Ratifiziert: Weltrekorde für Gidey, Hassan, Hodgkinson, Holloway und Warholm

Women’s world 10,000m records
29:01.03 Letesenbet Gidey (ETH) Hengelo 8 June 2021
29:06.82 Sifan Hassan (NED) Hengelo 6 June 2021

Women’s world U20 indoor 800m record
1:59.03 Keely Hodgkinson (GBR) Vienna 30 January 2021

Men’s world indoor 60m hurdles record
7.29 Grant Holloway (USA) Madrid 24 February 2021

Men’s world 400m hurdles record
46.70 Karsten Warholm (NOR) Oslo 1 July 2021

Wenige Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio sind die Weltrekorde von Letesenbet Gidey, Sifan Hassan, Keely Hodgkinson, Grant Holloway und Karsten Warholm bestätigt worden.

Der niederländische Star Hassan lief bei den FBK Games – einem Gold-Meeting der World Athletics Continental Tour – in Hengelo am 6. Juni 29:06,82 und unterbot damit den 10.000m-Weltrekord von 29:17,45, den die Äthiopierin Almaz Ayana bei den Olympischen Spielen in Rio am 12. August 2016 aufgestellt hatte, um mehr als 10 Sekunden.

Diese Marke sollte jedoch nicht lange Bestand haben, denn nur zwei Tage später verbesserte die Äthiopierin Letesenbet Gidey den Rekord auf der gleichen Strecke in der niederländischen Stadt um weitere fünf Sekunden, indem sie 29:01,03 Minuten lief und damit die äthiopischen Trials gewann. Beide Bestmarken sind nun bestätigt worden.

Gidey, der im vergangenen Jahr mit 14:06,62 einen Weltrekord über 5000 m aufgestellt hatte, sagte: „Ich hatte erwartet, den Weltrekord zu laufen. Als Nächstes werde ich wieder versuchen, vielleicht 28:56 zu laufen“.

Die beiden werden bei den Olympischen Spielen über 10.000 m gegeneinander antreten, wo der zweifache Weltmeister Hassan auch für die 1500 m und 5000 m gemeldet ist.

Weniger als einen Monat nach diesen 10.000m-Rekorden war Warholm an der Reihe, seinen Namen in das Weltrekordbuch einzutragen, als der zweifache norwegische Weltmeister bei den Oslo Bislett Games, dem vierten Wanda Diamond League-Meeting dieser Saison, eine Zeit von 46,70 lief und damit den langjährigen Weltrekord über 400m Hürden von Kevin Young (46,78) brach, der am 6. August 1992 bei den Olympischen Spielen in Barcelona aufgestellt wurde.

Da Sydney McLaughlin bei den US Olympic Trials eine Zeit von 51,90 gelaufen war, wurden sowohl der Weltrekord der Frauen als auch der der Männer über 400 m Hürden in derselben Woche gebrochen.

„Es ist etwas ganz Besonderes, der erste zu sein, der den Weltrekord von Kevin Young bricht“, sagte Warholm. „Bei allem Respekt vor meinen Konkurrenten, aber es ist etwas ganz Besonderes und schön für mich, der erste zu sein, der diesen Weltrekord bricht. Das war wichtig für mich.“

Während des Winters war es ein anderer Hürdenläufer, Holloway, der Geschichte schrieb. Beim World Athletics Indoor Tour Gold Meeting in Madrid am 24. Februar lief der Weltmeister über 110 m Hürden eine Zeit von 7,29 und verbesserte damit Colin Jacksons langjährigen Hallenweltrekord über 60 m Hürden von 7,30, der am 6. März 1994 aufgestellt wurde.

„Ich würde nicht sagen, dass es ein perfektes Rennen war, aber ich habe meine Bestzeit im Vorlauf verbessert und das bedeutet normalerweise, dass ich im Finale schneller laufe“, sagte Holloway. „Ich bin einfach da rausgegangen und habe mein Rennen so gut wie möglich durchgezogen.

„Ich habe vor dem Rennen gesagt, wenn der Rekord fällt, dann fällt er. Aber mein Hauptziel war es, einfach Spaß zu haben, und das habe ich auch getan.

Ebenfalls während der Hallensaison lief der Brite Hodgkinson beim Wiener Hallenmeeting am 30. Januar 1:59,03 und unterbot damit den bisherigen U20-Hallenweltrekord über 800 m, den der Äthiopier Meskerem Legesse am 14. Februar 2004 aufgestellt hatte, um genau zwei Sekunden.

„Das Rennen war perfekt“, sagte die damals 18-jährige Hodgkinson, die im Juni ihren britischen Titel verteidigte und sich damit ihren Platz im Team für Tokio sicherte. „Ich habe die Glocke noch nie so schnell durchlaufen, aber ich habe versucht, nicht in Panik zu geraten. Es hätte nicht besser laufen können, ich bin wirklich glücklich.

Der U20-Hallenweltrekord über 800 m wurde am 27. Februar von Athing Mu aus den USA weiter verbessert, als sie bei den SEC-Hallenmeisterschaften in Fayetteville, Arkansas, 1:58,40 lief. Dieser Rekord wurde im Mai ratifiziert.

Horst Milde nach Informationen von World Athletics