Debbie Schöneborn gewinnt den Berliner KoRo Frauenlauf - Foto: Horst Milde
100 Prozent Frauenpower – das war der KoRo Frauenlauf 2023 im Berliner Tiergarten! Mit Spenden an die Berliner Krebsgesellschaft e.V
Ein Lauf nur für Frauen? Ist das überhaupt noch zeitgemäß? Wer jemals Zweifel an diesem Format hatte, wurde spätestens beim heutigen KoRo Frauenlauf Berlin eines Besseren belehrt. Insgesamt 9.030 Läuferinnen, Mädchen und Bambini starteten über 5 oder 10 km, als Walkerin oder Läuferin, jung und alt, mit Erfahrung oder auch zum ersten Mal bei einer Laufveranstaltung.
Über 9.000 Teilnehmerinnen genießen den KoRo Frauenlauf Berlin – Foto: © SCC EVENTS/Tilo Wiedensohler (camera4
Gemeinsam feierten sie Deutschlands größten Charity-Frauenlauf und färbten dabei den Tiergarten in ein lila- und rosafarbenes Farbenmeer.
Ausgerechnet die Klischeefarben Lila und rosa? Ja! Denn das sind die Farben der Solidarität für an krebs- bzw. brustkrebserkrankte Menschen. Und für diese zeigten sich die Frauen nicht nur in puncto Farbwahl solidarisch, sondern auch mit einer Spende. Beim KoRo Frauenlauf geht generell ein Euro des Teilnahmebeitrages als Spende an die Berliner Krebsgesellschaft e.V., viele Teilnehmerinnen spendeten mehr. Organisator SCC EVENTS erhöhte die Summe auf insgesamt 15.000 Euro. Doch das ist längst nicht alles: Hinzukommen weitere Spenden, welche die 31 Charity-Teams einsammeln. Bis zum Veranstaltungstag kamen auf diese Weise weitere 14.000 Euro zusammen.
Hier kann in den kommenden 14 Tagen weiterhin gespendet werden.
Dawn Domaschk (USA) – Berlin Track Club – Foto: Horst Milde
Jede Teilnehmerin hat ihre ganz eigene Geschichte
Die Jagd nach schnellen Zeiten stand beim KoRo Frauenlauf nicht im Vordergrund. Viele Frauen entschieden sich bereits bei der Anmeldung gegen eine Zeitnahme. Weniger motiviert war hier deswegen keine. Viele sind mit ihrer ganz eigenen Motivation an den Start gegangen – so wie Laura L., die sich während ihrer Brustkrebsbehandlung die Teilnahme am KoRo Frauenlauf zum Ziel gesetzt hatte. Mit Erfolg! Auch einige der Charity-Teams machten den KoRo Frauenlauf zum Krebs- und Brustkrebslauf für Familienangehörige oder Freund:innen.
Das besondere Wir-Gefühl
Keine Frage, für den guten Zweck kann auch bei gemischten Wettbewerben gelaufen werden. Eine Teilnehmerin erklärt ihre Vorliebe für Frauenläufe so: Wenn Männer am Start sind, dann dominiert oft der Leistungsgedanke, bei einem reinen Frauenlauf steht das Miteinander im Mittelpunkt. Dieses besondere Wir-Gefühl ermutigte auch in diesem Jahr wieder viele Lauf- und Walkingeinsteigerinnen zur Teilnahme. Viele Frauen bestätigten, dass sie gerne an Laufevents teilnehmen, es ihnen aber nicht um den Wettbewerb geht.
Start der Nordic-Walkerinnen – Foto: Horst Milde
Debbie Schöneborn und Christina Gerdes mit schnellen Zeiten
Aber auch diejenigen, die der Blick auf die Zeit antreibt, kamen in den 5- und 10 km-Wettbewerben mit Zeitnahme auf ihre Kosten. Darunter auch zwei absolute Top-Athletinnen: Christina Gerdes und Debbie Schöneborn vom Marathon Team Berlin. Christina Gerdes war in 17:14 min. Schnellste über 5 km, Debbie Schöneborn in 33:59 min. über 10 km.
Die Bambini machten eine Ausnahme
In Bezug auf das Geschlecht gab es auch eine Ausnahme: Bei den Bambini-Läufen waren Jungs gleichermaßen willkommen wie Mädchen. Mehr als 461 Kinder nutzen den sonnigen Nachmittag für ihre ganz persönlichen Sporterlebnisse. Für den Nachwuchs wird der Ursprung von Frauenläufen hoffentlich wie ein unvorstellbares Märchen aus entferntester Vergangenheit anmuten: Frauenläufe haben ihren Ursprung in der Gleichberechtigungsbewegung. Denn bis in die 1960iger Jahre durften Frauen generell nicht an Ausdauersportveranstaltungen teilnehmen.
Heutzutage ist das glücklicher Weise anders – auch wenn damit Frauenläufe auch weiterhin ihre absolute Daseinsberechtigung haben! Darum gilt es schon jetzt den 11. Mai 2024 pink oder lila im Kalender zu markieren: Dann startet der KoRo Frauenlauf 2024, für den am 25. Mai 2023 die Anmeldung öffnet.
Quelle: SCC Events
Urkunde des 1. Berliner AVON Frauenlaufes im Tiergarten am 31. Mai 1984 (am Vatertag!) – Foto: Horst Milde – Diesen Lauf gewann die deutsche Spitzenläiferin und BERLIN-MARATHON Siegerin Charlotte Teske (ASC Darmstadt) in 33:27.0 vor Christa Vahlensieck (Barmer TV) 33:37.0 und Birgit Lennartz (ASV St. Augustin) 36.37.0 – Die beste SCCerin war Angeika Brandt in 38.52 als Siebente. Den 5 km „Schnupperlauf) gewann Sabine Sielke in 21.49.0
https://germanroadraces.de/?p=40091