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01
10
2012

Der Böckstiegellauf und Friedhelm Boschulte ©Böckstiegellauf

9. BÖCKSTIEGELLAUF: Silke Pfenningschmidt konkurrenzlos – Petros gewinnt das Generationenduell – Von Claus-Werner Kreft und Claus Meyer

By GRR 0

Werther (CWK). Nach dem 18-km-Hauptrennen blickte man fast nur in zufriedene Gesichter – kein Wunder bei dem angenehmen Laufwetter, den guten Bodenverhältnissen im Berg und der einmal mehr tollen Stimmung.

Auch sportlich hielt die neunte Auflage, was sie versprochen hatte: Titelverteidigerin Silke Pfenningschmidt begeis-terte mit ihrem souveränen Start-Ziel-Sieg und im starken männlichen Spitzenfeld setzte sich ein 17-Jähriger durch, dessen Teilnahme niemand auf der Rechnung hatte: Amanal Petros.

    Das aus Äthiopien stammende, erst seit wenigen Monaten in Bielefeld lebende TSVE-Talent feierte bereits seinen dritten Erfolg im Altkreis. Ende Juni hatte Petros den Oesterweger »Zehner« und bald darauf den Borgholzhausener 5000-m-Bahnlauf gewonnen. Jetzt bewies er sein Potenzial auch im Gelände und auf ungewohnt langer Distanz. „Der Lauf mit seinem Auf und Ab hat mir sehr gefallen“, strahlte der sympathische Sunnyboy.   

So sehr sich Vorjahrssieger Ingmar Lundström (40) auch mühte, er konnte nicht verhindern, dass ihn der Youngster bis zuletzt auf Distanz hielt. „Er wirkte sehr locker“, beobachtete der Gütersloher und zeigte sich später keineswegs enttäuscht: „Natürlich gewinnt man lieber, aber ich habe mein Ziel erreicht, mich wieder meiner drei Jahre alten Bestzeit zu nähern.“ Das Rennen sei ihm viel leichter gefallen als im Vorjahr. Und die Bergpfade habe man nach dem Regen unerwartet gut belaufen können.

Zufriedenheit pur auch beim LC-Lokalmatador Dirk Strothmann, der zwei 10-km-Starts als gute Vorbereitung sah: „Mehr konnte ich heute nicht erreichen. Ich freue mich einfach, dass ich meine Serie halten und jeden meiner acht Starts auf ei-nem Medaillenrang beenden konnte“, erklärte der zweimalige Sieger. Nur einmal hatte er, mit Rücksicht auf einen Marathon, den »Böckstiegel« ausgelassen.

Anfangs lag der Solbader nur an sechster Stelle, machte dann bis zur Kehre vor dem harten Aufstieg zum Teuto-Kammweg zwei Plätze gut. Sein Konkurrent um den Bronzerang, der bereits 47-jährige Marienfelder Ulrich Christmann, hatte (zu) schnell begonnen und war gleich an die Spitze gestürmt. „Dafür musste ich später büßen“, räumte er ein.

    Immerhin aber hielt er den 4. Platz gegen keinen Geringeren als den Kölner Sebastian Weiss, der 2007 Marcus Biehl herausfor-derte und Zweiter wurde. Er ist 20 Jahre jünger als Christmann, auch hier kam es zum Duell der Generationen. Fast unbemerkt lief der Hermannslaufsieger von 2007, Ronny Seifert aus Furtwan-gen, auf Rang 17 ein.

    „Ich habe heute nichts riskiert und bin bergab vorsichtig gelau-fen“, berichtete die einsame Siegerin Silke Pfenningschmidt, die muskuläre Probleme befürchtet hatte. Letztlich sei aber alles glatt verlaufen. Besonders genossen hat die junge Lehrerin die Atmosphäre vor dem Start: „Dort sprachen mich viele, die ich zum Teil noch gar nicht kannte, auf meinen Erfolg beim Jungfrau-Marathon an und gratulierten.“

    »Silber« ging vorgestern an den Ausrichter LC Solbad: Victoria Willcox-Heidner, endlich vom Pfeifferschen Drüsenfieber genesen, das sie seit dem Frühjahr 2011 geplagt hatte, fand zurück zu früherer Stärke. Sie hat wieder mehr ins Training investiert und auch an ihrer Schwäche, dem Bergauflaufen, gearbeitet: „Ich bin öfters die Originalsteigung zum Kamm hinauf gerannt, um mich auf sie vorzubereiten.“   

Schon immer ist sie gut und gern »downhill« gelaufen. Und so reichte es, jüngere Konkurren-tinnen wie Mareike Walkenhorst und die (lange verletzte) ehema-lige Hermannslaufsiegerin Franzi Schmidt klar hinter sich zu lassen. Was aber soll man noch zu Marianne Niemann sagen?

Die fast 59-jährige Solbaderin lief als Gesamtsiebte ins Ziel – chapeau.
 

Ein einziger Mann lief schneller – Ilona Pfeiffer überragt beim »Zehner« 

     (cwk). Ilona Pfeiffer, die frühere Deutsche Marathonmeisterin vom LC Solbad Ravensberg, wertete den 10-km-Wettbewerb auf. Ohne ihre erneute Teilnahme hätte der »Zehner« noch mehr im Schatten des Hauptrennens gestanden, für das sich alle anderen Asse der Region entschieden hatten. Mit exzellenten 37:22 Min. unterbot Pfeiffer ihre Vorjahrszeit (38:33) deutlich.

     Die zweite Frau, W45-Seniorin Silke Blasey, lag fast siebeneinhalb Minuten zurück; Siemke Lüdorff (LC Solbad), schon 2010 Dritte, wiederholte diesen Rang. Nur einer von 142 männlichen Konkurrenten, der Bielefelder Holger Krause, erreichte das Ziel vor Ilona Pfeiffer, die streckenweise mit ihm zusammen gelaufen war. „Für mich war es ein gelungenes Rennen, das Spaß gemacht und meine gute Form bestätigt hat“, resümierte die Siegerin, die vielleicht noch den einen oder anderen Wettkampf im Herbst bestreiten will.

     Der »Zehner« wurde auch zur Bühne für bislang unentdeckte Nachwuchstalente wie Justus Struck (Ev.Gymnasium Werther, M14) oder der noch zwei Jahre jüngere Piet Kisker (BV Werther).

Schnellste U18-Jugendläuferin war Leslie Majer (Physiotherapie Werther).

 

Claus-Werner Kreft und Claus Meyer im Haller Kreisblatt

 

 

author: GRR

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