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22
05
2022

Lena Millonig holt sich den Staatsmeistertitel - Foto: ÖLV - Alfred Nevsimal

ÖLV – Staatsmeistertitel 2022 über 10.000m an Mayer, im Hindernislauf an Millonig im LAZ Wien

By GRR 0

Bei angenehmen Temperaturen, jedoch zeitweise störendem Wind, gingen heute im LAZ Wien die Staatsmeisterschaften über 10.000m und im Hindernislauf über die Bühne. Vor allem von den Frauen gab es starke Leistungen zu sehen, Lena Millonig und Julia Mayer schrieben jeweils im World-Ranking für eine mögliche EM-Qualifikation an. Dazu verbesserte Sebastian Frey über 10.000m einen Uralt-U23-Rekord.

Millonig holt Hindernis-Staatsmeistertitel und macht Schritt Richtung EM

Extrem starke Vorstellung von Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) im Bewerb der Frauen. Da Titelverteidigerin Lotte Luise Seiler (KSV Alutechnik) wegen einer Verletzung auf einen Start verzichtet hatte, war es von Beginn an ein Solo-Tempolauf der Niederösterreicherin. Schon bald war klar dass die ehemalige U20-EM-Vierte nicht nur ihre PB, sondern auch die 10-Minuten-Schallmauer angreifen kann. Ersteres gelang ihr mit dem Sieg auch deutlich, zweiteres verfehlte sie mit 10:03,87min relativ knapp. Mit der tollen Zeit und den 70 Bonuspunkten, die bei Staatsmeisterschaften vergeben werden, macht Millonig im World-Ranking aber einen großen Schritt nach vorne. Weitere Rennen nächste Woche in Oordegem (BEL) und Mitte Juni bei den Balkan-Meisterschaften folgen für die 24-Jährige, dann wird man sehen ob sich eine EM-Qualifikation ausgeht. Die weiteren Podestplätze gingen an die Danner-Zwillinge Ida und Agnes (beide SU IGLA long life), die mit 11:00,51min und 11:21,66min jeweils PB aufstellten und damit auch in der U20-Wertung vorne lagen. Der Sieg in der Klasse U23 ging wie erwartet an Katharina Götschl (USKO Melk) in 11:32,07min, jener in der U18 über die 2000m mit einem starken Endspurt an Pauline Schedler (TS Egg) in 7:26,25min.

Lena Millonig: „Eine PB habe ich schon für möglich gehalten, aber dass ich so nahe an die 10 Minuten herankomme ist doch etwas überraschend, vor allem da ich doch die ganze Zeit alleine gelaufen bin. Ich konnte den ganzen Winter endlich wieder einmal ohne Probleme durchtrainieren, man kann also jetzt nach so viele Jahren mit Verletzungen durchaus von einem kleinen Comeback sprechen. Für die EM denke ich wird man so Zeiten um 9:50 laufen müssen, dorthin will ich mich heuer noch steigern.“

2021 hatten sich Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) und Paul Stüger (KSV Alutechnik) im 3.000m Hindernislauf ein Duell bis zur Ziellinie geliefert, diesmal musste der Steirer schon am ersten Kilometer die Segel streichen und stieg aus. So hatte der Oberösterreicher schon nach wenigen Runden einen deutlichen Vorsprung und verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr in 9:04,33min erfolgreich. Die beiden U23-Athleten Bernhard Neumann (DSG Wien) und Bernhard Schmid (SVS LA) konnten den alten und neuen Staatsmeister mit 9:24,20min bzw. 9:38,50min zwar niemals gefährden, holten sich aber erstmals Silber und Bronze in der allgemeinen Klasse, der Wiener zusätzlich auch den Sieg in der U23-Wertung. Der Titel bei den U20-Burschen ging an Moritz Heiml (LAC Amateure Steyr) in einer Zeit von 10:10,33min.

Tobias Rattinger: „In Anbetracht der Umstände, nämlich fast die ganze Strecke bei starkem Wind alleine zu laufen, muss ich auch mit der Zeit zufrieden sein. Ich wollte natürlich wieder unter 9 Minuten laufen, aber ich konnte meinen Titel verteidigen, das ist ja auch etwas Besonders, weil ich doch etwas Druck verspürt habe.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Eine Überraschung gab es im U18-Bewerb, wo sich der bereits für die U18-EM qualifizierte Barnaby Sellers (TS Innsbruck) über die 2.000m Hindernis Strecke Damjan Eror (Union Waidhofen/Ybbs) geschlagen geben musste, der seine PB um fast 12 Sekunden drücken konnte und mit 6:09,45min die U18-EM-Norm für Jerusalem so um 0,55s unterbot.

Damjan Eror: „Ich wusste, wenn ich alles gebe habe ich eine Chance auf das Limit. Der erste Kilometer war mit 3:09 etwas langsam, ich habe dann versucht nach vorne zu gehen, aber Barnaby hat dann auch beschleunigt und ich habe mich weiter angehängt. Auf den letzten 300m war mir klar ich muss alles geben, damit es sich ausgeht. Jetzt bin ich überglücklich den Titel geholt zu haben und bei der EM dabei zu sein.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Julia Mayer siegt über 10.000m mit PB, Sebastian Frey mit U23-Rekord

Nach einem tollen Frühjahr konnte Top-Favoritin Julia Mayer (DSG Wien) heute auch über die 10.000m glänzen. Die Bewerbe von Frauen und Männern wurde mit Genehmigung von World Athletics aufgrund der geringen Teilnehmerzahl zusammengelegt. Für die Wienerin war es trotzdem ein einsames Rennen, sie zog wie ein Uhrwerk ihre Runden, bei Halbzeit ging sie mit 16:29 genau in ihrer geplanten Pace durch. Auf der zweiten Streckenhälfte konnte die 29-Jährige das Tempo nicht ganz halten, in 33:16,76min siegte sie aber ungefährdet und steigerte ihre PB dabei um fast 5 Sekunden. Für eine angestrebte Qualifikation für die EM in München aber sicher ein guter Wert, über das World-Ranking sind die Top-27 im August in Deutschland dabei. Für Sandrina Illes (Union St.Pölten), die auf 34:17,48min kam und Stefanie Kurath (LC Villach), die das Ziel nach 36:11,43min erreichte, blieben nicht unerwartet nur Silber und Bronze, beide stellten aber ebenfalls neue PB´s auf.

Julia Mayer: „Mit der ersten Hälfte bin ich zufrieden, dann wurde es alleine und im Wind sehr schwierig. Ich muss realistisch bleiben, mit den wenigen schnellen Trainingskilometern war wohl heute solo nicht mehr drinnen. Ich werde es aber sicher in den nächsten Wochen noch einmal auf dieser Distanz versuchen, es ist sicher noch etwas drinnen.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Im Männerrennen wurde aus dem geplanten Dreikampf schon vor dem Start ein Zweikampf, da Markus Hartinger (LTV Köflach) auf einen Start verzichtete. So bestimmte U20-EM-Teilnehmer Sebastian Frey (DSG Wien) von Beginn an das Tempo, Florian Prüller (TSV Steiermärkische Sparkasse Hartberg) blieb ihm aber dicht auf den Fersen. Die 5.000m-Zwischenzeit lag bei 14:38, womit beide Läufer deutlich auf Bestleistungskurs lagen, danach musste der steirische Routinier aber das Tempo etwas reduzieren, verlor den Anschluss und musste sich mit Silber begnügen, mit 29:43,79min gelang ihm aber eine neue PB. Nicht nur eine Steigerung seines Hausrekordes schaffte der neue Staatsmeister Sebastian Frey, er verbesserte auch den bereits 25 Jahre alten ÖLV-U23-Rekord von Günther Weidlinger von 29:23,28 deutlich auf nunmehr 29:15,05min. Bronze ging in 30:24,09min (PB) an Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team).

Sebastian Frey: „Die Vorbereitung lief bis auf eine zwischenzeitliche Corona-Erkrankung sehr gut, daher wollte ich heute den U23-Rekord angreifen und mich nicht auf taktische Spielchen einlassen. Letzte Woche mit den 5.000 Metern war ich nicht ganz zufrieden, heute mit dem Zehner aber umso mehr. Jetzt will ich mich auch auf den 3.000 und 5.000m heuer noch steigern.“

(C) ÖLV / Alfred Nevsimal

Ergebnisse

Fotos: (C) ÖLV / Alfred Nevsimal

ÖLV – Georg Franschitz

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