Zurück in der stimmungsvollen Bozener Altstadt ist der hochkarätig besetzte Silvesterlauf. Foto: BOclassic / Remo Mosna Atletica Leggera 45° Boclassic Bolzano 31-dicembre 2019 ©
Silvester-Kracher in Bozen 2021 mit Muktar Edris, Margaret Kipkemboi und Rabea Schöneborn
In Bozen, Madrid und Sao Paulo werden am Freitag drei traditionelle und international hochkarätig besetzte Silvesterläufe gestartet. Während in Deutschland so gut wie alle größeren und leistungssportlich relevanten Rennen aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurden, gilt dies auch für den traditionell gut besetzten Silvesterlauf im österreichischen Peuerbach.
Immerhin ein größeres deutsches Silvesterrennen wird am Freitag gestartet: Die Veranstalter in Hannover, die ihren Frühjahrs-Marathon bereits zweimal in Folge absagen mussten, stemmen sich zum Jahresende gegen die Corona-Welle. Das Team von „Eichels Event“ hat seinen Silvesterlauf mit einem entsprechenden Hygiene-Konzept so umstrukturiert, dass der 6-km-Lauf rund um den Maschsee stattfinden kann. In Kleingruppen wird hier über einen Zeitraum von rund sechs Stunden gestartet.
Der Bozener Silvesterlauf „BOclassic“ ist eines der ganz wenigen international hochkarätigen Straßenrennen, das während der Corona-Pandemie gar nicht ausgefallen ist. Vor einem Jahr verlegten die Südtiroler den Lauf auf die Kart-Rennbahn, um eine Absage zu vermeiden. Am Freitag kehrt die Veranstaltung in die stimmungsvolle Bozener Altstadt zurück. Auf Zuschauertribünen, Großbildschirme und Hospitality-Zelte verzichten die Veranstalter, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Die Zuschauer sollen sich auf dem Rundkurs verteilen. Dort erleben sie ein breiten- und spitzensportliches Programm, das früheren Ausgaben des Rennens nicht nachstehen wird.
Das 10-km-Rennen der Männer wird angeführt von Muktar Edris. Der Äthiopier ist der amtierende 5.000-m-Weltmeister. Und der 27-Jährige kennt den Rundkurs in Bozen bestens. Bereits dreimal hat er den oftmals bestbesetzten Silvesterlauf der Welt gewonnen: 2014, 2016 und 2017 hieß der Sieger in Bozen jeweils Muktar Edris.
Mit Margaret Kipkemboi kehrt die aktuelle Streckenrekordlerin des „BOclassic“ nach Südtirol zurück. Die Kenianerin gewann das Rennen vor zwei Jahren in 15:30 Minuten und stellte damit die Kursbestzeit ihrer inzwischen verstorbenen Landsfrau Agnes Tirop ein. Die 5.000-m-Vize-Weltmeisterin Kipkemboi könnte in Bozen einen Hattrick erreichen, nachdem sie 2020 auch das Rennen auf der Kart-Bahn gewonnen hatte.
Im 5-km-Rennen starten wird Rabea Schöneborn. Die Berlinerin der LG Nord, die sich in diesem Jahr im Marathon auf 2:27:03 Stunden steigerte, ist damit die einzige deutsche Topläuferin, die zu Silvester bei einem international bedeutenden Lauf an den Start geht. Rabea Schöneborn wird zum ersten Mal in Bozen laufen und auch erstmals bei einem reinen 5-km-Rennen starten. Über 5.000 m auf der Bahn lief sie in diesem Jahr ihre Bestzeit von 15:53,88 Minuten.
Rabea Schöneborn – Foto: SCC Events / Petko Beier
Während die Veranstalter den Start der italienischen Olympia-Teilnehmer Eyob Faniel, Yeman Crippa und Nadia Battocletti vor kurzem bekannt gaben, wurden weitere internationale Läufer noch nicht veröffentlicht.
Sehr schnelle 10-km-Zeiten gab es immer wieder beim Silvesterlauf in Madrid. Allerdings ist die Strecke aufgrund eines etwas zu starken Gefälles nicht rekordkonform (maximal ein Meter pro Kilometer ist zugelassen). Der Star des Rennens am Freitag ist Hellen Obiri. Die zweimalige 5.000-m-Weltmeisterin und Crosslauf-Weltmeisterin aus Kenia wird unter anderen auf die Äthiopierinnen Degitu Azimeraw und Haven Hailu sowie Lonah Salpeter (Israel) treffen.
Bei den Männern gehört der Spanier Mohamed Katir zu den Topfavoriten. Der Olympia-Achte über 5.000 m muss sich unter anderen mit Rodrigue Kwizera (Burundi) sowie den Kenianern Shadrack Koech und Emmanuel Kiplagat auseinandersetzen.
Der älteste Silvesterlauf wird in Sao Paulo gestartet. Nachdem das Rennen vor einem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte und auch der Nachhol-Termin im Juli ausfallen musste, findet der 15-km-Lauf nun am Freitag zum 96. Mal statt. Das Teilnehmerfeld wurde dabei von zuletzt 35.000 Athleten auf 20.000 Starter reduziert.
Zu den Favoriten zählen der Kenianer Elisha Rotich und der Äthiopier Belay Tilahun. Rotich gewann im Oktober den Paris-Marathon und unterbot mit 2:04:21 Stunden dabei den Streckenrekord von Kenenisa Bekele (Äthiopien). Tilahun hatte den Silvesterlauf in Sao Paulo 2018 überraschend gewonnen.