Gut “gewedelt” Konstantin! Marathonläufer Konstantin Wedel wiederholt seinen 2019er Sieg und läuft nahe an seinem eigenen Kursrekord am Reschensee – Wilfried Raatz berichtet

Die 22. Ausgabe des Reschenseelaufs dominierte der Regensburger Allroundläufer Konstantin Wedel. Nach der Sonderausgabe des Nachtrennens 2019 zum 20jährigen Jubiläum des inzwischen 50.000 Anmeldungen großen Straßenlaufs rund um den Reschensee mit dem Wahrzeichen des halb versunkenen Glockenturms in Graun war dies bereits der zweite Sieg des inzwischen zum Marathonlauf umgestiegenen Physiotherapeuten.

Dabei blieb Konstantin Wedel, der übrigens im deutschen Team für die Europameisterschaften in München steht, mit 47:32 Minuten nur knapp über seinem 2019 mit 47:23 Minuten aufgestellten Streckenrekord über die 15,3 km-Strecke. Deutlich blieb er dabei vor dem letztjährigen Sieger Andrea Soffientini, der mehr als eine halbe Stunde erheblichen Widerstand geleistet hatte, mit letztlich 41 Sekunden aber klar zurück auf Rang zwei folgte.

Wedel, in der Vergangenheit auch jeweils einmal Zweiter und Dritter geworden war, freute sich natürlich über seinen neuerlichen Coup wiederum im Laufdress der Backstube Angerer: „Der Reschenseelauf ist eine fantastische Veranstaltung, ich bin zum vierten Mal hier und stehe nun schon zum dritten Mal auf dem Podium. Das Rennen ist nicht einfach und es war heute auch sehr heiß!“ Dritter wurde der Bozner Khalid Jbari im Spurt vor dem Südtiroler Marklus Ploner.

Bei den Frauen gab es zunächst mehrfachen Wechsel an der Spitze, ehe sich die Österreicherin Bernadette Schuster stabil in der führenden Position aufhielt und letztlich auch mit deutlichem Vorsprung nach 1:00:52 Stunden als Siegerin ins Ziel einlaufen konnte. Der zweite Platz ging an die Südtirolerin Ylvie Folie (1:04:06) vor der aus Rumänien stammenden Toskanerin Ioana Lucac (1:04:15). „Das Rennen war sehr hart, weil ich letzte Woche noch ein Bergrennen bestritten habe, das besonders schwierig war. Aber es war großartig, das Rennen ist wunderschön und das Rennen am Reschensee hat mich sehr bewegt”, so Bernadette Schuster. Pech hatte die zweifache Reschenseelauf-Siegerin Simone Raatz aus Karlsruhe, die nach zwei Vollsperrungen auf der Autobahn und erheblichen Wartezeiten unverrichteter Dinge die Reise in den Vinschgau abgebrochen hatte, versprach aber bereits Rennleiter Gerald Burger, den dritten Sieg in 2023 in Angriff nehmen zu wollen.

Aber der Reschenseelauf ist vor allem eine Veranstaltung für Freizeitläufer, die die Strecke rund um den See nahe des Reschenpasses besonders schätzen: ein flacher erster Teil, ein zweiter Teil mit leicht profilierten Gelände. Auch Thomas und Claudia Wenning, die im letzten Jahr geheiratet haben, waren wieder dabei… beim Reschenseelauf: „Es ist immer schön, zurückzukommen, letztes Jahr haben wir auf dieser Strecke einzigartige Emotionen erlebt. Heute ist es sehr heiß und ich bin nicht mehr so jung wie früher, aber es ist immer wieder schön“, sagte Thomas, während Claudia erwiderte: „Es ist wirklich ein tolles Gefühl und die Leute sind sehr freundlich, unser Wunsch ist es, dieses Rennen jedes Jahr für die nächsten 25 Jahre laufen zu können!“

Die Zieleinläufe dauerten bis in die späten Abendstunden an, während in der Nähe der Ziellinie die Teilnehmer, Begleitpersonen und Zuschauer bereits feierten.

Als der Vorhang fiel, bestätigte Präsident Gerald Burger die 23. Ausgabe für den 15. Juli 2023 und betonte: „Alles war mehr oder weniger perfekt, vielleicht ein bisschen heiß für die Teilnehmer. So viele Läufer und so viele lachende Gesichter, alle waren glücklich, mehr als 2000 Teilnehmer, es ist der größte Lauf in Südtirol. Der Reschenseelauf ist wieder einmal eine großartige Veranstaltung. Ich möchte mich bei den mehr als 300 Freiwilligen bedanken, die das Rennen vorbereitet haben, und zwar nicht nur in den letzten Tagen, sondern das ganze Jahr hindurch. Jetzt denken wir schon an die 23. Ausgabe, immer an diesem schönen Ort vor dem Glockenturm, mit einem großartigen Event voller Möglichkeiten und begleitet von einem schönen Fest.

Für 2023 haben wir bereits das Datum, den 15. Juli, nach wie vor hier in Graun, und wir hoffen, dass wir die Zahlen, über die wir uns schon jetzt sehr freuen, weiter verbessern können. Lasst uns heute Abend feiern!”

Wilfried Raatz