Debbie und Rabea Schöneborn laufen in Trier um den sieg - Foto: Norbert Wilhelmi
Schöneborn-Zwillinge greifen in Trier an – 33. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Zwillingspaar beim Silvesterlauf in Trier angreift: Die Marathon-Team-Europameisterinnen Deborah und Rabea Schöneborn wollen im Sparkasse-Trier-Elitelauf über 5 Kilometer um den Sieg mitlaufen und der Titelverteidigerin Katharina Steinruck sowie EM-Heldin Lea Meyer das Siegen schwer machen.
Für die Zuschauer ist es ein déjà-vu-Erlebnis: Elena und Diana Sujew sowie die Hahner-Twins Anna und Lisa liefen schon mehrfach – und das meist in der Spitzengruppe – gemeinsam gegeneinander um den Sieg beim deutschen Sao Paulo.
Es waren erfreuliche Nachrichten, die der Berliner Athletenmanager Christoph Kopp dem Trierer Renndirektor Berthold Mertes am Wochenende übermittelte: Debbie und Rabea wollen in dem hochkarätig besetzten Sparkasse-Trier-Elitelauf am 31. Dezember um 15 Uhr ebenso an der Startlinie stehen wie eine halbe Stunde später im Bitburger 0,0%-Lauf der Asse der deutsche Marathonrekordler Amanal Petros, der als Vierter in München nur hauchdünn eine Medaille verpasste und in Trier zur Revanche gegen Europameister Richard Ringer antritt.
Petros‘ Wattenscheider Clubkollege Nils Voigt, EM-Achter über 10.000 Meter, zählt über die traditionelle Trierer 8-km-Distanz ebenso zum Kreis der Sieganwärter wie der EM-Neunte Samuel Fitwi, der sein letztes Rennen für die LG Vulkaneifel bestreitet, bevor er ab dem 1. Januar die Farben des Vereins Silvesterlauf Trier vertritt. Topfavorit im Vergleich mit den derzeit so starken deutschen Langstrecklern jedoch ist der Belgier Isaac Kimeli, der nach Silvesterlauf-Rekordgewinner Moses Kipsiro aus Uganda (2005 bis 2007) als zweiter Athlet der Veranstaltungsgeschichte den dritten Sieg in Folge feiern will (nach 2018 und 2019). Corona-bedingt gab es 2020 und 2021 keinen Silvesterlauf in Trier.
Aber zurück zu den Schöneborn-Zwillingen, die erstmals in Trier laufen. Der Hase- und Igeltrick ist auf dem 1-Kilometer-Rundkurs durch die Trierer City kaum anzuwenden, aber den haben die beiden Team-Europameisterinnen auch in keiner Weise nötig. Mit ihren Marathon-Bestzeiten von 2:26:55 Stunden (Deborah) und 2:27:03 (Rabea) liegen sie fast auf Augenhöhe mit Katha Steinruck (2:25:59). Faszinierend und frappierend, wie nah die Bestzeiten der Zwillingsschwestern beieinanderliegen: Acht Sekunden unterschied sind es beim Marathon, über die halbe Distanz ist Debbie drei Sekunden schneller notiert, die Bestzeiten der beiden über 10.000 Meter differieren gerade mal um drei Zehntelsekunden.
Das Vorbild von Deborah und Rabea ist die große Schwester Lena, die 2008 bei den Olympischen Spielen in Pekig die Goldmedaille im Modernen Fünfkampf gewann. „Sie hat uns gezeigt, dass man einen Mix aus sportlicher und beruflicher Karriere schaffen kann“, sagt Rabea. Die Familie stammt aus Niederkassel, einem Bonner Vorort, bei den SSF Bonn begann (wie bei Lena) ihre sportliche Laufbahn. Rabea probierte sich im Modernen Fünfkampf, Debbie im Triathlon. Beide haben dann in der Hauptstadt studiert – Deborah Medizin und Rabea Psychologie –, sie wohnen in einer WG und starten für die LG Nord Berlin.
Sie bewegen sich auf dem gleichen sportlichen Level, doch das Olympia-Ticket schnappte ausgerechnet Deborah ihrer Zwillingsschwester vor der Nase weg. Rabea verpasste die Spiele in Tokio nur um neun Sekunden: „Ich hatte natürlich ein bisschen daran zu knabbern, aber habe mich dann schnell für Debbie gefreut.“
Knapp drei Wochen vor dem 33. Bitburger 0,0%-Silvesterlauf sind die Starterfelder für die Eliterennen fast komplett – ein Blick in die Starterlisten:
Sparkasse-Trier-Eltelauf der Frauen über 5 Kilometer, die Topstars:
Katharina Steinruck (TV) Eintracht Frankfurt
Lea Meyer ASV Köln
Sylvia Kiberenge KENIA
Deborah Schöneborn LG Nord Berlin
Rabea Schöneborn LG Nord Berlin
Emelyne Izabayo RUANDA
Martyna Galant POLEN
Anna Gehring ASV Köln
Vera Coutellier ASV Köln
Gesa Krause Silvesterlauf Trier
Bitburger 0,0%-Lauf der Asse über 8 Kilometer, die Topstars:
Isaac Kimeli (TV) BELGIEN
Richard Ringer LC Rehlingen
Amanal Petros TV Wattenscheid
Yves Nimubona RUANDA
Nils Voigt TV Wattenscheid
Mahadi Abdi Ali NIEDERLANDE
Samuel Fitwi LG Vulkaneifel
Yannick Michiels BELGIEN
Max Thorwirth SFD 75 Düsseldorf
Hamish Carson NEUSEELAND