John Kunkeler in der Kunstfabrik "Schlot" ©Horst-Dieter Bellack
8. Berliner Läufertreffen in der Kunstfabrik Schlot am 17. Januar 2018 mit Prof. Dr. Alexander Weber – Ehrung für Jürgen Friede und Christoph Kopp
Das 8. Berliner Läufertreffen fand am Mittwoch, dem 17. Januar 2018 um 19.00 Uhr wieder in der „Kunstfabrik Schlot" Invalidenstrasse 117 (in den Edisonhöfen) beim Marathonläufer John Kunkeler statt.
John Kunkeler, als Miteigner des Schlot, begrüßte die Besucher. Zur Überraschung stellte sich heraus, daß viele Gäste zum ersten Mal Gast im Schlot waren. Der Schlot, als Jazzadresse bekannt, wird von zwei Marathonläufern geleitet, was wohl einmalig sein dürfte. Der Schlot war mit etwas mehr als 100 Zuhörern mehr als gut gefüllt.
Besonders begrüßt wurden der Sieger des 1. Berlin-Marathon 1974 Günter Hallas sowie Regina Sowinski, als Rekord-Finisherin beim Berlin-Marathon (33x) und Wilfried Köhnke als Rekord Finisher (42x). Eine Absage gab es von Burkhard Swara, der seine Fahrt aus dem Emsland, wegen Schneetreibens auf der Autobahn, absagen musste.
Nach der erfolgreichen Premiere 2017, gab es in diesem Jahr auch eine Ehrung für zwei hochverdiente Mitarbeiter (im Vorjahr waren es Dr. med Willi Heepe, als Marathon-Arzt und John Kunkeler) im Bereich der Berliner Lauforganisation und -veranstaltungen, die über Jahrzehnte ehrenamtlich sich erfolgreich für die Entwicklung des Laufsports in dieser Stadt engagierten.
2018 fielen die Ehrungen an Jürgen Friede vom Weißenseer SV "Rot Weiß" und Christoph Kopp. Roland Winkler war der Laudator für Jürgen Friede und Horst Milde für Christoph Kopp (die Laudationes – mit Bildern – für beide erfolgt separat).
Hauptredner an diesem Abend war, nach Dr. Willi Heepe 2015, Hajo Seppelt 2016, Prof. Dr. Alexander Weber (wie schon 2017) vom "Deutschen Lauftherapiezentrum (DLZ)" in Bad Lippspringe, er ist zugleich Leiter der Aus- und Weiterbildung zu Lauftherapeuten des DLZ seit Beginn im Jahre 1991. Dieses Mal zusammen mit der Berliner Diplompsychologin und beim DLZ ausgebildeten Lauftherapeutin Katja Cordts-Sanzenbacher.
Thema des gemeinsamen Vortrags: > Laufstil und Lauftechnik – psychologisch betrachtet <.
Prof. Alexander Weber vermittelte seine Gedanken zu „Der Laufstil aus psychologischer Sicht" in Form kurzer Episoden aus der Lebenswirklichkeit. Ihr allgemeiner Tenor: Wir Menschen geben fortwährend stumme Signale. Unsere Körpersprache ist älter und universeller als das gesprochene Wort. Und sie sendet auch beim Gehen und Laufen Botschaften. Mit individuell geprägten Bewegungsmustern liefern wir Zeichen unserer Person. Die verschiedenen Körperhaltungen beim Gehen und Laufen drücken in vieler Hinsicht auch Stimmungen und Gefühle aus.
Den Laufstil lediglich vom Fußaufsetzverhalten zu definieren, ist eine verkürzte Sichtweise. Beim Laufen sind ja nicht nur Füße und Beine beteiligt, sondern der ganze Mensch von unten nach oben, von Fuß bis Kopf. – Zwar ist die Laufhaltung weitgehend von Geburt an festgelegt, sie wird jedoch auch durch äußere Lebensumstände mit beeinflusst.
Katja Cordts-Sanzenbacher ging in ihren Ausführungen u.a. der Frage nach, ob und wie man seinen Laufstil durch den Einsatz bestimmter Lauftechniken optimieren kann. – Für die Verletzungsprophylaxe erscheinen drei Elemente besonders wichtig, sie sind relativ einfach umzusetzen:
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Eine insgesamt aufrechte Körperhaltung mit leichter Rumpfspannung
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Ein Armwinkel von 90 Grad oder etwas kleiner
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Ein Fußaufsatz, der dicht unter dem Körperschwerpunkt liegt
Die Referentin wörtlich: „Sie werden feststellen, dass eine aufrechte Haltung automatisch zu einem leichteren Laufen führt. Ein kleinerer Armwinkel verkürzt die Arme, und kürzere Arme können besser und schneller schwingen.
Auch in psychischer Hinsicht können Sie von einer optimierten Technik profitieren: wenn Sie sich aufrecht halten, wirkt sich dies positiv auf Ihre Stimmung und langfristig auch auf Ihren Selbstwert aus. Wenn Sie sich mit schnelleren Armschwüngen und kleineren, federnden Schritten laufen, werden Sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch leichter fühlen."
Helmut Winter, den Lesern von German Road Races (GRR) e.V. mit seinen vielen Beiträgen über Läufe als alles Welt mehr als bekannt, beschloß das Läufertreffen mit einem ominösen Beitrag "Wie der BERLIN-MARATHON nach Eichwalde kam". Ominös deswegen, weil in Eichwalde (bei Berlin) die Pacemaker, die Weltklasseläufer sind, für den Berlin-Marathon für ihren Auftritt trainieren mussten. Auf einer 3km langen Strecke durch den kleinen Ort liefen am Freitag vor dem Berlin-Marathon drei Läufer nebeneinander, nur begleitet von Manager und Trainer, mit Zeitnahme alle 200 Meter, um ihr Zeitgefühl für den Weltrekordversuch mit Eliud Kipchoge zu entwickeln. So etwas hatte Eichwalde noch nie gesehen, es war auch vorher nicht bekannt gemacht worden, um somehr war es danach "Stadtgespräch".
Helmut Winter kam in seinem Vortrag auch auf die "Under 2"-Aktion in Monza mit Kipchoge zu sprechen, was der Sponsor technisch und finanziell so alles möglich machte. Die Bilder von dieser Aktion waren schon sehr eindrucksvoll.
Die Zuhörer waren fasziniert was ihnen Helmut mit seiner Power-Point- Darstellung über die ausgefeilte Technik für die Zeitmessung für die TOPS, um Weltklasseleistungen zu erreichen, servierte.
Der Dank geht an die Referenten des 8. Läufertreffens – und auch an besonders an Helmut Winter, der mit seiner Technik, den Erfolg des Abends sicherstellte.
Anzufügen wäre noch die Auslage des Fachmagazins "road races 2018" der Veranstaltergemeinschaft German Road Races (GRR) e.V., die reißenden Absatz fand. Gedankt sei für die Spenden von Lauf-Souvenirs für das Sportmuseum Berlin.
Das 9. Berliner Läuferforum findet am Mittwoch, dem 16. Januar 2019 statt.
Horst Milde
Infos über die Aus- und Weiterbildung zur Lauftherapeutin/ zum Lauftherapeuten:
Der neue Aus- und Weiterbildungskurs 28 beginnt am 20. April 2018, gleichzeitig mit der Feier zum 30jährigen Bestehen des Deutschen Lauftherapiezentrum e.V.
An der Jordanquelle 22
33175 Bad Lippspringe
Katja Cordts-Sanzenbacher
Laufwärts Gesundheitsmanagement
Belziger Str. 64
10823 Berlin
+49-30-407-480-32;
+49-177-798-53-79
www.laufwaerts.de
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