Zum Weg nach Berlin 2018 ©Horst Milde
Zum Weg nach Berlin ohne Kaderzugehörigkeit – LG Telis Finanz Regensburg
Regensburg, 17. Dezember 2017 (orv) – Mit Philipp Pflieger, Corinna Harrer, Florian Orth und Benedikt Huber haben vier Topathleten der LG Telis Finanz Regensburg mit internationaler Wettkampferfahrung für die Saison 2017/18 ihren Bundeskaderstatus verloren und sind damit nicht mehr in einem der vier Testpools für Trainingskontrollen durch die NADA.
Nachdem alle Vier die Teilnahme bei den Europameisterschaften im kommenden August in Berlin anstreben, lag die Frage nahe, wie sie mit dem Problem umgehen sollten beziehungsweise, ob die dann fehlenden Trainingskontrollen einen direkten Einfluss auf eine spätere Nominierung haben würden.
Thomas Dreißigacker, Teamleiter im DLV-Bereich Lauf hat dazu folgendes schriftliches Statement, das er von der Anti-Doping Koordinierungsstelle des DLV erhalten hat, abgegeben:
„Mit Bezug auf die Nominierungsrichtlinien 2018 ist die Zugehörigkeit zu einem Bundeskader und zu einem Testpool der NADA/WADA keine Nominierungsvoraussetzung zu EA- oder IAAF-Meisterschaften. Nominierungsvoraussetzung ist u.a. allerdings die Unterzeichnung der Athletenvereinbarung und damit die Anerkennung des DLV-Anti-Doping-Codes sowie der NADA/WADA-Codes und der EA/IAAF Anti-Doping Rules etc.. Athleten, die zu einer EA/IAAF-Meisterschaft nominiert werden, aber keinem Bundeskader angehören und damit noch keine Athletenvereinbarung unterzeichnet haben, müssen zur Umsetzung der Nominierung dann nachträglich die Athletenvereinbarung unterzeichnen. Diese wird mit der Information über die Nominierung zugeschickt und muss vor der Abreise zum internationalen Event unterzeichnet vorliegen. Somit ist eine Aufnahme in die Testpools zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich!"
Damit kehren die internationalen Verbände jenen bewährten Grundsatz „Vertrauen ist gut, Kontrolle aber besser" konsequent um.
Für alle, denen das Null-Toleranz-Prinzip in Sachen Doping-Bekämpfung am Herzen liegt, ist das eher eine schlechte Nachricht. Greift man auf die Rundfrage bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu zurück, mag man an der Vertrauenswürdigkeit internationaler Topathleten/Innen seine Zweifel anmelden.
Spox.com schrieb am 29. August dieses Jahres dazu: „Etwa 40 Prozent der Leichtathleten bei der WM 2011 in Daegu waren gedopt."
Die Ergebnisse einer nach jahrelangem Hickhack erschienenen Studie sind ebenso erschütternd wie der juristische Marathon bis zur Veröffentlichung. Die spektakuläre Dopingstudie beschäftigte sechs Jahre lang die Juristen, der Leichtathletik-Weltverband IAAF wollte die Veröffentlichung verhindern – nun sind die erschütternden Zahlen Gewissheit.
Etwa 40 Prozent der Leichtathleten bei der WM 2011 in Daegu/Südkorea waren gedopt. Die Zahl ist ebenso erschreckend wie die Tatsache, dass damals nur 0,5 Prozent der getesteten Athleten als Sünder enttarnt wurden.
Quelle: LG Telis Finanz Regensburg – (orv)
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