Das Rennen wurde 2 Tage live im Fernsehen übertragen und hatte eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 27,4 %.
87th Tokyo-Hakone collegiate Ekiden – Dramatisches Finish – Staffel über 217 km … und 2 Tage
Die Ekidenstaffel ist in Japan eine höchst populäre Leichtathletik Disziplin, eine Staffel mit langen Etappen und – wie die Tokyo-Hakone Ekidenstaffel zeigt – die eine große Tradition hat und mit 217 km über 2 Tage läuft.
In diesem Jahr gab es ein dramatisches Finale, als ca. 200 m vor dem Ziel der führende Läufer, zum Entsetzen der Zuschauer und Offiziellen dem Pressefahrzeug folgte, das die Strecke verließ. Er bemerkte den folgenschweren Irrtum und lief zurück – jetzt nur noch Vierter, überholte noch einen Läufer und wurde statt Sieger nur Dritter.
Die Hakone Ekidenstaffel wurde zum ersten Mal 1920 gestartet. Shizo Kanaguri, der als Vater des japanischen Marathon gilt, hatte die Idee. 20 Hochschulteams dürfen teilnehmen, davon müssen sich jeweils 10 qualifizieren. Die Hochschulen sehen diese Staffel als gutes Marketingsinstrument an.
Die Staffel ist auch in der Kritik, da inzwischen viele ausländische Läufer teilnehmen – und zu wenig "Olympiateilnehmer" daraus hervorgegangen sind.
Das Rennen 2011 wurde 2 Tage live im Fernsehen übertragen und hatte eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 27,4 %.
Die Ekidenstaffel konnte Japan bisher nicht "exportieren" (siehe Wikipedia unten) – in Berlin gab es von 1990 – 1992 die"Berlin Ekiden Staffel von Potsdam nach Berlin mit Nationalmannschaften. Start war im Cecilienhof in Potsdam – Ziel war das Brandenburger Tor. Veranstalter waren der Berliner und Brandenburgische Leichtathletik-Verband, der Hauptsponsor war Japan Airlines (JAL).
Heutzutage sind die vielen Marathonstaffeln in diversen Besetzungen als Rahmenprogramm bei den Marathonläufen in Deutschland die legitimen Nachfolger der japanischen Ekidenstaffeln.
Horst Milde
2011 – Team Results – 217.9 km
1. Waseda University – 10:59:50 – CR
2. Toyo University – 11:00:12 – (CR)
3. Komazawa Univ. – 11:03:53
4. Tokai Univ. – 11:08:12
5. Meiji Univ. – 11:08:24
Ekiden – aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ekiden (jap. 駅伝競走, ekiden kyōsō, dt. etwa: „Stationsnachrichtenweiterleitungs-Wettlauf“) ist ein Sammelname für Staffelläufe im Langstreckenbereich.
Diese Form des Wettkampfs entwickelte sich aus einem Kommunikations- und Transportsystem des 17. Jahrhunderts zwischen dem Shōgunatssitz Edo (heute Tokio) und der Kaiserresidenz Kyōto.
Der erste sportliche Ekiden-Wettbewerb wurde 1917 von der Zeitung Yomiuri Shimbun gesponsert und führte über drei Tage und 516 km von Kyōto nach Tokio, um an den 50. Jahrestag der Verlegung der Hauptstadt Japans zu erinnern.
Anstelle einer Botschaft wird bei den heutigen Ekiden-Wettbewerben ein Band („tasuki“) übergeben. Die Länge der Einzeletappen sowie der gesamten Strecke variiert dabei: Während im Schulbereich Distanzen üblich sind, bei denen die einzelnen Etappen zwischen 2 und 10 km lang sind, geht das weltweit längste Ekiden-Rennen Rund um Kyūshū über eine Entfernung von 1064 km, unterteilt in 72 Etappen.[1]
Die bekannteste Form des Ekiden ist die Marathonstaffel. In ihrer normierten Form mit sechs Läufern und den Etappenlängen 5 km, 10 km, 5 km, 10 km, 5 km und 7,195 km ist sie eine Disziplin, die in der Liste der Leichtathletik-Weltrekorde der IAAF enthalten ist.
Die Weltbestzeit der Männer beträgt 1:57:06 Stunden, aufgestellt von Kenia (Josephat Muchiri Ndambiri, Martin Irungu Mathathi, Daniel Muchunu Mwangi, Mekubo Mogusu, Onesmus Nyerre, John Kariuki) am 23. November 2005 in Chiba;[2] die der Frauen beträgt 2:11:41 Stunden, aufgestellt von China (Jiang Bo, Dong Yanmei, Zhao Fengting, Ma Zaijie, Lan Lixin, Lin Na) am 28. Februar 1998 in Peking.
Seit den 1980 Jahren gab es Bestrebungen, Ekidenläufe im leistungssportlichen Bereich international zu etablieren. 1988 etwa wurde eine 50-km-Staffel im Zentrum von New York City veranstaltet.
In den Jahren 1992, 1994, 1996 und 1998 trug die IAAF Weltmeisterschaften in der Marathonstaffel aus.
Nach der Einstellung dieser Meisterschaft beschränken sich derartige hochkarätige Ekiden-Rennen fast ausschließlich auf Japan. Das wohl bekannteste internationale Rennen findet seit 1988 am Tag der Arbeit im November in Chiba statt (mit etwa 15 Staffeln aus allen Kontinenten). Seit 2007 gehen dort gemischte Staffeln an den Start.
Im breitensportlichen Bereich dagegen erfreuen sich Ekidenläufe international zunehmender Beliebtheit. Ein Beispiel dafür ist die Schweizer SOLA-Stafette. Ein durch virtuelle Zusammenarbeit organisierter Ekiden ist die Deutschlandstaffel, ein Staffellauf quer durch Deutschland, der bislang zweimal stattgefunden hat. Auch bei Volksläufen über die Marathondistanz wird mittlerweile häufig ein Ekiden als Nebenwettbewerb angeboten, zum Teil, um Hobbyläufer an längere Distanzen heranzuführen, zum Teil, um höhere Teilnehmerzahlen zu erzielen. Auch viele Firmenläufe sind nach dem Ekiden-Prinzip organisiert.
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