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22
08
2021

Foto: DBS / Ralf Kuckuck

20 plus 1 Fakten zu den Paralympics – Paralympische Sommerspiele vom 24. August bis zum 5. September 2021 in Tokio 2020

By GRR 0

Die besten Para Sportler*innen der Welt kommen bei den Paralympischen Sommerspielen vom 24. August bis zum 5. September in Tokio zusammen – aufgrund der Corona-Pandemie ein Jahr später als zunächst geplant.

Neue Sportarten, erfahrene Paralympionik*innen oder Kurioses: Wir haben dies und mehr in 20 plus 1 wissenswerten Punkten zusammengestellt.

  1. Historisch und aktuell
    Tokio war bereits einmal zuvor Austragungsort der Paralympischen Sommerspiele. 1964 war die japanische Hauptstadt Gastgeber der zweiten Ausgabe unter dem offiziellen Namen „Paralympic Games“. 5000 Zuschauer besuchten damals die Eröffnungszeremonie auf dem Oda Field im Paralympischen Dorf.
  2. Die Sportarten
    539 Medaillenentscheidungen fallen nach der Eröffnungsfeier vom 25. August bis zum 5. September. Wettbewerbe werden in 22 Disziplinen ausgetragen, wobei der Radsport in Bahn und Straße aufgeteilt ist. Außer in den Sportarten Blindenfußball, Para Gewichtheben, Para Taekwondo und Rollstuhlrugby sind deutsche Athlet*innen überall qualifiziert.
  3. Neu im Programm
    Seit den Sommerspielen in Rio 2016 wurde das Programm aufgestockt: Para Badminton und Para Taekwondo stehen in Tokio erstmals auf dem Plan. Für Deutschland sind sechs Nominierte im Para Badminton im Einsatz. Para Segeln sowie 7er-Fußball sind den ersten Para Badminton- und Para Taekwondo-Events gewichen.
  4. Die deutsche Delegation
    Für das „Team D Paralympics“ hat der Deutsche Behindertensportverband 134 Athlet*innen nominiert. Zum Aufgebot (58 Athletinnen, 76 Athleten) kommen zwei Guides in der Para Leichtathletik sowie ein Pilot im Para Radsport hinzu. Begleitet werden sie von weiteren 119 Personen aus dem Funktionsteam. 4.400 Athlet*innen aus rund 160 Nationen werden in Tokio erwartet.
  5. Deutsche Paralympics-Debütant*innen
    Insgesamt 43 Athlet*innen feiern paralympische Premiere. Die meisten Debütant*innen kommen aus der Sportart Para Schwimmen – für acht von elf deutschen Schwimmer*innen sind es die ersten Spiele.
  6. Die fleißigsten Medaillensammler*innen
    Andrea Eskau ist nach wie vor eine Ausnahmesportlerin. Mit 50 Jahren eilt sie weiter von Erfolg zu Erfolg – und das als Multitalent in drei paralympischen Disziplinen im Sommer wie im Winter. 15 Paralympics-Medaillen hat die Para Sportlerin des Jahrzehnts bereits gewonnen. Para Leichtathletin Martina Willing jubelte bereits 14 Mal über Edelmetall, Para Radsportler Michael Teuber über fünf Paralympics-Goldmedaillen.
  7. Prominente Unterstützer
    Nicht nur TV-Moderator Joko Winterscheidt und Schauspieler Matthias Schweighöfer liken und kommentieren gerne Beiträge rund um die Paralympics. Die deutsche Band Rammstein teasert mit ihrem Song „Ich will“ den offiziellen Spot für das deutsche Team. Im Trailer zur „#MeinWeg“-Kampagne sind einige deutsche Paralympics-Sportler*innen zu sehen, während im Hintergrund der Rammstein-Song läuft.
  8. Die jüngste Paralympics-Starterin
    Das Küken im Team Deutschland Paralympics ist Para Leichtathletin Lise Petersen mit 16 Jahren. Die Speerwerferin (F46) startet daheim für den TSV Bayer 04 Leverkusen.
  9. Die älteste Paralympics-Starterin
    Para Dressursportlerin Heidemarie Dresing ist mit 66 Jahren die älteste Athletin. Tatsächlich feiert die passionierte Pferdezüchterin vom Zucht-, Reit- und Fahrverein Gütersloh bei den Spielen in Tokio ihr Paralympics-Debüt. Sie startete erst bei der EM 2019 in Hering erstmals international für das deutsche Team.
  10. Die Team-Bekleidung
    Die Kollektion hat Sportartikelhersteller adidas traditionell eng mit Athlet*innen von Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics zusammen entwickelt. Neben klassischem Schwarz, Rot und Gold wurden saisonale Töne wie Mint oder ein helles Gelb integriert. Den Look präsentierten im Mai stellvertretend für beide Teams in Düsseldorf die Hockeyspielerin Selin Oruz, Para Tischtennisspielerin Stephanie Grebe, Para Leichtathlet Johannes Floors und der Trainer der U21-Fußballnationalmannschaft, Stefan Kuntz.
  11. Die meiste Erfahrung
    Die erfahrenste Athletin im deutschen Team ist Speerwerferin Martina Willing. Die 61-jährige Para Leichtathletin feierte 1992 in Barcelona ihre Paralympics-Premiere und wird in Tokio ihre achten Spiele erleben. Für Para Radsportler Michael Teuber (BSV München) und Sitzvolleyballer Jürgen Schrapp (TSV Bayer 04 Leverkusen) wird es jeweils die sechste Teilnahme sein.
  12. Der Nationenwechsler
    Joseph „Joe“ Bestwick von den RBC Köln 99ers ist gebürtig aus Großbritannien, hat aber nun die Erlaubnis erhalten: Der Wahl-Kölner verstärkt das deutsche Rollstuhlbasketballteam der Herren. Bestwick wurde unter anderem 2013 Europameister mit Großbritannien und holte Bronze bei den Paralympics 2008.
  13. Zuschauer*innen und Corona-Situation
    Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Paralympischen Sommerspiele auf 2021 verlegt, dennoch bleibt die Rede von Tokyo 2020. Alle Teilnehmer*innen müssen sich etwa im Paralympischen Dorf an zahlreiche Regelungen und strikte Vorgaben halten, um den Gesundheitsschutz zu garantieren. In den Wettkampfstätten müssen die Athlet*innen auf Unterstützung von Familie, Freund*innen und Fans verzichten. Zuschauer*innen sind nicht erlaubt.
  14. Brüder bei Olympia und den Paralympics
    Zum ersten Mal in der Geschichte ist ein deutsches Geschwisterpaar bei beiden Spielen vertreten: Schwimmer Ole (23) Braunschweig aus Berlin ist bei den Olympischen Spielen an den Start gegangen. Sein Bruder Malte (20) steigt bei den Paralympics im Tokyo Aquantics Centre ins Wasser.
  15. Kleinwüchsiges Duo
    Im Team der Para Kugelstoßer ist ein besonderes Duo dabei: Nachwuchstalent Yannis Fischer (19) und sein „Vorbild“, der inzwischen erfahrene Niko Kappel (26), verbindet nicht nur das gleiche Sportgerät. Beide sind kleinwüchsig, beide sind Kugelstoßer und beide trainieren in Stuttgart bei Peter Salzer. Fischer hofft, bei seiner Paralympics-Premiere zu überraschen, Kappel hofft auf die Titelverteidigung.
  16. Unsere Fahnenträger*innen
    2016 in Rio führte Weitsprung-Weltrekordler Markus Rehm die deutsche Mannschaft als Fahnenträger ins Stadion. Bei den Paralympics 2012 in London war es die dreimalige Paralympics-Siegerin Daniela Schulte (Para Schwimmen). Vier Jahre zuvor in Peking übernahm diese Aufgabe Conny Dietz (Goalball), in Athen 2004 war es Heiko Kröger (Para Segeln) und Heidi Kirste (Rollstuhlbasketball) wurde diese Ehre 2000 in Sydney zuteil.
  17. Die bislang erfolgreichsten Paralympionik*innen
    Ein Blick in die Geschichtsbücher verrät: US-Amerikanerin Trischa Zorn ist die meistdekorierte Athletin bei Paralympics. Sie nahm von 1980 bis 2004 an sieben Spielen teil und gewann in 24 Jahren ihrer Karriere 55 Medaillen, davon 41 goldene. Deutschland belegt Platz drei im ewigen Medaillenspiegel. Zu 508 Goldmedaillen kommen 518 Silber- sowie 481 Bronzemedaillen. Den Spitzenplatz hält die USA (771 – 700 – 710) vor Großbritannien (626 – 584 – 580).
  18. Historisches Debüt
    Tim Focken wurde bei einem Einsatz als Fallschirmjäger 2010 in Afghanistan angeschossen und schwer an der Schulter verletzt. Der 36-jährige Para Sportschütze ist der erste einsatzgeschädigte Bundeswehrsoldat, der an den Paralympics teilnimmt. Bei der WM 2019 im Liegendschießen verfehlte er nach 60 Schuss die Bronzemedaille nur knapp.
  19. Beste Wünsche des DBS-Präsidenten
    Friedhelm Julius Beucher ist seit 2009 Präsident des Deutschen Behindertensportverbands: „Uns erwarten völlig andere Paralympics, als wir sie kennen und schätzen. Die Athlet*innen haben fünf Jahre auf dieses große Highlight warten müssen. Sie sehnen sich nach fairen Wettkämpfen, nach Duellen mit der Konkurrenz aus aller Welt auf absolutem Top-Niveau. Entsprechend ist das Team Deutschland Paralympics hoch motiviert und wird bis an seine Grenzen gehen. Neben Gesundheit für alle Teilnehmer*innen wünschen wir uns, dass Olympia und Paralympics als besondere Spiele in Erinnerung bleiben. Und beim Rückblick statt eines Virus die sportlichen Leistungen dominieren.“
  20. TV-Zeiten
    ARD und ZDF berichten im TV live von den Paralympics in Tokio. Zusätzlich zu den Fernsehübertragungen bieten beide Sender ausgewählte Livestreams von den Wettbewerben in Tokio an. Über 60 Stunden Übertragung sind geplant. Startschuss ist am Dienstag, 24. August, um 13 Uhr mit der Eröffnungsfeier (ARD). Die Sendezeiten sind meist 9-13 sowie 14-15 Uhr.
  21. Interaktives Fan-Angebot
    Mit exklusiven Einblicken und täglichen Social-Media-Formaten können alle die Faszination Paralympics von zu Hause aus miterleben. Darüber hinaus gibt es mit dem „teamdtree“ eine innovative Interaktions-Idee, die es den Fans ermöglicht, ihren Athlet*innen Botschaften direkt ins Paralympische Dorf zu schicken. Tägliche Formate sind auf den Kanälen des Team Deutschland Paralympics zu finden – u.a. Medaillenmotive, Fotos des Tages, Vorschau auf Tages-Highlights, Medaillenspiegel, das wiederkehrende Videoformat „Wohnzimmermomente“ und mehr.

Quelle: Deutscher Behindertensportverband e.V.
National Paralympic Committee Germany
Im Hause der Gold-Kraemer-Stiftung
Tulpenweg 2-4
50226 Frechen

author: GRR