ich noch um dich zu sehen, an sportlichen Veranstaltungen teilnehmen musste 😉 – war es deine Moderation die mich angespornt hat – Ja, das ist mein Papa, der da gerade über die Lautsprecher zu hören ist, der da gerade am Ziel im Anzug mit seiner Sonnenbrille, den Kopfhörern und diesem konzentrierten Blick die Läufer empfängt. Auch erinnere ich mich gern an die Situation, in der dieser konzentrierte Blick mir galt, als ich einst beim Stienitzsee-Open in großer Freude auf dich zugerannt kam und du statt mir ins Gesicht zu schauen, den Zeitchip an meinem Schuh gesucht hast und eher sehr verwundert warst statt zu verstehen, dass es sich in dieser Situation nicht um einen Läufer gehandelt hatte…

Love it or Leave it – das ist ein Satz, der in meinen Augen sehr gut zu dir gepasst hat, denn die Art von Liebe, die du in deinem Leben gegeben hast, war sicherlich nicht die, die man vielleicht erwartet hätte. Dein Herz galt dem Sport und das vom ersten bis zu deinem letzten Tag. Kurz bevor du für immer gegangen bist, hattest du mich in deinem Krankenbett noch gebeten, mal dein Handy zu kontrollieren, denn dein Bildschirm drehte sich nicht mehr und du konntest doch aber nur mit Querbildschirm die Sportnews richtig lesen.. Ja, und – du stelltest laut mit deinen hoffnungsvollen Augen, den Gedanken in den Raum, ob du vielleicht doch noch an der ein oder anderen Veranstaltung teilnehmen könntest. Hoffnung, Vertrauen, Mut– diese Werte haben dich in deinen letzten Tagen mehr denn je begleitet.

Neben dem Sport war natürlich nie viel Zeit für Dinge, die vielleicht andere in ihrem Leben als besonders wichtig erachten würden – Familie. Und dennoch hast du es geschafft und hast sogar eine sehr große Familie erschaffen – so ganz nebenbei…

Danke. Danke Papa, dass du mir dieses Leben geschenkt hast. Diese Menschen, die ich meine Familie nennen darf.

Und auch, wenn deine physische Anwesenheit als Vater nie deine Stärke war, behalte ich dich als einen der liebenswertesten Menschen in meinem Herzen.

Du hast in jedem immer nur das Gute gesehen.

Dass du mit mir deinen letzten Moment geteilt hast, wird mir für immer das größte Geschenk sein, die schönste Ehre.

Ich hab dich lieb.

Mira

Gestaltung der Gedenkfeier: Martin Seeber mit Team, Jörg und Andrea Wenig, Helmut Winter, John Kunkeler, Horst und Sabine Milde, Philipp und Irena Kopp

Foto von Matea Parlov Kostro – von ISS – Philipp Kopp

Fotos, wenn nichts anderes bezeichnet: Norbert Wilhelmi

Dank an die Pfarrerin Michaela Fröhling für die verbindenden Worte.

Dank an den Landessportbund Berlin (LSB), der den Coubertin-Saal und die angrenzenden Räumlichkeiten für die Gedenkfeier zur Verfügung gestellt hat.

Bildschleife mit Fotos aus dem sportlichen und privaten Leben von Christoph Kopp:

author: GRR