Die Bilder-Ausstellung in der Abflughalle des Flughafen Tempelhof ©Gerd Steins
90 Jahre KOSICE Marathon – Europas ältester Marathon – eine Jubiläums-Bilderausstellung in Berlin – Horst Milde berichtet
Der Kosice Marathon ist ein Begriff für die internationale Laufwelt. Seit 1924 wird diese Veranstaltung in Kosice (früher Kaschau) in der Slowakei durchgeführt.
Dieser Marathon ist damit Europas älteste Veranstaltung, die ohne große Unterbrechungen durchgeführt wird. Nur der Boston Marathon/USA hat eine längere Tradition, dort begann man bereits im Jahr 1897 mit der ersten Veranstaltung.
Der Lauf heißt offiziell „Kosice Peace Marathon“ = Internationaler Friedensmarathon – und hat sich über die Jahrzehnte gegen die große Konkurrenz der Citymarathonläufe behaupten können.
Olympiasieger Abebe Bikila (ETH) ist der prominenteste Sieger beim Kosice Marathon, der den Lauf 1961 gewann, große Namen derinternationalen Laufgeschichte nahmen teil, gewannen – oder auch nicht – aber sie alle gehören zur Geschichte dieser Veranstaltung und machen die historische Tradition dieses Laufes aus.
Auch deutsche Läufer haben sich beim Kosice Marathon in die Siegerlisten eintragen können, so Paul Hempel (1926 und 1929), Hans-Joachim Truppel (1981), Jörg Peter (1987) und Michael Heilmann (1988).
Die ungekrönte Kosice-Queen aber ist Christa Vahlensieck, die den Lauf fünfmal gewinnen konnte (1918/1984/1986/1987 und 1988).
Zum 90-jährigen Jubiläum hatte Brano Koniar, der Race Director des Kosice Marathon , die Idee eine Jubiläums-Bilderausstellung in Berlin beim AIMS Marathon Museum of Running – dem MARATHONEUM im Olympiapark – zu veranstalten. Durch aber viele Bauarbeiten in den Räumen des Museums war es unmöglich dort eine Ausstellung zu organisieren, so fand man die Möglichkeit in Kooperation mit dem Berliner Halbmarathon vom 24. April bis zum 26. April 2014 bei der Expo dieses Laufes in der für diese Zwecke hervorragend geeigneten großen Abflughalle des ehemaligen Flughafen Tempelhof diese Ausstellung zu platzieren.
Alle, der mehr als 25.000 Teilnehmer des Berliner Halbmarathon und die vielen weiteren Messebesucher gingen an der Ausstellung vorbei und konnten sich von der langen und erfolgreichen Geschichte des KOSICE Marathon begeistern lassen.
Offiziell wurde die Ausstellung eröffnet vom Botschafter der Slowakischen Republik S.E. Herrn Igor Slobodník und von Dr. Heiner Brandi vom Landessportbund Berlin, der die offizielle Berliner Sportverwaltung repräsentierte.
Race Director Brano Koniar und sein Team führten nicht nur viele Besucher durch ihre Ausstellung – erklärten Hintergründe der historischen Entwicklung – und verteilten gleichzeitig die aktuellen Ausschreibung ihres Laufes am 5. Oktober 2014.
Die Bilder der Ausstellung zeigten den Kosice Marathon in allen Facetten der Entwicklung des Laufsports von 1924 an, sie waren hervorragend beschriftet – natürlich in der Landessprache, als auch ausgezeichnet übersetzt in deutscher und englischer Sprache.
Für den 90 Jahre alten Kosice Marathon war diese Ausstellung in der deutschen Hauptstadt eine würdige Referenz an die lange und erfolgreiche Geschichte ihrer Organisatoren, die vor 90 Jahren schon die Weitsicht hatten den Marathon zum Vorzeigeobjekt ihres Landes zu entwickeln.
Horst Milde
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Lesen Sie im folgenden einen Beitrag über den Kosice Marathon aus Wikipedia:
Der Košice-Marathon (offizielle Bezeichnung slowakisch Medzinárodný maratón mieru – „Internationaler Friedensmarathon“; englisch Kosice Peace Marathon) ist ein Marathon in Košice (Slowakei). Der Austragungstermin ist in der Regel der erste Oktobersonntag. Zum Programm gehört ein Halbmarathon sowohl für Läufer wie auch für Inline-Skater.
Geschichte
Die Inspiration für den Lauf hatten drei ostslowakische Sportfunktionäre bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris. Am 28. Oktober desselben Jahres wurde er zum ersten Mal ausgetragen, mit Start in Turňa nad Bodvou und Ziel in Košice.
Von acht Startern erreichten sieben das Ziel.
Bereits im zweiten Jahr fand das Rennen mit internationaler Beteiligung statt. Start und Ziel war in Košice, der Wendepunkt der Strecke lag in Čaňa. Der Kurs der dritten Auflage, eine Wendepunktstrecke nach Seňa, wurde dann bis 1988 beibehalten. Nur 1951 (Strecke mit Wendepunkt in Lemešany) und 1952 (Start in Prešov und Ziel in Košice) bildeten Ausnahmen.
1931 triumphierte der Olympiasieger des darauffolgenden Jahres Juan Carlos Zabala mit fast einer Viertelstunde Vorsprung und stellte einen Streckenrekord auf, der bis 1950 Bestand hatte.
Die internationalen Konflikte, die schließlich im Zweiten Weltkrieg mündeten, führten dazu, dass der Lauf von 1938 bis 1944 ausfiel. Unter der ungarischen Besatzung wurden fünf nationale Marathonmeisterschaften in Košice ohne ausländische Beteiligung ausgetragen, die vom Veranstalter nicht als Teil der Serie angesehen werden:
1. Oktober 1939: József Kiss, 2:47:47,6 h
12. Oktober 1941: József Gyimesi, 2:56:17,8 h
13. September 1942: József Kiss, 3:02:27 h
19. September 1943: Géza Kiss, 2:50:14 h
9. September 1944: Rezső Kövári, 2:58:49 h
Nach dem Krieg wurde die ursprüngliche Tradition wieder aufgenommen, ab 1946 auch wieder mit ausländischen Startern. In den Folgejahren dominierten vor allem skandinavische Athleten. 1949 wurde eine Qualifikationszeit von 3:45 h eingeführt, die mit verschiedenen Anpassungen bis 1980 in Kraft blieb.
1951 erhielt die Veranstaltung den Beinamen Friedensmarathon. 1959 erzielte der Russe Sergei Popow mit 2:17:46 h eine Jahresweltbestzeit und blieb mehr als vier Minuten unter dem alten Streckenrekord.
1960 wurde zu Ehren des Laufs ein Denkmal errichtet, das aus einer Statue, dem Siegesboten von Arpád Račko, und einer Tafel, auf der die Gewinner des Rennens verewigt werden, besteht. Im Jahr darauf trug sich Olympiasieger Abebe Bikila als erster Afrikaner auf ihr ein. 1963 blieb Buddy Edelen nur gut eine halbe Minute über seiner Weltbestzeit aus dem gleichen Jahr und verbesserte den Streckenrekord um mehr als zweieinhalb Minuten auf 2:15:10 h.
1974 gab der spätere Olympiasieger Waldemar Cierpinski sein Debüt über die 42,195-km-Distanz und wurde auf Anhieb Dritter. Ein Jahr später belegten drei Athleten aus Nordkorea die Podiumsplätze – die ersten beiden von ihnen mit exakt derselben Zeit, auf die Zehntelsekunde genau gemessen, gestoppt. Das Schiedsgericht erklärte schließlich Cho Chang-Sop zum Gewinner. Dem unterlegenen Go Chun-Son gelangen dafür in den Folgejahren zwei Siege, 1978 mit dem Streckenrekord von 2:13:35 h, der bis 2001 ungebrochen blieb.
Bei der 50. Austragung 1980 wurden die Qualifikationszeiten abgeschafft und zum ersten Mal Frauen zugelassen: Insgesamt 18 starteten in dem Rekordfeld von 1114 Athleten. Im Jahr darauf gab es einen deutschen Doppeltriumph: Hans-Joachim Truppel setzte sich als erster Deutscher seit Paul Hempel 1929 durch, und die Westdeutsche Christa Vahlensieck feierte ihren ersten von insgesamt fünf Siegen.
1989 folgte man dem Trend zu Stadtmarathons und ersetzte die eintönige und windanfällige Strecke nach Seňa und zurück durch einen innerhalb von Košice verlaufenden Kurs. 1994 wurde die Veranstaltung um einen Halbmarathon erweitert. 1997 war Košice Schauplatz der 6. Halbmarathon-Weltmeisterschaften. Bei dem gesonderten Rennen, dem am Nachmittag der reguläre Marathon folgte, stellten die Sieger Shem Kororia mit 59:56 min und Tegla Loroupe mit 1:08:14 h die Schnelligkeit der Strecke unter Beweis.
Strecke
Die Strecke ist flach, komplett asphaltiert und ohne motorisierten Verkehr. Gelaufen werden zwei Runden durch die historische Altstadt von Košice und naheliegende Parks.
Streckenrekorde
Männer: 2:08:33 h, Gilbert Kiptoo Chepkwony (KEN), 2010
Frauen: 2:30:50 h, Olena Burkowska (UKR), 2009
Quelle: Wikipedia