Relief der laufenden Pharaonin Hatschepsut - Archiv Klaus Weidt (ÄM ab 3 Start)
Der schönste Start der Welt… könnte der am Tempel der Pharaonin Hatschepsut sein. Beim 29. Ägypten-Marathon jedenfalls waren alle begeistert.- Klaus Weidt berichtet
Auch der 29. Ägypten-Marathon wurde ein Erfolg. Schon der Startbereich faszinierte die Läufer und Touristen. „Was für eine atemberaubende Aussicht“, schwärmte Maurice Pountier, der für Caribbean Views TV kommentierte. „Welche andere Sportart kann solch großartige Orte und Szenen bieten!“
Auch ihm wurde die Geschichte dieses Marathons erzählt, der 1994 von deutschen Lauforganisatoren ins Leben gerufen und von ägyptischen Enthusiasten fortgeführt wurde. Erst in Kairo an den Pyramiden, ab 1995 dann Jahr für Jahr vor dem Hatschepsut-Tempel in Luxor. Ein grandioses Bauwerk der Antike, das auch noch eine historische Laufbeziehung bildlich vorweisen kann.
Die Pharaonin nämlich wird auf einem Relief laufend neben einem Stier dargestellt. Ein religiöses Ritual zu damaliger Zeit, mit dem die Herrscher ihre Kondition vor dem Volk präsentieren sollten.
Diesmal, bei der 29. Auflage des „International Egyptian Marathon“, stellten sich Läuferinnen und Läufer aus 32 Nationen am Hatschepsut-Tempel auf. Wie schon immer im Angebot: die AIMS-zertifizierten 42,195 km, der Luxor Run (22,289), der Ramses Run (12 km) und für Einsteiger ein 5-km-Hatschepsut-Lauf. Für alle bot sich wie immer die faszinierende, leicht wellige Strecke an beeindruckenden Stätten der Pharaonenzeit vorbei – die Tempel von Habou und Amanophis, der Ramses-Tempel und die Memnon-Kolosse.
Den Marathon gewann mit Mohamed Fayiez ein Jordanier in 2:33:03 h klar mit 10 Minuten Vorsprung vor dem Ägypter Mahmoud Awad und dem Russen Yaroshenka Ilya. Mit Dirk Kohlmeyer landete übrigens der beste Deutsche auf Platz 18. Viele Touristen stellten sich ein, und besonders die US-Amerikaner nahmen die historische Laufgelegenheit gern wahr. Aldana Mylana aus dieser Schar lief mit ihren 52 Jahren als beste Marathonin (3:52:24) am Hatschepsut-Tempel ein.
Gern wird inzwischen der Ägypten-Marathon als ältester Marathon Afrikas dargestellt.
Ein Höhepunkte unterwegs: die Memnon-Kolosse – Foto: Klaus Weidt (Great Nil Marathon)
Der Two Oceans Marathon in Südafrika wurde 1970 ins Leben gerufen, hat aber nicht 42,195, sondern 56 Kilometer im traditionellen Angebot, der Kilimanjaro-Marathon existiert seit Anfang der 2000er Jahre. Auf jeden Fall ist der in Luxor-Theben einer der interessantesten in Afrika und hat darüber hinaus im eigenen Land am Nil laufende Spuren hinterlassen.
Bereits am 14. Februar 2022 folgt ein Pyramiden-Halbmarathon, am 4. März der Große Nil-Marathon und am 18. März der Cairo-City-Marathon.
Und bestimmt kann man sich heute schon auf das Jubiläum im nächsten Jahr freuen. Am 14. Januar startet der 30. Internationale Ägypten-Marathon vor dem Tempel der legendären Pharaonin Hatschepsut. Glückwunsch bereits jetzt an den Renndirektor Gasser Riad aus Kairo, der sich bestimmt über eine größere deutsche Läufergruppe freuen würde. Die Berliner Initiatoren von 1994 nämlich haben vor, eine interessante Ägypten-Laufreise anlässlich des „30.“ zu organisieren, die von Alexandria über Kairo nach Luxor und schließlich ans Rote Meer führt. Wer Interesse hat, kann sich über German Road Races bereits jetzt unverbindlich melden.
Für den schönsten und historischsten Start der Welt…
Klaus Weidt