Kaiser Franz-Josef - Symbolbild WIEN - Foto: Horst Milde
Vibian Chepkirui peilt beim Wien-Marathon 2022 die 2:20-Barriere an
Als Titelverteidigerin wird Vibian Chepkirui am Sonntag beim Vienna City Marathon an den Start gehen. Und in ihrem zweiten Rennen über die 42,195 km möchte die Kenianerin nicht nur gewinnen sondern sich auch deutlich steigern.
„Ich bin bereit für eine Zeit im Bereich von 2:20 Stunden“, sagte die 27-Jährige während der Presskonferenz in Wien. Mit einem solchen Ergebnis würde Vibian Chepkirui nicht nur ihre eigene Bestzeit sondern auch den Streckenrekord, der derzeit bei 2:22:12 steht, pulverisieren. Im vergangenen September, als der Vienna City Marathon zum ersten Mal nach zweieinhalb Jahren wieder stattfand, war die Kenianerin trotz hoher Temperaturen 2:24:19 gelaufen. „Ich hätte bei kühleren Temperaturen mindestens zwei Minuten schneller laufen können“, sagte Vibian Chepkirui damals.
Obwohl die 2:20-Barriere international nicht mehr die Bedeutung hat wie noch vor rund zehn Jahren, gibt es im deutschsprachigen Raum bisher nur zwei Rennen, bei denen diese Zeit unterboten wurde: In Berlin steht der Streckenrekord von Gladys Cherono bei 2:18:11 und in Frankfurt lief ihre kenianische Landsfrau Valary Jemeli 2:19:10.
Vibian Chepkirui – Foto: Vienna City Marathon / Jenia Symonds
„Ich habe sehr gute Erinnerungen an Wien und freue mich, dass ich zurück bin. Die Strecke ist gut und die Menschen hier sind fantastisch“, sagte Vibian Chepkirui, deren Manager Julien di Maria ihr bei den Antworten während der Pressekonferenz half, da die Läuferin noch nicht gut Englisch spricht. „Ich bin gut vorbereitet und hoffe auf eine deutliche Steigerung, wenn das Wetter gut ist.“ Wie Julien di Maria erklärte, ist Vibian Chepkirui seit dem Ostersonntag noch zuversichtlicher als zuvor. Denn an diesem Tag gewann ihre Trainingspartnerin Joan Melly den Seoul-Marathon mit einem starken Streckenkord von 2:18:04 Stunden.
„Vibian und Joan trainieren immer zusammen in Iten. Sie bewegen sich dabei auf mehr oder weniger dem selben Level. Erst am Ende von einigen Trainingsläufen war dabei Joan etwas schneller als Vibian. Wenn wir dies berücksichtigen, denken wir, dass eine Zeit von ungefähr 2:20 Stunden am Sonntag in Wien möglich sein könnte“, erklärte Julien di Maria. Vibian Chepkirui ist seit ihrem Sieg beim Vienna City Marathon im vergangenen Jahr nur ein einziges internationales Rennen gelaufen und hat sich sehr langfristig ausschließlich auf die Titelverteidigung in der Hauptstadt von Österreich vorbereitet. Im Januar lief die Kenianerin aus einem umfangreichen Training heraus 69:35 Minuten beim Santa Pola-Halbmarathon in Spanien. Am Sonntag wird der Ehemann von Vibian Chepkirui so wie schon 2021 als Tempomacher für sie fungieren. „Wesley Kangogo ist auch der Tempomacher wenn die Gruppe in Iten trainiert“, sagte Julien di Maria.
Noch etwas spricht dafür, dass Vibian Chepkirui am Sonntag eine noch bessere Leistung zeigen kann als bei ihrem Debüt vor gut einem halben Jahr. Damals verpasste sie in Doha ihren Anschlussflug nach Wien und musste auf dem Boden des Flughafens übernachten. Trotz dieser Erfahrung wieder über Doha fliegend, gab es dieses Mal keine Probleme bei der Anreise, so dass die Titelverteidigerin ausgeruht in Wien an den Start gehen kann.
Der Vienna City Marathon wird am Sonntag in einem Live-Stream auf der Webseite des Veranstalters übertragen (Start: 8.58 Uhr): www.vienna-marathon.com
Die schnellsten Läufer auf der Startliste
Männer:
Oqbe Kibrom ERI 2:05:53
Abdi Fufa ETH 2:05:57
Raymond Choge KEN 2:08:11
Cosmas Muteti KEN 2:08:45
Weldu Gebretsadik NOR 2:09:14
Edwin Soi KEN 2:09:16
Charles Ndiema KEN 2:10:43
Lemawork Ketema AUT 2:10:44
Frauen:
Caroline Kilel KEN 2:22:34
Ruth Chebitok KEN 2:23:29
Sifan Melaku ETH 2:23:49
Sheila Jerotich KEN 2:24:15
Vibian Chepkirui KEN 2:24:29
Esther Kakuri KEN 2:26:11
Urge Soboka ETH 2:28:10
Nataliya Lehonkova UKR 2:28:58