9. Bottwartal-Marathon 2012 – Zufriedenes Fazit nach dem Umzug nach Steinheim – Sieger Titus Kipchumba Kosgei

Der Bottwartal-Marathon, das Herbstlaufevent im Norden von Stuttgart, ist erfolgreich nach Steinheim umgezogen Bei noch kühlem aber trockenem herbslichen Morgenwetter wurden um 9:30 Uhr am Sonntag, dem 14.10.2012, die 400 Marathonies vom Steinheimer Riedstadion aus, dem neuen Austragungsort des Bottwartal-Marathon, auf die Marathonstrecke geschickt.

Bei der Zielankunft zur Mittagszeit kam sogar die Sonne raus. Optimale Bedingungen also für eine erfolgreiche Veranstaltung. Leider wurde der ansonsten sehr gelungene Ablauf des 9. Bottwartal-Marathon nach seinem Umzug nach Steinheim durch eine Panne beim 3/4 Marathon getrübt, bei dem die Läuferinnen und Läufer aufgrund eines Missverständnisses eines Streckenpostens auf die falsche Strecke geschickt worden waren.

In der Königsdisziplin, dem Marathon, konnte nur sein Landsmann Ben Masai dem Sieger Titus Kipchumba Kosgei folgen, der damit bereits das dritte Mal nach 2009 und 2010 (damals mit Streckenrekord 2:22:03) den Bottwartal-Marathon gewonnen hat.

Der Drittplatzierte, Lokalmatador Uli Lorenzen (2:49:24) aus Marbach am Neckar, kam erst mit einem deutlichen Rückstand auf die beiden Kenianer ins Ziel. In für ihre Verhältnisse nur mäßige Zeiten hängten Titus Kipchumba Kosgei (2:39:25 Stunden) und Ben Masai (2:39:58 Stunden) die Konkurrenz in der Königsdisziplin ab.

Bei den Frauen kristallisierte sich im Marathon schon schnell die Spitze heraus. Martina Wenger von den TF Feuerbach, die sich frühzeitig abgesetzt hatte, bewältigte die Strecke in einer Zeit von 3:07:20 als Schnellste. Sie landete auf dem Siegerpodest vor Judith Hertell (3:11:03) und Christine Sigg-Sohn (3:12:13).

Ein weiteres Highlight am Sonntag war der neue Ablauf des Halbmarathons mit reibungslosem Transportservice nach Oberstenfeld-Gronau, der Stimmungshochburg des Bottwartal-Marathon, wo der Halbmarathon nun gestartet wird. Anschließend wird gemeinsam mit den Marathonies die zweite Hälfte der Marathonstrecke durch das Bottwartal zurück nach Steinheim gelaufen.

Die Konkurrenz mit ca. 1500 Finishern entschied Christian Strauch vom MHK Team Iyoy Ansbach in der Zeit von 1:10:15 Stunden für sich. Bereits nach wenigen Kilometern hatte er sich auf der neuen Strecke von Oberstenfeld-Gronau zurück nach Steinheim vom Feld abgesetzt. Zweiter wurde Michael Pfeiffer von der LG Neckar Enz in 1:15:01 Stunden vor Stephan Stockinger von der LAC Esslingen (1:15:35 Stunden).

Bei den Frauen ging es für Siegerin Branka Hajak in 1:30:24 deutlich knapper zu. Die Kornwestheimerin, die bereits 2010 den Halbmarathon gewonnen hatte, lag lange mit Monika Brandenburger von der LG Leinfelden-Echterdingen (1:30:59 Stunden) auf einer Höhe. Zeitgleich teilten sich Simone Burel und Floh Wasko in 1:31:31 Stunden den dritten Platz.

Beim 10 km Herbstlauf auf der neuen Strecke durch Steinheim und Murr gewann Martin Busley in 34:56 Minuten vor dem Lokalmatadoren Tim Sirnsak von der MHK Murrtal Runners in 35:17 Minuten. Den dritten Rang sicherte sich Jörg Walter vom MHK EK Schwaikheim in 35:22 Minuten.

Uta Doyscher-Lutz siegte bei den Damen in 38:20 vor Andrea Pascher (LG Nagoldtal) in 40:18 und Sonja Steffl vom Team Königs-Apotheke in 40:41 Minuten. Beim 10 km Lauf kamen knapp 500 Läuferinnen und Läufer ins Ziel.

Höhepunkt des Samstags mit über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren neben den Schüler und Jugendläufen zu Gunsten der Welthungerhilfe der erstmals durchgeführte Theo Lorch Lauf für Personen mit Handicap, bei dem es viele freudestrahlende Gesichter zu bestaunen gab. Diese Neuerung im Wettbewerbsprogramm war eine tolle Erfahrung sowohl für die behinderten Sportler als auch für Publikum und Veranstalter, so dass sich diese Erweiterung auf jeden Fall gelohnt hat.

Die Organisatoren durften nach dem Umzug nach Steinheim beim 9. Bottwartal-Marathon ein zufriedenes Fazit ziehen – trotz der Panne für die Teilnehmer auf der Dreiviertel-Marathon-Strecke, dessen inoffizielle Wertung (23,5 km) bei den Herren Tilo Krautwig in 1:38:00 und bei den Damen Andrea Brenner in 1:55:26 Stunden vorne sah.

An der Strecke durch das Bottwartal mit seinen schmucken Orten, herbstlich bunten Weinbergen und mittelalterlichen Burgen herrschte die für den Bottwartal-Marathon bekannte ausgelassene Stimmung und die weitere Organisation im nun viel weitläufigeren Gelände in Steinheim ums Riedstadion funktionierte reibungslos und bot trotzdem die gewohnt familiäre Atmosphäre des Herbstlaufevents vor den Toren von Stuttgart.

Harald Helber